Burg Freiburg
Mittelalterliche Stadt Freiburg um 1200 von Hans-Juergen van Akkeren_2019_2560x1440
3D-Rekonstruktion © Hans-Jürgen van Akkeren
 Alternativname(n)  Burghaldenschloss,
 castrum Frieburg (1146),
 Leopoldsburg (1670)
 Landkreis  Freiburg i. B.
 Gemeinde  Freiburg i. B.
 Entstehungszeit  Ende 11. Jh.
 Ersterwähnung  1146
 Burgentyp  Höhenburg
 Lage  Spornlage
 Erhaltungszustand  Burgstall
 Geografische Lage  47.99368/7.85820
 Höhenlage  347 m ü. NHN
 Literatur Tipp  Auf Jahr und Tag B. 6

Mittelalterliche Stadt Freiburg - Burg auf dem Schlossberg (eine Zähringer Burg)

ehemalige Burgstelle auf dem Schlossberg. Keine Ruine erhalten. Kleiner Mauerrest und imposanter Burggraben erkennbar.

   mittelalterliche Festungsstadt

Freiburg i. Breisgau, Zähringer Stadt. Eine Zähringer Burg auf dem Schlossberg.




1091 Das Geschlecht der Zähringer erbaute auf dem Schloßberg eine Burg.

1120 Als auf dem Schloßberg die Burg erbaut wurde, erhoben Konrad und Herzog Bertold III die kleineren Ansiedlungen im Bereich der heutigen südlichen Altstadt und Oberlindens durch die Siegelung der Marktgründungsurkunde zur Stadt.

1200 Bertold V beauftragt den Bau einer großen Pfarrkirche, des heutigen Münsters. Später übernahmen die Bürger der Stadt die finanzielle Verantwortung für den Bau, der bereits 1513 als einer der wenigen fast ganz im gotischen Stil vollendet wurde.

1218 Nach dem Tod des letzten Zähringerherzogs, Bertold V, folgte sein Neffe, Egino, aus dem Geschlecht der Grafen von Urach nach, die sich fortan Grafen von Freiburg nannten.

1272 Graf Konrad I. von Freiburg stirbt. Die Grafschaft erben seine beiden Söhne, die sich die Herrschaft unter einander aufteilen. Dies ist der Beginn des Wirtschaftlichen untergangs der Herrschaft.

1368 Da sich das Wirken der Grafen von Freiburg vor allem durch Kriege mit anderen Herrschern und Zwistigkeiten mit der Stadtbevölkerung auszeichnete, kauften sich die reichen Bürger für 15.000 Mark Silber von ihnen los und stellten sich unter die Herrschaft der Habsburger.

1415- 1427 Freiburg war Reichsstadt.

1457 Die Stadt Freiburg erhielt von Erzherzog Albrecht die Universität.

17 Jh. Im Dreißigjährigen Krieg musste die Stadt zahlreiche Belagerungen überstehen, die ihre Bevölkerung auf 2.000 Menschen dezimierte und alle Vorstädte weitgehend zerstörte.

1677 Die Einnahme Freiburgs durch die Französischen Truppen war der Höhepunkt der größten Zerstörung und Veränderung ihrer bisherigen Geschichte. Auf Geheiß Ludwig XIV vollendete der Festungsbaumeister Vauban die von den Österreichern begonnen Baumaßnahmen, ließ die Stadtmauern schleifen und baute um die Altstadt eine Festung mit acht Bastionen. Auf dem Schloßberg ließ er an der Stelle des alten Schlosses drei übereinanderliegende Forts errichten.

1697 Freiburg wechselte nach 1697 mehrfach zwischen Frankreich und Österreich hin und her, bis es 1745 wieder unter österreichische Herrschaft kam. Bei ihrem Abzug schleiften die Franzosen sämtliche Festungsanlagen.

1805/06 Napoleon gliederte Freiburg in das neu geschaffene Großherzogtum Baden ein, das 1813/14 mit in die Befreiungskriege hineingezogen wurde.
   

3D-Rekonstruktionen von © Hans-Jürgen van Akkeren

Ansichten der mittelalterlichen Stadt Freiburg um 1200
Wissenschaftliche Unterstützung: Dr. Bertram Jenisch, Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
und Dr. Hans-Peter Widmann, Stadtarchiv Freiburg i. Br. Förderung Sparkasse Freiburg nördlicher Breisgau.

 

01 Blick über Burg ins Dreisamtal
Rekonstruktionsversuch der Zähringer Burg auf dem Freiburger Schlossberg. Blick ins Dreisamtal von West nach Ost.

02 Blick über Martinstor in Marktstrasse
Südseite der Stadt Freiburg mit Blick auf das Martinstor (im Mittelalter auch Norsinger Tor) und die Gerberau.

04 Gerberau mit Muehle
Die Gerberau lag um 1200 noch außerhalb der Stadtbefestigung. Der Gewerbekanal der für die Mühlen das notwendige Wasser lieferte
wurde von der Dreisam abgeleitet.

03 Gerichtslaube in der Marktgassse
Blick in die große Marktgasse, heute Kaiser-Joseph-Straße. Im Bereich der Kreuzung stand die ursprüngliche Gerichtslaube.
Entlang der Marktgasse befanden sich die verschiedenen Lauben für den Verkauf von Waren. Im Vordergrund die Obere Laube (12. Jh. bis 1454),
Richtung altes Christoffelstor (13. jh. bis ca. 1460) stand die Untere Laube (Metzig) und die Kramlaube (12. Jh. bis 1454) vor dem Hospital.

05 Muensterplatz Konradinische Münster
Der erste Freiburger Kirchenbau, die „konradinische“ Basilika, benannt nach dem Stadtgründer Konrad I. von Zähringen, stammte aus der Gründungsphase der Stadt um 1120–1140.
Von diesem ersten Bau existieren nur noch Fundamentreste.

07 Draufsicht_orthographisch
Draufsicht auf die mittelalterliche Stadt Freiburg um 1200.




Stadtteil Freiburg-Neuburg

Vorstadt Freiburg-Neuburg um 1350 Closnergasse - van Akkeren Freiburg Merian 1644

Stadtteil Freiburg-Neuburg um 1350. 3D-Rekonstruktion von Hans-Jürgen van Akkeren © 2016

Während der archäologischen Ausgrabung im Jahre 2016 wurde die im 13. Jahrhundert planmäßig angelegte Bebauung dokumentiert. Zusammen mit punktuellen früheren Beobachtungen kann nun ein Teil des ehemaligen Stadtplans der Neuburg rekonstruiert werden. Diese Straße konnte als Closnergasse identifiziert werden.

Im Kupferstich aus der Topographia Alsatiae von Matthaeus Merian aus dem Jahre 1644 ist links im Bild (roter Kreis) der Bereich der archäologischen Ausgrabung markiert. Die 3D-Rekonstruktion von Hans-Jürgen van Akkeren zeigt, wie die Bebauung in diesem Areal in der Zeit um 1350 ausgesehen haben könnte.

Link zum Presseartikel: Ausgrabungen in Freiburg-Neuburg: Mittelalterlicher Stadtplan kann aktualisiert werden - Closnergasse entdeckt

Quelle:

  • "Die Zähringer und Ihre Tradition" herausgegeben vom Archiv der Stadt Freiburg i.Br. und der Landesgeschichtlichen Abteilung des Historischen Seminars der Albert-Ludwigs-Universität.

 



Fotos/3D-Rekonstruktionen: Hans-Jürgen van Akkeren

 


 

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