Burg Broggingen
 
 Alternativname(n)/
 Schreibweisen
 Egenloffs Burg (1547),
 Burglecht (1561)
 Landkreis  Emmendingen
 Gemeinde  Broggingen
 (Herbolzheim)
 Entstehungszeit  unbekannt
 Ersterwähnung  1547
 Burgentyp  Höhenburg
 Lage  Spornlage
 Erhaltungszustand  Burstall
 Geografische Lage  48.22987/7.82684
 Höhenlage  243 m ü. NHN

Broggingen - Burgstall im Gewann Bürklin


ehemalige Burgstelle, nichts mehr erkennbar



Beschreibung

Broggingen ist ein Teilort der Gemeinde Herbolzheim im nördlichen Breisgau. Die Burganlage ist aufgrund des Flurnamens "Bürklin" nordwestlich des Dorfes zu vermuten. Die Flur liegt an der Abzweigung der Straße Broggingen-Münchweier in Richtung Ettenheim auf einer pass ähnlichen Anhöhe auf der Grenze der Ortenau und dem Breisgau. Die Flur "Bürklin" ist heute durch die Rebnutzung oberflächlich verändert. Auf der ortenauer Seite ist ein Platz mit ausgeprägter Spornlage zu beobachten. Dem Platz gegenüber befindet sich die Flur "Klingenberg", die ebenfalls gegen die Straße nach Ettenheimweiler steil abfällt. Aufgrund der Topografie der Geländestrukturen wird vermutet, dass die heutigen Fluren "Bürklin" und "Klingenberg" ein zusammenhängendes Areal gebildet haben. Die Burgstelle ist eher im nördlichen Bereich im Spornhang anzunehmen. Südwestlich der Burgstgelle befindet sich die Flur "Galgenacker", der vermutlich mit dem herrschaftlichen Platz in Zusammenhang gebracht werden kann. [1]

Eine Burg in Broggingen ist in den Schriftquellen durch einen Urbareintrag aus dem Jahr 1547 fassbar. Darin wird ein acker an Egenloffs Burg gelegen erwähnt (GLA KA 66 Nr. 1304). Die Herren von Geoldseck erlangten vermutlich um 1248 durch die Kastvogtei des Klosters Ettenheimmünster an die Herrschaftsrechte in Broggingen.  Durch die Heirat zwischen Hesso IV. von Üsenberg mit der Tochter Agnes des Walter III. von Tübingen-Lichteneck [1], gelangte die Ortsherrschaft Broggingen an die Herrschaft Üsenberg (nach Kindler von Knobloch im OBGB 1889,  Bd. 1, S. 435 ist Agnes (1376) die Tochter des Heinrich von Geroldseck gen. von Tübingen [2]. Der Stammvater der Agnes von Tübingen-Lichteneck muss noch geklärt werden!).

Die Flur "Burglecht" erscheint 1561 in einem Urbar und liegt südöstlich von Broggingen [3]. Hierbei handelt es sich nicht um eine weitere Burgstelle, sondern um ein zu einer Burg gehöriges Lehen, das möglicherweise im herrschaftlichen Zusammenhang zu den Fluren "Herrenmühle" und "Herrenberg" gehört [1].


Weblinks:

Quelle:

  1. Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X (→ Broggingen (Herbolzheim) Flurname "Bürklin", S. 63)
  2. Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]. Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha, Heidelberg, 1898. Seite 435 (→ siehe Agnes 1376; mar.: Hesso von Üsenberg. Stammbaum von Geroldseck, Grafen von Veldenz) : https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kindlervonknobloch1898bd1/0439/image,info
  3. Urkunde Generallandesarchiv Karlsruhe 66 Nr. 1305


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