Kloster Gutnau
 
 Alternativname(n)
 Schreibweisen
 Gutenau
 Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
 Gemeinde  Neuenburg a. R.
 Entstehungszeit  um 1181
 Ersterwähnung  um 1250
 Zerstört  1675 August 9. durch
 französiche Truppen
 Gründungsstifter  Nonne Gutta aus dem
 Kloster Sitzenkirch (?)
 Ordenszugehörigkeit  Benediktiner
 Erhaltungszustand  Wüstung, archäologisches
 Grabungsschutzgebiet (!)
 Geografische Lage
 der ersten Anlage
 47.79520/7.55550
 Höhenlage  226 m ü. NHN

Neuenburg am Rhein - Frauenkloster Gutnau

  abgegangenes Kloster- und Kirchengebäude


Lage

Das Kloster Gutnau lag ca. 2 Km südlich von Neuenburg am Hochgestade des Rheins, an der Westseite der heutigen L 134 (Basler Straße) an der Abzweigung in die Straße Oberer Wald. Die Flurnamen Gutnauer Feld, Klosterau und Frauenhölzle weisen heute noch auf den ehemaligen Klosterbesitz hin.

Der Legende nach soll das Frauenkloster durch die Nonne Gutta aus dem Kloster Sitzenkirch durch Umwandlung eines Adelssitzes in eine klösterliche Niederlassung gegündet worden sein, da sie ihr ererbtes Familiengut ob Neuwenburg an dem Rhyn in der Ouw nicht im Stich lassen wollte [1] (BeJe).

Nördlich des ehemaligen Klosters Gutnau stand im Gewann Mathiasäcker [2] die St. Mathiskirche, ebenfalls abgegangen. Die Kirche gehörte zum abgegangenen Ort Au (Owe), für den 1295 ein Pfarrer her Jacob Milchlt ein lutpriester ze Owe genannt wird. Die Kirche selbt wird 1313 genannt. Es ist nicht bekannt, wann der Ort Owe verlassen wurde. Owe bestand bereits vor der Stadtgründung Neuenburg a. R. Die St. Mathiskirche wurde offenbar im Dreißigjährigen Krieg zerstört.[1]





Zeittafel

um 1250 Frühester urkundlicher Nachweis des Frauenklosters Gutnau, das dem Kloster St. Blasien unterstand. Es ist nicht gekärt, ob der Niederlassung ein älteres Kloster in der Niederung Klosterau vorausging, das zugunsten des Konvents auf dem Hochgestade aufgegeben worden ist. Der Flurname Klosterau wird mit einer Vorgängeranlage in der Rheinniederung oder auf einer einstigen Rheininstel in Verbindung gebracht. Warum diese verlegt worden sein soll, kann nicht geklärt werden.[1]

1272 Das Kloster Gutnau und das Kloster Sitzenkirch sollen durch Graf Heinrich von Freiburg zerstört worden sein.[1]

1323 Das Kloster wurde erneut durch einen Brand zerstört.[1]

1483 Beim Kloster wird eine Marienkapelle erwähnt.[1]

1492 Das Kloster St. Blasien beantragte beim Papst, dass ihre Niederlassung Gutnau von einem Frauenkloster in eine Benediktinerpropstei umgewandelt wird. Diesem Ereignis soll ein weiterer Brand vorausgegangen sein, der seinen Niedergang herbeigeführt haben soll.[1]

1513 In dem Kloster waren nur noch zwei Nonnen und der Pobst ansässig.[1]

1525 Das Ende des Klosters Gutnau. Nach der Plünderung der Anlage im Bauernkrieg flohen die letzten beiden Nonnen und der Probst nach Neuenburg. Nach dem Niedergang wurden die Güter des Klosters durch einen auf dem Gut sitztenden Schaffner weiter bewirtschaftet. Niminell bestand das Kloster dennoch weiter.[1]

1537 Zu Gutnau wird ein Probst genannt.[1] [Krieger 1903, Sp. 808]

1629 Bauliche Reste des Klosters scheinen noch im 17. Jahrhundert weitgehend erhalten zu sein. 1629 wird durch die kaiserlichen Truppen angeordnet, dass in Gutnau wieder ein katholischer Gottesdienst zu halten ist.[1]

1675 Am 9. August 1675 wurde das Kloster durch französische Truppen unter Feldherr La Broche niedergebrand.[1]

Weblinks:

  • Benediktinerpropstei Gutnau - Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  • Auf den Spuren eines alten Klosters - 06.04.2016 Stadtzeitung Neuenburg a. R.
  • Landesdenkmalamt sucht verschwundenes Kloster bei Neuenburg - Badische Zeitung 05.04.2016
  • Copia Plans des Bezircks um das Closter Gutnau, laut Vertrag de dato 6. Aug. 1627 - Generallandesarchiv Karlsruhe, Signatur: H Gutnau 1
    Gemarkungsplan, Grenzen farbig, teilweise Grenzsteine, diese mit Buchstaben, Erklärung der Grenzfarben in der Titelkartusche, Flurnamen, Grundstücke mit Buchstaben. Wälder, Matten, Äcker, Gewässer (u. a. Rhein mit Inseln, Rheingestade, Gräben), Straßen und Wege eingezeichnet. Die Orte Ottmarsheim, Schliengen, Gutnau, Auggen mit stilisiert gezeichneten Kirchtürmen markiert, Häuser von Neuenburg am Rhein im Grundriß, St. Matthiaskirche und Heiligkreuzkapelle mit Kirchensymbolen gezeichnet. In der Titelkartusche ist vermerkt: Ein Original hievon hat Neuenburg, Ein ander gleichförmiges die andere Parthei, nemlich St. Blasi. Den Bericht hierzu hat die Statt Neuenburg".
    Autor/Künstler: Adam Diezer
    Format: 39,5 x 49 cm

Quellen:

  1. Bertram Jenisch, Archäologischer Stadtkataster Bd. 27, Neuenburg
  2. Adolf Poinsignon "Ödungen und Wüstungen im Breisgau" in Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Bd. 41 / NF 2 (1887) S. 330 "Au bei Neuenburg"

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