Denzlingen - Ruine der St. Severinskapelle
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St. Severinskapelle
Der Mauracher Berg bei Denzlingen
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Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014 Link: https://youtu.be/j0XiyGkrvWo |
Zwischen Denzlingen und der Elz befindet sich ein langgestreckter Hügel. An seinem östlichen Ende befindet sich der Mauracher Hof. Dieser Hof geht auf einen mittelalterlichen Hof zurück, der seinerseits an der Stelle eines großen, römischen Landgutes entstanden ist. Die wohl bis weit ins Mittelalter hinein sichtbaren Mauern gaben dem Ort den Namen „Muron / Maurach“.
Dieser Hof war offenbar Mittelpunkt einer größeren Herrschaft, die bis zur Mitte des 10. Jahrhunderts dem Graf Guntram gehörte. Dieser Besitz umfasste den Mauracher Berg und das östlich anschließende Glottertal. Nach der Enteignung des Grafen Guntram schenkte Otto I. den „Muron“ genannten Besitz dem Bischof von Konstanz. Damit verfügte dieser erstmals über Güter westlich des Schwarzwaldes.
Auf dem östlichen Sporn des Berges befindet sich die Ruine der St. Severinskapelle. Diese 1497 durch das Stift St. Margarethen von Waldkirch errichtete Wallfahrtskapelle geht jedoch auf eine Pfarrkirche zurück. Grabungen durch die Universität Freiburg in den vergangenen Jahren haben nicht nur die Grundmauern einer älteren Kirche belegt, sondern auch eine Vielzahl an Bestattungen. Die Bewertung der Schriftquellen hat gezeigt, dass die Kirche wahrscheinlich sogar bis 1466 die Pfarrkirche des Glottertales war. Erst dann erhielt die dortige Blasiuskapelle vollständige Pfarrechte. Die Datierung der auf dem Mauracher Berg nachgewiesenen Befestigung durch Wall und Graben ist nach wie vor offen. Denkbar ist eine Entstehung in der Vorgeschichte ebenso, wie eine Entstehung im Mittelalter. Aber auch die erneute Nutzung einer älteren Befestigung im Mittelalter ist möglich. Deshalb kann derzeit noch nicht sicher von einer Burg auf dem Mauracher Berg gesprochen werden.
962 | „Muron“ erstmals erwähnt |
1155 | Der Besitz eines Hofes „Muron“ mit einer Kirche im Besitz des Bischofs von Konstanz wird durch Friedrich Barbarossa bestätigt. |
1302 | Der Bischof von Konstanz verkauft den Besitz „Muron“ an das Konstanzer Domkapitel |
1466 | Die Konstanzer Domherren verkaufen den Hof „Muron“ mit der Kirche an das Waldkircher St. Margarethenstift. |
1497-1517 | Wallfahrt zur St. Severinskapelle |
Quelle: Dieter Geuenich, Curtis in Muron cum ecclesia. Zur Lage und Bedeutung der Kirche zu Maurach (Denzlingen) im Mittelalter. In: Niklot Krohn, Urusla Koch (Hg.), Grosso Modo. Quellen und Funde aus Spätantike und Mittelalter. Festschrift für Gerhard Fingerlin zum 75. Geburtstag (2012), 215-224.
Autor: Andreas Haasis-Berner 8/2014
Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren 2012 & 2014
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