Reichsburg

  • Breisach - Stadtburg

    Burg Breisach
    Burg Breisach Sicht von Osten
    Kartenausschnitt Breisach Merian 1638
    Ostansicht


     Alternativname(n)  Schloss Breisach
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Breisach
     Entstehungszeit  Ende 12 Jh.
     Ersterwähnung  
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Mauerreste, Halsgraben
     Geografische Lage  48.03290/7.57737
     Höhenlage  198 m ü. NHN

    Stadtburg Breisach

    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste

     

     

    Beschreibung


    In der Antike war der Berg Sitz eines Keltenfürsten. Die Römer erkannten die herausragende strategische Bedeutung des Breisachberges und errichteten auf dessen Südseite ein Kastell. 369 n. Chr. besuchte Kaiser Valentinian I. die hier stationierten Legionen und erließ ein Gesetz, in dem der mons brisiacus erstmals erwähnt wird. Das Kastell wurde  von den Alemannen um 400 n. Chr. erobert und teilweise zerstört.

    Die mittelalterliche Stadt Breisach lag dort, wo sich heute die sogenannte Oberstadt befindet. Die langgestreckte Erhebung aus vulkanischen Gestein ragt ca. 30 m aus der Flussaue empor. Das Plateau der Oberstadt misst eine Länge von ca. 530 m Länge und 200 m Breite. Ende des 12. Jhs. ließ Herzog Bertold IV. von Zähringen eine Burg auf dem Berg erbauen. Sie stand auf der nördlichen Kuppe des Breisacher Berges, dem Schlossberg. Der Schlossberg wurde zur Stadtseite hin durch einen gewaltigen Burggraben abgetrennt. Das Breisacher Schloss fiel 1741 österreichischen und französischen Sprengungen zum Opfer, die Oberstadt wurde 1791 fast komplett kriegszerstört.



    Burg Breisach Sicht von Westen
    Kartenausschnitt Breisach Merian 1638 - Westansicht

    Burg Eckardsberg
    mansione Burchardi de Ůsenberch
    Breisach - Festes Haus auf dem Eckardsberg
    Kartenausschnitt Breisach Merian 1638
    Westansicht des Eckardsberg
     Alternativname(n)  
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Breisach
     Entstehungszeit  12 Jh.
     Ersterwähnung  1139 April 14
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  -
     Geografische Lage  48.02697/7.58320
     Höhenlage  206 m ü. NHN




    Geschichte

    10 Jh. Seit dem 10. Jahrhundert entwickelte sich Breisach zu einem der bedeutendsten Orte am Oberrhein. Zu den Stadtherren zählten u. a. die deutschen Könige, die Bischöfe von Basel, die Staufer und Zähringer. Stadtmauern und -tore schützten die Stadt, die über Münz- und Marktrecht verfügte.
     
    938 König Ludwig der Westfranken urkundet in Breisach.

    939 Anhänger des fränkischen Herzogs Eberhard verschanzen sich in Breisach gegen König Otto den Großen. Laut Wikipedia wird im Jahre 939 eine „Reichsburg“ auf dem Eckartsberg im Zusammenhang mit der Belagerung Breisachs durch König Otto I. erwähnt [3].

    1002 König Heinrich II. konnte seine Erbansprüche gegen die schwäbische Herzogin Hadwig geltend machen und Breisach wieder an sich nehmen.

    1006 Unter welchen Umständen die Stadt Basel in den Besitzt der Stadt Breisach gekommen ist, kann im Einzelnen nicht mehr aufgeklärt werden. Fest steht jedoch, dass König Heinrich II. von seinem Onkel, König Rudolf III. von Burgund die Stadt Basel als Pfand erhielt, der ihm sein Königreich Burgund als Erbe in Aussicht stellte. Es wird vermutet, dass Heinrich II. in diesem Zusammenhang der Stadt Basel Breisach zu Lehen gab.

    1139 April 14
    Papst Innozenz II. nimmt die bischöfliche Kirche von Basel unter Bischof Ortlieb in St. Peter unter seinen Schutz. Er ordnet an, dass deren gegenwärtige und zukünftige Besitzungen dem Bischof Ortlieb und seinen Nachfolgern für immer gesichert bleiben, insbesondere für folgende Orte, der Ort selbst, auf welchem die Kirche nebst Zubehör erbaut wurde:
    Der vierte Teil des Zehnten im Bistum Basel und in der Grafschaft Breisgau (in comitatu Brisigaudie), alle Jagden und aufgefundenen und noch aufzufindenden Silbergruben; das Kloster Sulzburg, der Hof Haltingen mit der Kirche, der Hof Istein, Wissach, der Hof Kirchhofen mit der Kirche und ihren Töchterkirchen, Staufen mit dem ganzen Zehnten, Ambringen, Ehrenstetten, Offnadingen, die Kirche von Merdingen mit Tochterkirchen, der Hof Opfingen, der Hof Umkirch mit Kirche und deren Tochterkirchen, Gottenheim nebst dazugehörigen Kapellen, die Kirche in Lehen, die Kirche in Zähringen, der Hof Bickensohl mit Kirche und Tocherkirchen Berkheim, der Hof Alt-Breisach (Brisache) mit der Kirche und Tochterkirche Hochstetten und ein Hof in der selben Villa, das Castrum Usenberg (Husenberch) mit der ganzen Au un dem Eckartsberg (cum tota augia et montem Hechardis) und die Kirche in Auggen [4].

    1146 Papst Eugen III. bestätigt dem Basler Bistum seinen Besitz, darunter auch die villa Brisachum que in proprietate Basiliensis ecclesie noviter edificata est (Trouillat Bd. 1, Nr. 194).

    11./12. Jh. Im 11. und 12. Jahrhundert wuchs Breisach unter baslerischer Herrschaft zu einem bedeutenden Handelsplatz heran. Eine Burg auf dem Breisacher Schlossberg ist bis zum Ende des 12. Jhs. nicht bezeugt. Der Ort wurde offenbar von der nördlich gelegenen Burg auf dem Üsenberg aus verwaltet, welche die im späten 11. Jahrhundert in baslerische Dienste getretenen Herren von Üsenberg dort erbauten, nach der sie sich benannten.

    1185 Juli Breisach erhält vermutlich durch den Staufer König Heinrich VI. das Stadtrecht.

    Basel bekundet, dass ihm der Bischof Heinrich von Basel (Heinricus Basiliensis episcopus) die Hälfte des Hofes und des Berges Breisach (medietatem curtis Brysach et medietatem montis Brysach) mit Ausnahme eines Wohnsitzes des Burchard von Üsenberg (excepta una mansione Burchardi de Ůsenberch) und die Hälfte des Eckardsberges (medietatemque montis qui dicitur Eggehartsberc) zu Lehen gegeben habe; der König und der Bischof werden Breisach in gleicher Weise befestigen und gemeinsam besitzen; sie werden niemandem — außer Händlern — erlauben, auf dem Berge Wohnung zu nehmen; ein Schultheiß darf nur mit beiderseitiger Zustimmung eingesetzt werden; jeder von beiden wird auf dem Eckardsberg ein Haus errichten und wird dort mit Zustimmung des andern Burgmannen wohnen lassen; alle Einkünfte aus den genannten Bergen werden der König und der Bischof in gleicher Weise empfangen; der Bischof wird den Felsen befestigen; wird er daran gehindert, gewährt ihm der König Hilfe; in einen auf dem Felsen gelegenen Wohnsitz, den der König als Lehen erhielt, wird er mit Zustimmung des Bischofs einen bischöflichen Ministerialen setzen; weder dem König noch seinen Erben ist es erlaubt, dieses Lehen weiterzugeben ohne Zustimmung des Bischofs; hat der König Erben, so werden sie, soweit sie nicht König oder Kaiser sind, das Lehen vom Bischof nehmen und das Homagium leisten; hat der Erbe aber die Leitung des Reiches, so soll er das Lehen unter den gleichen Bedingungen wie der König besitzen; der König gelobt, dies alles zu befolgen.
    Zeugen: Hermannus marchio de Baden, Heinricus marchio de Růmesberc, comes Ludowicus de Pfirreto, comes Sygebertus de Werde, comes Wernherus de Hohenberc et frater suus comes Fridericus, Heinricus maioris Basiliensis ecclesie prepositus, Conradus decanus, Dietherus archidiaconus, Iohannes camerarius, Egelolfus de Urselingen, Richardus de Hasenburch, Turingus de Ramestein, Wernherus marschalcus de Argentina, Hugo de Reno, Wernherus filius eius, Hugo vicedominus. Thuringus marschalcus, Ulricus. Ne digna factorum memoria.
    Hss.: Orig. fehlt; 2 Abschrr. aus d. Anf. d. 14. Jh. in Codex diplomaticus ecclesiae Basiliensis fol.53—54 u. fol.84—85', Porrentruy, Archives de l'ancien évêché de Bâle (Cod.1021) (B1 B2); Abschr. v. 1729 aus B1 in Antiqua iura et privilegia ecclesiae Basiliensis (Codex Wessenbergensis) pag.193—195, Freiburg i.Br., Universitätsbibliothek (Nachlaß Leichtlen, Hs. Nr.52) (C). — Drucke: Herrgott, Genealogia Habsburg.II Nr.245 (S.195—196) aus C; Trouillat, Mon. de l'hist. de l'ancien évêché de Bâle I Nr.260 (S. 399—401) aus B1 B2 = Gallia christiana XV, Instrum, eccl. Basil. Nr.28 (Sp.209—210). — Reg.: Böhmer 2720; Toeche 1; Stumpf 4575; Hidber II 2534. Digitalisat der Buchseite MDZ Münchner Digitalisierungszentrum

    Der Bischof Heinrich von Basel verlieh an den Staufer König Heinrich VI. die Hälfte des Hofgutes curtis Brysach und die Hälfte des Berges montis Brysach, sowie die Hälfte des Eckartsberges, mit Ausnahme des Hauses (mansio) des Burkarts von Üsenberg. Offensichtlich besaß Burkart von Üsenberg als Lehensnehmer des Bistums Basel auf dem Eckartsberg einen (befestigten?) Wohnsitzt. Beide Vertragspartner durften auf dem Eckartsberg ein befestigtes Gebäude (Burg) errichten, in dem Ritter stationiert werden konnten [1].

    1198 Herzog Bertold V. von Zähringen ließ sich das Staufische Breisach für seinen Verzicht auf die Königskandidatur für 3000 Mark Silber von Philipp von Schwaben überschreiben. Danach begann Bertold V. mit dem Bau einer mächtigen Burg am Nordende des Breisachberges, ließ einen 42 Meter tiefen Radbrunnen in dessen Mitte der Stadt erbauen und vollendete den Bau der Stadtbefestigung, den König Heinrich VI. begonnen hatte. [2] 
    (Quelle: Analgen von Murbach zu Breisach 1198)


    1218 Nachdem Bertold V. von Zähringen verstarb, erlosch somit das zähringische Fürstentum. Der Besitz Breisachs fiel somit wieder an die Staufer zurück.

    1250 König Konrad IV. von Staufen verpfändete die Stadt Breisach um 1250 an seinen Gefolgsmann Rudolf von Habsburg. Rudolf von Habsburg ließ sich die Pfandschaft durch den Herrn der anderen Hälfte Breisachs, den Basler Bischof Berthold von Pfirt ablösen, während die Räte der Stadt erklärten, wenn sie dem verstorbenen Kaiser Friedrich II. oder seinem Sohn Konrad nicht mehr gehorchen können, ergebe sich die Stadt dem Bischof von Basel. Bis zur Wahl Rudolfs von Habsburg zum deutschen König 1272 blieb die Stadt Breisach im Besitz des Bistums Basel.

    1273 Neben Basel, Rheinfelden und Neuenburg ist 1273 zum ersten mal ein neues Siegel der Stadt Breisach mit Reichsadler belegt und somit der neue Status Breisachs als Reichsstadt belegt.

    1275 König Rudolf von Habsburg hält sich im Verlauf eines Kriegszuges gegen den Grafen von Freiiburg in Breisach auf.

    1638 Im 30-jähringen Krieg gelang die Eroberung der habsburgischen, vorderösterreichischen Stadt nur mit einer List: Der protestantische Heerführer, Herzog Bernhard von Weimar, hungerte Bevölkerung und Besatzung monatelang und erfolgreich aus. Die verzweifelte Stadt mußte sich im Dezember ergeben und wurde für kurze Zeit eine sächsisch-weimarische Amtsstadt.  

    1639 Nach Bernhards Tod trat Frankreich sein Erbe an. Breisach wurde eine französische Stadt. Unter König Ludwig XIV. baute der französische Militärarchitekt Vauban Breisach zur stärksten Festung Frankreichs aus, zu einem 'Juwel' in der französischen Krone. Im Nordwesten entstand ein völlig neuer Stadtteil, die Breisacher Neustadt Saint-Louis, Sitz des von Ensisheim hierher verlegten elsässischen Parlaments und obersten Gerichtshofs.  

    1697 Nach dem Frieden von Rijswijck 1697 mußte die Neutsadt Breisach im Nordwesten jedoch wieder abgerissen werden. Als Ersatz ließ Ludwig XIV. durch Vauban das heute noch ursprünglich erhaltene Neuf-Brisach, einen wahrhaften Festungsstern, erbauen.

    1700- 1703 Nur 3 Jahre erfreute sich Österreich wieder seines Besitzes Breisach, dananch geriet es bis 1714 nochmals unter französische Herrschaft.

    1741/43 Kaiserin Maria Theresia ließ die gewaltigen Festungsanlagen schleifen, die Militärbauten sprengen. Sie wollte damit den ewigen Zankapfel zwischen Frankreich und Deutschland beseitigen.

    1793 Französische Revolutionstruppen zerstörten später durch ein 4-tägiges Brandbombardement im September die seit Jahrhunderten gewachsene Stadt. Breisach blieb bis ins frühe 19. Jahrhundert eine Ruinenstadt und erholte sich von diesem schweren Schlag nie mehr völlig.


    Stadtestung Breisach - Planzeichnung in Vogelperspektive von M. Merian 1638 Stadtestung Breisach - Planzeichnung von M. Merian 1638

    Text/Video/Fotos/Scans: H-J van Akkeren
    Originalkarten mit freundlicher Genehmigung durch
    Dr. med. E. Bühler
    79235 Vogtsburg-Oberrotweil

    Quelle:

    1. Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X, S. 43 → Breisach
    2. Hans Schadek und Karl Schmid (Hrsg.): "Die Zähringer - Anstoß und Wirkung". Bd. 2. Maria Blattmann, Jürgen Treffeisen S. 263, "Städte im Besitz der Zähringer" → zu Breisach siehe Nr. 225 und Nr. 226.
    3. Wikipedia → Eckartsberg (Breisach am Rhein). Online: https://de.wikipedia.org/wiki/Eckartsberg_(Breisach_am_Rhein)
    4. Dr. B. Hidber "Schweizerisches Urkundenregister" 1863, Erster Band S. 551 → 1139 April 14. Innocentii papa II. Online: https://books.google.de/books?id=fDFCAAAAcAAJ&lpg=PA642&ots=ZQNeu7QNnW&dq=%22mons%20Hechardis%22&hl=de&pg=PA551#v=onepage&q&f=false

     

  • Gundelfingen-Wildtal - Burg Zähringen

    Burg Zähringen

    Luftaufnahme: Armin Keller
     Alternativname(n)  castrum Zaringen (1128)
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Wildtal
     (Gundelfingen)
     Entstehungszeit  1100 Jh.
     Ersterwähnung  1080
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Gipfellage
     Status  Reichsburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  48.02532/7.88402
     Höhenlage  478 m ü. NHN
     Gastronomie  Reutebacher Höfe,
     Waldrestaurant
     Zähringer Burg

    Gundelfingen-Wildtal - Die Burg Zähringen

    Burgstelle erkennbar, wenig Ruinenreste

     


    Lage


    Der Burgberg wird gekennzeichnet durch das künstlich planierte, mit einem Graben umfasst, ca. 6 ha große Siedlungsareal einer frühalamannischen Höhensiedlung des 4./5. Jhs. n. Chr. Jüngere Siedlungsspuren datieren ins 8. Jh. n. Chr., ältere Besiedlungen ins Neolithikum und in die Hallstattzeit. (H.W.)

    Von den mittelalterlichen Bauten auf der langestreckten Kuppe des Zähringer Burgberges sind heute nur noch geringe Reste erhalten, vor allem der Rundturm, der den Besuchern noch etwas von der einstigen Wirkung der Burg erahnen läßt, wenn er den alten Weg von Süden her hinaufsteigt. Die oberen Teile des Turmes sind zwar in neuerer Zeit rekonstruiert worden, doch zeigen der tief in den Fels gehauene Halsgraben und Reste des Mauerberings, daß die represäntative, demonstrativ- wehrhafte Flanke der Kernburg einst hier im Süden lag, wo auch der nackte Felsrücken der Kuppe den Burgweg rechts begleitet.

    Der Rundturm, der jetzt die Burgstelle beherrscht, stammt nicht mehr aus der Zähringerzeit, er gehört ins 13. Jahrhundert.




    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/dwCUkCsOQOY

    Geschichte

    1008 & 1100 Die beiden ältesten urkundlichen Belege für Zaringenaus den Jahren 1008 und 1100 lassen nicht darauf schließen ob es sich dabei um das Dorf oder die Burg Zähringen handelt.

    1080 Ausdrücklich nach der Burg Zähringen benannt (nomine de castro Zaringen) wird Herzog Berthold II. Otto von Freising im Zusammenhang seines Berichtes über den Tod des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden 1080.

    1113 In einer Urkunde die anlässlich der Weihe des Zähringer Hausklosters St. Peter erstellt wurde, wird ein »Konrad von Zähringen« erwähnt, dessen Identität ebenso unklar ist wie die des »Kuno von Zähringen«, über welchen die Schriften des St. Peterer Abtes Gremmelsbach (15. Jahrhundert) für 1090 berichten.

    1121 Vielleicht der selbe Konrad tritt 1121 in der Urkunde entgegen, in der die Klöster St. Peter und St. Märgen ihre Besitzstreitigkeiten Beilegten, dort bezeichnet als Schwiegersohn des Grafen Berthold von Nimburg.

    1128 Erste urkundliche Erwähnung der Burg Zähringen in der Urkunde des Rotulus Sanpetrinus die ausgestellt wurde "apud castrum Zaringen", also » bei der Burg Zähringen «.

    1146 Wichtiger für die Geschichte der Zähringer Burg scheint Ottos Schilderung vom Verlauf der Fehde zwischen Herzog Konrad und Friedrich Barbarossa 1146 zu sein: Der Staufer richtete seine Züge zunächst gegen Zürich, das zähringische Reichslehen, das unter anderem den Anspruch der Bertholde auf den Herzogstitel begründete, dann gegen eine »uneinnehmbare Burg« (inexpugnabilis arx), in welcher man gewöhnlich die Freiburg sieht, und schließlich gegen die Burg Zähringen (ad castrum Zaringen usque, eiusdem ducis castrum, pervenit).

    Mai 1152 Vertrag zwischen Friedrich Barbarossa und Herzog Berthold IV. In dieser Conventio (Vereinbarung) verspricht der König dem Herzog die Länder Burgund und Provence und die Hilfe bei der Unterwerfung. In diesen Ländern soll der Herzog die volle Herrschaft während der Abwesenheit des Königs ausüben. Während der Unterwerfung dieser Länder hat der Herzog mit 1000 gepanzerten Reitern den König zu unterstützen und für den Italien-Feldzug 500 gepanzerte Reiter und 50 Bogenschützen zu stellen. Für den Herzog beschworen seine Leute iuraverunt homines Burchardus et Wernherusdie Urkunde. Ist dieser Burchard etwa der Üsenberger, der schon in anderen Urkunden für den Herzog aufgetreten ist? (4)

    1171 Kaiser Friedrich I. urkundet in Nijmwegen. Es geht um die Vergabe eines Lehens des Erzbischofs Arnold von Trier an den Herzog Berthold (IV.) von Zähringen und dessen Sohn. Unter den Zeugen finden wir Burchard von Üsenberg, der hier wahrscheinlich in Vertretung des Herzogs Berthold von Zähringen erschienen ist. (2.)

    1183 Kaiser Friedrich I. bestätigt mit Zustimmung des Herzog Berthold von Zähringen dem Augustiner Chorherrenstift Interlaken den Besitz des Waldes Isewalt, den Herzog Konrad von Zähringen zur Verfügung gestellt hatte. Unter den Zeugen finden wir auch hier wieder Burchard von Üsenberg. Vermutlich hier ebenfalls als Vertreter des Herzog Berhold von Zähringen. (3.)

    1218 Herzog Berthold V. von Zähringen stirbt 1218, danach zog der Staufer Friedrich II. die Zähringer Burg als Reichslehen ein. Der Streit um das Erber der Zähringer beginnt.

    1275 König Rudolf IV. von Habsburg belagerte 1275 Freiburg und hatte wahrscheinlich die Herrausgabe der Burg Zähringen von den Grafen von Freiburg gefordert, weil diese, so nimmt man an, sich als breisgauer Erben der Zähringer, der Burg Zähringen während des Interregnums ermächtigten.

    1278 1278 wurde die Zähringer Burg - so berichten die Quellen- nach dem erst letztem Wiederaufbau wieder zerstört. (Item destructum fuit Zeringen noviter edificatum). Aus diesen 1270er Jahren dürfte der noch heute erhaltene Rundturm entstammen.

    1281 Im Jahre 1281 belagerte König Rudolf Freiburg nochmals, danach kam es zu einem Vertrag, wonach den Freiburgern die Kosten für den Wiederaufbau der Burg Zähringen auferlegt wurden.

    1292-1298 König Adolf von Nassau (1292-1298) verpfändete die Burg an die Grafen von Spitzenberg, von denen die Freiburger Grafen dann die Pfandschaft erwarben.

    1327 Die Freiburger Grafen veräußerten die Burg an den Patrizier Schnewelin Bernlap. Vor allem dessen Erben teilten sich in den folgenden zwei Jahrhunderten den Besitz der Burg.

    1422 Markgraf Bernhard von Baden erwarb 1422 ein Viertel der Burganlage.

    1525 Die Burg wird während des Bauernkrieges endgültig Zerstört.

    1815 Nach dem das Breisgau zu Baden gehörte, erwarben schließlich die Großherzöge von Baden im Jahre 1815 die Burg Zähringen.



    Video: Armin Keller

    Text/Fotos/Film: Hans-Jürgen van Akkeren

    Textquellen:

    1. "Die Zähringer und Ihre Tradition" herausgegeben vom Archiv der Stadt Freiburg i.Br. und der Landesgeschichtlichen Abteilung des Historischen Seminars der Albert-Ludwigs-Universität.
    2. RI IV,2,3 n. 1938, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1171-09-00_1_0_4_2_3_163_1938 (Abgerufen am 02.02.2013).
    3. RI IV,2,4 n. 2718, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1183-06-25_3_0_4_2_4_139_2718 (Abgerufen am 02.02.2013).
    4. Die Zähringer, Anstoß und Wirkung. Hans-Schadek und Karl Schmid. Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986, Seite 86, 452
    5. EBIDAT, Zähringen. (H.W.) Heiko Wagner

     

  • Jechtingen - Burg Sponeck

    Burg Sponeck
    DSCF0872

     Alternativname(n)  Sponegge, Spanegge
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Jechtingen
     (Sasbach a. K.)
     Entstehungszeit  Ende 13. Jhd.
     Ersterwähnung  1300 Januar 26.
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Status  Reichsburg
     Erhaltungszustand  Ruine,
     Bergfried teilkonstruiert
     Geografische Lage  48.11421/7.58384
     Höhenlage  196 m ü. NHN

    Jechtingen - Burg Sponeck

    gut erhaltene Burgruine

     

    stahlstich
    Lithograhpie nach einer Zeichnung
    von J. Rothmüller, 1840

    Lage

    Die Burg steht heute auf dem Ortsgebiet Jechtingen und ist im Privatbesitz.
    Die Überreste der Burg liegen etwa 25m über dem Altrhein und ca. 2 km rheinabwärts unterhalb vom Schloss Burkheim. Mit dem Besitz der Sponeck war einst das Überfahrtsrecht über dem Rhein an dieser Stelle verbunden. Der Wohnturm wurde 1930 neu errichtet. Der damalige Besitzer, Kunstmaler, richtete sich ein Atelier im Turm ein.
    Am "Tag des offenen Denkmals" im September, und am 1. Mai besteht die Möglichkeit die Anlage zu besichtigen.

     

    Geschichte

    365 In spätrömischer Zeit, als unter Kaiser Valentinian I. der Limes aus dem Schwarzwald an den Rhein zurückverlegt werden mußte, wurde hier im Jahr 365 n. Chr. ein kleines Kastell errichtet, das nur etwa 20 Jahre seinen Dients tat.

    379 Trotz der Rheinbefestigungen stürmten die Alemannen im Jahre 379 über den zugefrorenen Rhein, um die Römer aus dem Gebiet zu vertreiben.

    1190 Markgraf Heinrich I. erbt von seinem verstorbenen Vater Markgraf Hermann IV. von Baden, Urenkel von Herman I. von Zähringen, im südlichen Breisgau Besitzungen.
    Die Nachkommen von Markgraf Heinrich I. nannten sich später Markgrafen von Hachberg. (Hochburg Emmendingen)
    Zum Nachlass gehörten unter anderem Güter, Zehnten und Gefälle zu Jechtingen, also auch der Bergkegel am Rhein, auf dem später die Burg Sopneck erbaut wurde.

    1281 Am 23. Oktober wird ein Friedensvertrag zwischen, dem 1273 zum deutschen König gewältem, Rudolf IV. von Habsburg und den Grafen und Bürgern von Freiburg abgeschlossen. Graf Egino von Freiburg und seine Untertanen wurden verpflichtet, die im Jahre 1278 zerstörte Reichsburg Zähringen wieder aufzubauen und einem, durch Rudolf ernannten, Amtmann - "oder dem Margrauin von Hahperg ahthundert marc silbert geben, daz es vns ein burg buwe uf ünsirme gvot, swa wir wellen.""Sühneurkunde 23.10.1281"
    Nach der Verpflichtung der Sühneurkunde müsste es sich um die heutige Burg Sponeck handeln.

    1300 In einer Kaufurkunde vom 26. Januar 1300 wird als erster Lehensträger der Burg Sponeck, Ritter Hildebrand Spenli von Breisach genannt. Hildebrand hat wohl der Burg ihren Namen gegeben: Spenli's Eck; Spanegge. Er war 1270 und 1281 Schultheiß der Stadt Breisach, so muss er ein königlicher Amtmann der Stadt Breisach gewesen sein.. In Verbindung mit der Sühneurkunde von 1281 kann man annehmen, das seine Burg ein Reichslehen war.

    1305 Nach dem Ritter Hildebrand von Spenli verstorben war, übernahm sein Sohn Johann von Spanegge das Erbe.
    Am 29. November 1305 beschlossen die Brüder Markgraf Heinrich III. von Hachberg als Landgraf im Breisgau und Markgraf Rudolf I. von Hachberg zu Freiburg, beides Söhne des Markgrafen Heinrich II. und der Anna von Üsenberg, einen Vertrag "vmbe das anvel(das ist also das Rückfallrecht) der burg ze Spanegge", um den Besitz von Johann von Spanegge strittig zu machen. Nach dem Vertrag sollte Rudolf damit machen können was er wolle, es sei denn, der Sohn des Herrn Spenlis würde sterben, dann soll das Lehen wieder beiden Markgrafen gehören und Rudolf nur "zwanzig marke silbers vorvs han".

    1306 Johann von Sponegge erkannte den Anspruch nicht an.
    Am 15. September 1306 hatte Markgraf Heinrich III. von Hachberg und als Vorsitzer eines Gerichts in Burkheim unter der Mitwirkung seiner Männer die Klage seines Bruders des Markgrafen Rudolf gegen "Johansen von Spanegge, Herrn Spenlins seligen sun vmbe ein lehen Spanegke die Bvrgk vnd alles daz darzv höret, daz emales von vns beiden lehen was" - entschieden, "daz ime dü vorgenanten lehen lidig weren worden eigenlich mit allem rechte vnd daz er damitte möchte ton vnd lan waz er wolte".
    Kurze Zeit später teilten sich die beiden Brüder ihre bis dahin gemeinsam verwalteten Güter und Rechte. Markgraf Heinrich erhielt die Herrschaft Hachberg und Markgraf Rudolf, der sich mit der Tochter des Herrn Walter von Rötteln vermählte, die Herrschaft Sausenberg und die Landgrafschaft Breisgau. Dazu gehörte auch die Burg Sponeck mit dem Dorf Jechtingen neben zahlreichen anderen Gütern.

    1309 1309 wurde der Fall noch einmal vor dem Landgericht zu Schliengen verhandelt. Das Urteil gab Markgraf Rudolf recht. Ob und wie lange Johann von Spanegge und seine Nachkommen die Burg noch als Lehen behielten, ist nicht bekannt.

    Graf Walraf von Thierstein beurkundet das Recht des Markgrafen Rudolf von Hochberg auf Jechtingen, die Burg Sponeck, das Gut zu Bischoffingen, Froschbach und die Vogtei zu Grenzhausen. (Urkunde GLA Karlsruhe 21 Nr. 4097 / 16. Juli 1309)

    1314 Markgraf Rudolf von Hachberg Sausenberg Rötteln verstarb. Sein Sohn Heinrich I. von Sausenberg verpfändete bzw. verkaufte die noch vorhandenen Rechte der Landgrafschaft im Breisgau, wohl wegen Erbauseinandersetzungen, um 700 Mark Silber, ausser was zur Herrschaft Sausenberg gehörte, an seinen Schwager, den Grafen Friedrich von Freiburg und dessen Vater.

    1324 Burkard von Üsenberg, der Schwiegervater des Markgrafen Heinrich IV. von Hachberg Sausenberg, verpfändete an Wernher VI. von Hattstatt die Dörfer Riegel, Bischoffingen und das Schloss Höhingen um 700 Mark Silber Kolmarer Gewichts.

    1333 Die Burg Sponeck wurde am 8. November verkauft durch die Erben des Ritter Wernher VI. der Gutemann von Hattstatt, der 1329 verstorben war und die Burg wohl besessen hatte, aber mit ihr belehnt war. Ein im Elsaß hochangesehenes Geschlecht. Conrad Wernher IV. von Hattstatt, mit Stephania Gräfin von Pfirt vermählt, war von 1274 bis 1280 Landvogt vom Oberelsaß.
    Die Erben verkauften die Burg nicht aus Geldnöten, sondern eher wegen der Erbteilung, mit allen rechten und nützen, so wie sie sie erhalten haben, an den Markgrafen Rudolf genannt Hesso von Baden, an dessen Gemahlin Johanna von Mömpelgard und an den Graf Ulrich von Württemberg für 1200 Pfund Basler Pfennige.
    Dadurch gelangten die Württemberger in die Geschichte der Burg Sponeck ein, fasst fünfhundert Jahre blieb die Burg in ihrem Besitz.
    Die älteste Tochter von Johanna von Mömpelgard, Johanna von Pfirt, vermählte sich mit dem Erzherzog Albrecht II. von Österreich.

    1343 Die Württemberger führten mit den Österreichern in der nachfolgenden Zeit immer wieder Kriege, wodurch auch das Schicksal der Burg Sponeck bestimmt war. Dies wirkte sich für Württemberg verhängnisvoll aus, indem der Besitz Sponeck geteilt wurde.

    1349 Nach dem Tod von Johanna von Mömpelgard stellte aus diesem Grund Österreich Erbansprüche an die Burg Sponeck, da die Tochter, Johanna von Pfirt, mit dem Erzherzog Albrecht II. von Österreich verheiratet war.
    Das Haus Würtemberg hatte an dem Kauf der Burg Sponeck das grösste interesse, da mit dem Besitz das Überfahrtsrecht über den Rhein verbunden war, dadurch war auch die Verbindung mit den Besitztümern auf der linken Rheinseite gesichert.
    Der Rheinübergang bei Breisach war unter Reichsaufsicht, also in österreichischem Besitz. Deshalb gab es zwischen Württemberg und Österreich dauernt Streitigkeiten.

    1372 Nach einer Urkunde vom 17. August 1372, viel der dritte Erbanteil des Markgrafen Rudolf Hesso von Baden, an die Grafen von Leiningen, denn eine Urenkelin von Rudolf, Margerete von Baden, war vermählt mit Graf Gottfried von Leiningen. Diese leihten die Hälfte der Sponeck im Elsaß mit allem was dazu gehört, dem Werner von Wittenheim genannt "Gigennagel". Die Ritter von Wittenheim waren Dienstmänner der Herren von Hattstatt.

    1395 Dem Enkel des Markgrafen Rudolf von Hachberg, Markgraf Rudolf II. gelang es die Landgrafschaft Breisgau von seinem Schwager, dem Grafen Egeno IV. von Freiburg (die beiden Geschlechter waren erneut vesippt und Graf Egeno IV. war ein Enkel des Grafen Friedrich von Freiburg) wieder zurück zu bekommen. Die Burg kam aber nicht wieder in den badischen Besitz zurück.
    1401 In einer Urkunde vom 1. Oktober 1401 bestätigt der St. Johanniter Ordensbruder Dietrich von Reppenbach über den Zehnten von Bischoffingen, dass "der fromme Edelmann Hannemann seelig von Sponeck und aber denselben Zehnten dem edlen Junker Hesso von Üsenberg aufgegeben(zurückgegeben) hat". Hanemann von Sponeck müsste der jüngere Bruder von Wernher VII. von Hattstatt gewesen sein, der sich mit dem Beinamen von Sponeck bezeichnete.

    1433 Die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg verpachteten den Salmenfang und die Salmenwag an Johann Zürcher, Bürger aus Basel. Dieser musste jeden neunten Fisch abliefern.

    1461 Graf Eberhard von Württemberg und Mompelgard gab die Burg Sponeck dem Bartholome Schnewelin zu lehen.

    1463 Graf Eberhard von Württemberg vereinbarte mit Balthasar von Ow, dass er ihm das Schlossgut als Lehen auftragen wolle. Ob dies aber sofort eintraf ist nicht belegt.

    1477 Graf Eberhard von Würtemberg und Mompelgard überließ am 16. August 1477 seinem getreuen Balthasar von Ow aus Gnaden und seiner Verdienste wegen, Schloss Sponeck mit Äckern, Wiesen, Auen, Weingärten, Hölzern, dem Salmenfang und den Fischenzen und die Fähre über dem Rhein, zu Lehen. Dafür überliess Balthasar dem Grafen Eberhard für 40 Gulden als Lehen, seine Einkünfte seiner eigenen Güter von Neuershausen, Denzlingen, Sasbach, Riegel, Buchholz, Munzingen, Jechtingen, Amotern und Ziegelau.

    1497 König Maximilian verlieh auf dem Reichstag in Worms, Graf Eberhard die Herzogswürde. Aber bereits ein Jahr später verstarb Rudolf 50jährig.

    1500 Am 11. März 1500 beurkundete der Sohn von Balthasar von Ow, Hans von Ow, gegenüber dem Herzog Ulrich von Würtemberg den Empfang des Schlosses Sponeck als Lehen.

    1502 Am 28. Juni 1502 verkauften Hans von Ow und seine Geschwister das Gut Sponeck für 900 Gulden an den Herzog Ulrich von Württemberg wieder zurück. 100 Gulden werden in Bar ausbezahlt, 800 Gulden werden als Leibrente mit 40 Gulden jährlich verzinst. Hans von Ow erhielt die Güter und Einkünfte, die früher der Familie von Ow gehört hatten, wieder zurück. Hans von Ow bezog ein Lehen der Abtei zu Waldkirch.
    In diesem Verkaufsbrief ist von einem Anspruch der Grafen Tübingen-Lichteneck die Rede, der umstritten war. Dabei handelte es sich wohl wieder um den Anteil der Österreicher, denn die Grafen von Tübingen-Lichteneck besaßen die österreichische Pfandherrschaft von Burkheim.


     
    Mit dem Ausscheiden der Famiele Ow verlor das Schloss Sponeck um die Wende des 16. Jahrhunderts wahrscheinlich seinen Charakter als Herrensitz und verwahrloste immer mehr, ohne jemals wieder bewohnbar zu werden. Da die Herren von Württemberg selbst nie auf der Burg Sponeck gewohnt hatten, blieb die Sponeck während den friedlichen Zeiten mit den Österreichern einige Jahre ohne Aufsicht. Diese Gelegenheit nutzten die Burkheimer um in den Auen der Sponeck Holz zu schlagen.


     
    1519 Herzog Ulrich von Württemberg wurde durch den schwäbischen Bund vertrieben und Kaiser Karl V. und nam sein Land in österreichische Herrschaft.
    Erzherzog Ferdinant von Österreich, Bruder von Kaiser Karl V., ließ die Burg durch die Burkheimer besetzen.

    1521 Kaiser Karl V. überließ Österreich seinem Bruder Erzherzog Ferdinant von Österreich.

    1522 Kaiser Karl V. überließ seinem Bruder Erzherzog Ferdinant von Österreich den süddeutschen Besitz der habsburgerischen Lande und damit auch Ansprüche an die Burg Sponeck.

    1525 Erzherzog Ferdinant von Österreich verkaufte am 8. November 1525 die Sponeck ohne den dazugehörigen Rheinübergang, an Dr. Caspar Fabri, der nachweislich 1530 der Bischof von Wien gewesen ist, "mit aller zue und ingehörung wie daß kaufswegst zue dem Fürstenthumb Württemberg kommen umb 300 Gulden rheinisch".

    1526 Dr. Caspar Fabri verkaufte die Sponeck am 1. Oktober 1526 zum gleichen Preis an seinen Bruder, den österreichischen Rat Johann Fabri. Dieser verkaufte die Sponeck am 15. Oktober mit einem Gewinn von 450 Gulden an seinen Freund Jakop Wasserhuhn zu Breisach.
    Bald danach soll der der frühere Probst von Waldkirch, der von 1529 bis 1531 Bischof von Konstanz war, Eigentümer der Burg gewesen sein.

    1534 Herzog Ulrich von Württemberg kehrt aus seiner Verbannung zurück in sein Land, er war Mitglied bei den schmalkaldischen Bund und führte von 1546 bis 1547 Krieg mit dem Kaiser. Während dieser Zeit hatte die Burg sehr gelitten.

    1540 Am 11. März 1540 wurde das Schloßgut in Ensisheim von den Landvögten, Regenten und Räten des Königs von Ungarn und Böhmen, im Oberelsaß öffentlich versteigert. Der zuschlag ging für 680 Gulden an Jakop von Bertheim, somit war die Sponeck wieder in der Hand eines Hattstätter Nachkommen, der die alten Rechte gegenüber den Burkheimern geltent machen wollte. Er ließ das verwahrloste Schloss wieder ausbessern.

    1546 Am 26. März 1546 wird die Burg zum gleichen Preis an den Pfalzgrafen Konrad von Tübingen-Lichteneck verkauft.
    Am 24. April 1546 übernahm der Obervogt des Herzogs Ulrich von Württemberg, Rat Josef Münch von Rosenberg, die Kauf- und Lehensbriefe des Pfalzgrafen Konrad von Tübingen-Lichteneck. Josef Münch hatte dem Herzog geraten den Kolmarer Pfaffen Johann Wickram als württembergischen Burgvogt zu belassen. Wickram hatte an der Universität in Freiburg studiert, wurde Pfarrer und war zuletzt seit 1533 Leutpriester in Jechtingen. Zu dieser Zeit gab es ständig streit mit den Burkheimern, welche österreichisches Lehen waren, wegen den Sponecker Auen.

    1547 Am 17. Oktober 1547 kam es zu einem offenen Angriff auf die Burg Sponeck durch die Burkheimer, die den Burgvogt Wickram verjagten und ihm alles was er besaß, gestohlen hatten. Herzog Christoph von Württemberg befahl danch, dass man Wickram als "reichen Pfündner im Spital zu Grieningen aufzunehem" hat.

    1548/49 Die Burkheimer holzten nach dem Überfall auf die Burg die ganzen Sponecker Auen ab und verkauften den Ertrag.

    1556 Um Ordung zu schaffen, ergriff die vorderösterreichische Regierung vorübergehend Besitz, räumten die Burg auf Antrag des Herzogs und auf Befehl des Kaisers und überschrieben es im Passauer Vertrag erneut dem Herzog Christoph von Württemberg. Er übertrug die Burg zusammen mit Mömelgard, Horburg und Reichenweiler im Elsaß durch einen gültigen Vertrag an seinen Vetter, dem Grafen Georg von Württemberg.

    1561 Am 04. Februar 1561 kam es zu einem Urteil, in dem es den Burkheimern untersagt wird, die Rechte der Burg Sponeck nicht zu beeinträchtigen. Die Burkheimer gaben sich damit nicht zufrieden, desshalb rissen die Streitigkeiten nicht ab. Zu dieser Zeit wohnte der Burgvogt Gerfon von Diessenau, ein Nachfolger von Wickram, auf der Burg.

    1582 Der neue Besitzer Graf Friedrich von Württemberg und Mömpelgard beschwerte sich wegen der Burkheimer am 14. Juli 1582 bei dem österreichischem Pfandherr von Burkheim, Lazarus von Schwendi, ohne Erfolg. Danach schrieb er an den sächsischen Churfürsten mit der Bitte, sich bei der Kaiserlichen Majestät, den Churfürsten und den Ständen für ihn zu verwenden, damit er wieder in das, von den Burkheimern streitig gemachten, Zoll- und Fahrrecht über den Rhein gelange.

    1634 Die Burg Sponeck konnte längst nicht mehr als Herrensitz dienen,da es durch den regen Wechsel der Bewohner verfallen und heruntergekommen war.
    Im August hatten markgräfische Truppen die Sponeck wegen dem Fährübergang besetzt und notdürftig instandgesetzt.

    1648 Durch den westfälischen Frieden wurde die Burg Sponeck wieder als Besitz von Württemberg bestätigt und blieb es bis 1806.
       
      Ofenplatte 1711
    Ofenplatte von 1711
    Vollwappen mit drei Helmen. Schriftband mit Initialien:
    (L)eopold (E)berhard (H)erzog (Z)u (W)ürttemberg (M)ömpelgard
    Augustiner Museum Stadt Freiburg
       
    1695 Am 1. Juni 1695 vermählte sich der junge 25jährige Herzog Leopold Eberhard von Württemberg Mömpelgard in morganatischer Ehe mit der schönen 19jährigen Anna Sabina von Hedewiger, die Schwester des Württembergischen Regierungspräsidenten in Mömpelgard, aus einem alten schlesischen Rittergeschlecht.

    1701 Anna Sabina von Hedewiger wurde zusammen mit ihrem Sohn und ihren beiden Töchtern, sowie ihren beiden Brüdern in den erblichen Reichsgrafenstand, mit dem Namen Grafen von Sponeck, erhoben.

    1714 Die Ehe von Anna Sabina und dem Herzog wurde geschieden. Der Besitz Sponeck wird im Vertrag vom 31. Oktober Anna Sabina als Lehen übereignet.

    1723 Herzog Leopold Eberhard von Württemberg Mömpelgard ist im Alter von 47 Jahren verstorben.

    1735 Anna Sabina von Sponeck verstarb am 09. November 1735 im alter von 59 Jahren.

    1748 Nachweislich hat die hedewigerische Familie das Gut bis 1748 besessen.
    Danach viel die Burg Sponeck wieder an Würtemberg zurück.

    1778 Das pachtgesuch des Burkheimer Lehenträgers (österreichisch) Freiherrn von Fahnenberg wurde von der herzoglichen Regierung aus Stuttgart abgelehnt.

    1781 Großmann Beck aus Jechtingen pachtete die Burg und Acker für 12 Jahre.

    1791 Ab dem 09. März 1791 pachtete der Burkheimer Adlerwirt Sebastian Sichler das Schoßgut mit den Feldern und Äckern auf 18 Jahre. Aber bis zum Ende des 19. Jahunderts blieb das Lehen im Besitz seiner Nachkommen, denen das Gut dann als Eigentum zufiel.

    1801 Sebastian Sichler, der inzwischen Bürgermeister von Burkheim wurde, machte dem Württembergischem Haus einen Vorschlag, ihm das Schloßgut als Erblehen gegen eine Abfindungssumme und jährlichem Erblehenzins zu überlassen.
    Daraufhin bewarben sich, Freiherr von Fahnenberg wie bereits 1778, und ein Nachfahre der hedewigerischen Familie, ein Generalmajor Graf von Sponeck, um das Gut.

    1804 Sichler, der weiterhin Lehensträger blieb, verpachtete an einen Wirtschaftsbestäner für 66 Gulden weiter. In den Ruinen wurde ein Schenkhaus errichten.


     
    Durch Napoleons Gnaden wurde das Großherzogtum Baden gebildet. Nach dem Tauschvertrag vom 17. Oktober 1806 zwischen Baden und Württemberg ging das Schloßgut mit allem Zubehör in den badischen Besitz über.  

     
    1823 Nach dem Tod von Sebastian Sichler († 20.03.1823) führte der Neffe und Rechtsnachfolger, Anton Sichler Postverwalter aus Kenzingen, das Lehen weiter.

    1826 Nach fast zwanzig jährigem Streit wegen des Pachtvertrags mit dem Großherzogtum Baden, wurde zugunsten Sichlers am Oberhofgericht in Freiburg ein Urteil gesprochen. Infolge dessen wurde mit Sichler 1828 ein neuer Pachtvertrag abgeschlossen, aber nicht an ihn abgegeben.

    1830 Anton Sichler schloß mit seinem Neffen Sebastian, dem Sohn seines Bruders Theodor, einen Vertrag ab, indem er die letzten Interessen der Familie an ihn übertrug.

    1839 Nach dem Tod seines Onkels, wurde Sebastian Sichler endlich der Pachtvertrag von 1828 übergeben.

    1856 Endlich wurde nach langen Verhandlungen das Sponeckgut gegen eine Ablösesumme an Sichler übereignet.

    1860 Sebastian Sichler und seine Frau Caroline, geb. Bercher, vererbten das Gut an ihre Tochter Emma die mit Xaver Helger verheiratet war.

    1889 Am 08. März 1889 ging der ganze Besitz an den Sohn Franz von Xaver Helger über. Dieser hatte das Gut vollkommen verkommen lassen.

    1905 Franz Helger verkaufte das Gut an Karl Bohn aus Jechtingen Auch der nächste Besitzer hatte mit 34.000 Mark zuviel bezahlt.

    1910 Die neuen Besitzer, Anton Gerhart und seine Frau Theresa, geb. Ehrlacher, aus Jechtingen kauften das Gut für 25.000 Mark.

    1917 Am 12. Juli 1917 kaufte Hans Adolf Bühler das Schloßgut, das bis heute im Familienbesitz geblieben ist.

    2001 Von den Nachkommen der Grafen von Sponeck (hedewigerischer Abstammung) leben heute 10 Familien auf der ganzen Welt verteilt. Sie trafen sich zum 300-jährigen Bestehen des Geschlechts in Jechtingen im Gasthaus "Zur Sonne".

    Godfrey Harry Spencer Reichsgraf von Sponneck




     

     

     

    grundriss-sponeck01g
    Grundriss
    von Frau Dr. Roksanda M. Swoboda
    DSCF0862Sponeck Nordseite
    DSCF0867
    römisches Kastell im Vordergrund, Südseite
     DSCF0869
    römisches Kastell
    DSCF0876
    römisches Kastell
    DSCF0872 
    stark sanierter Turm der Burg Sponeck

     

    BZ_Sa_04-08-2001 
    Badische-Zeitung vom 4. August 2001

     

    Mit der freundlichen Unterstützung durch
    Dr. med. E. Bühler
    79235 Vogtsburg-Oberrotweil


    Quellen:

    • "Sponeck, Weihnachten 1938" von Hermann Eris Busse
    • "Die spätrömische Befestigung Sponeck am Kaiserstuhl" von Frau Dr. Roksanda M. Swoboda


    Text/Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

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