Burkheim - Schloss Burkheim
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Burkheim - Schloss Burkheim
Stich nach einer Zeichnung von R. Höfle, um 1850/60
Die Burg steht heute auf dem Stadtgebiet Burkheim und ist im Privatbesitz. Besichtigungen nur an bekanntgebenen Veranstaltungen möglich.
Südwestlich der gleichnamigen Stadt, lag einst eine Burg nach westen an einem alten Rheinarm. Man kann heute noch die Umfassungsmauern erkennen. Der dreigeschossige, rechteckige Bau besass seit jeher im Innern, wie man heute noch erkennen kann, eine rechtwinklig geführte Treppe. Von einem offenbar gut ausgestatteten Rittersaal im Obergeschoss sind noch zwei reich dekorierte Kamine erhalten.
773 | genannt als ein Besitztum des Straßburger Bischofs Heddo, der es im gleichen Jahr an das Kloster Ettenheimermünster abgibt. |
778 | Heibo schenkt es an das Kloster des hl. Nazarius in Lorsch an der Bergstrasse. |
972 | Kaiser Otto I. schenkt es an den Königshof in Riegel, dadurch kommt es an das Benediktinerstift Einsiedeln in der Schweiz und deren Schirmvögte, wie Dietrich von Rimsingen (gest. um 1052), und |
1052 | an die Schirmvögte der Herren von Üsenberg (Breisach - Burg Üsenberg). |
1256 | als Schirmvögte die Markgrafen von Hachberg (Emmendingen - Hochburg). |
1330 | Erwerb durch Herzog Otto I. von Österreich. |
1347 | Kaiser Karl IV. ein böhmischer "Deutscher Kaiser" übernachtet am 26. Dezember hier. Er bemühte sich mit den Graumönchen, den Zisterziensern sehr um die Grauburgunderrebe in unserer Region, daher gilt das Schloß als die Wiege des Grauburgunders. Unter dem Haus Habsburg, also Vorderösterreich sind viele Pfandherren aus der Schweiz, dem Elsaß und dem Breisgau, darunter auch die Stadt Breisach. |
1471 | Die neuen Pfandherren waren die Grafen von Tübingen-Lichteneck (Hecklingen - Burg Lichteneck). |
1548 | Der neue Pfandherr Christoph von Sternsee. |
1560 | Lazarus von Schwendi,, geb. 1522 in Mittelbiberach in Schwaben; als Feldobrist und kaiserlicher Berater, diente er dem Kaiser Karl V, Philipp II, Maximilian II und Rudolf II. Für seine Verdienste in den Feldzügen in Ungarn gegen die Türken erhielt er die Herrschaft Burkheim am Kaiserstuhl, Trieberg im Schwarzwald, Kirchhofen im Breisgau und als Freiherr zu Hohenlandsberg die Orte Kienzheim, Kaysersberg und zehn Dörfer im Elsaß. Aus Tokay brachte er Ruländerreben mit, siehe den Rathausbrunnen in Colmar. |
1572 | Renovierung des Schlosses "nach dasiger neuer Modi" im Renaissancestil. |
1672 | oder 1676 "vom französischen Marchall de Luxembourg aus Ordre des Königs Ludovoco XIV. verbrennet worden", nach der einen Chronik |
1674 | wurde nach einer anderen Chronik durch General Vaubrun, mit Oberst La Broche und starken französischen Heeren, Schloß Burkheim, Burg Lichteneck, Kirchhofen, Neuenburg, und viele andere Orte zerstört. |
1780 | bis 1781 hat Ägid Karl von Fahnenberg das Burkheimer Schlossgelände zu einem Weinberg umlegen lassen, nachdem die Pläne zum Wiederaufbau gescheitert waren. |
1901 | kauften Leopold Bastian und sein Sohn Franz Josef, Weingutsbesitzer aus Endingen die historische Schlossruine mit der Rebanlage im Schloßhof von den Fahnenbergs in Freiburg. |
1938 | Dr. Heinrich Alfons Maria Mackenstein, Geschäftsführer der Hauptvereinigung des deutschen Weinbauwirtschaftsverbandes in Berlin und dessen Ehefrau Amelie Elisabetha, geb. Bastian, erben den Besitz. |
1981 | die Urenkel von Leopold Bastian, Franz Josef Neymeyer, Bernhard Neymeyer und Margarete Schätzle, erben das Schloßgut von ihrer Tante Amelie Mackenstein. |
1991 | die kleinste Einzellage Deutschlands, der "Burkheimer Schloßberg", mit seinen im Schloßhof angepflanzten Grau-Burgunder-Reben, wird bewirtschaftet und vermarktet durch das Weingut L. Bastian, Königschaffhauserstr. 8, Endingen am Kaiserstuhl. |
Schwendi-Schloss in Burkheim |
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Rathaus der Stadt Burkheim 1604 |
Teil der nördlichen Stadtmauer |
Schloss Burkheim, Nordseite |
Schloss Burkheim |
Schloss Burkheim, Westseite |
Schloss Burkheim, Südseite |
Text/Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren