Burg Winden
 
 Alternativname(n)  -
 Landkreis  Emmendingen
 Gemeinde  Niederwinden (Winden
 im Elztal)
 Entstehungszeit  11./12. Jh.
 Ersterwähnung  -
 Burgentyp  Höhenburg
 Lage  Spornlage
 Erhaltungszustand  Burgstall
 Geografische Lage  48.14818/8.02319
 Höhenlage  360 m ü. NHN

Winden (EM) im Elztal – Burgstall



Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste

 

Beschreibung

Die Gemeinde Winden im Elztal liegt zwischen Waldkirch und Elzach und besteht aus den Teilorten Ober- und Niederwinden.

Die ehemalige Burg lag nördlich von Niederwinden auf einem Sporn an der nördlichen Talseite westlich des Scharbaches im Gewann "Burgstal". Der unmittelbar angrenzende "Herrenwald" weist auf den herrschaftlichen Besitz hin. Durch Wegebauarbeiten wurde die Anlage im norden und östlichen Bereich stark verändert. Die Reste der Anlage zeichnen sich als leichte Erhebung von ca. 1,5 m im Gelände ab. Westlich und südlich der Burgstelle ist ein verbleibender, etwa 5 m breiter Rest eines stark einsedimentierten Grabens im Gelände ersichtlich.

Die Grundfläche der Ortsburg von Winden hat einen Durchmesser von ca. 20 m. Im östlichen Bereich wurden nach den Wegebauarbeiten an der Hangkannte eine Vielzahl von Dachziegeln vorgefunden, die auf eine ehemalige Bebauung hinweisen.

An der steilen Westflanke befindet sich eine Terrasse von 100 x 50 m ab, die westlich des Burggrabens durch einen Hohlweg erschlossen ist, der vermutlich als alter Zugang zur Anlage zu bewerten ist. Unterhalb der Burg befanden sich in der Elzniederung zwei Mühlen, von denen eine im Jahr 1347 als Burgenders múli bezeugt wurde, das auf die mögliche Burgstelle hinweisen könnte.

Der flache Hügel und die Erkenntnis, dass im Burgareal bislang keine Mörtelreste oder ortsfremdes Gesteinsmaterial vorgefunden wurden, lässt den Schluss zu, dass es sich hierbei um eine Motte handelt, dessen Gebäude in Fachwerksbauweise errichtet wurden. Vorgefundene Hüttenlehmfragmente stützen diese These.

Ein Ortsadel für Winden ist nicht bekannt. Die Erbauer der Burg sind daher im Umfeld der Vögte des Klosters St. Margarethen von Waldkirch zu vermuten. Die Entstehung der Burg ist durch die Erschließung des Elztals und seinen Seitentäler durch die Hintersassen des Klosters Waldkirch zu vermuten.



Geschichte

1178 In einer Urkunde des Papst Alexander III. wird der Besitz des Klosters im Ort Winden erstmals urkundlich als Windenden inferius et superius genannt. Niederwinden ist die ältere Siedlung. Die spätere Entstehung Oberwindens geht auf einen Fronhof zurück.

1293 Die Herren von Schwarzenberg gelangten als Vögte des Klosters St. Margarethen in Waldkirch an die Lehen in Ober- und Niederwinden, das sie gemeinsam mit anderen Orten an die Waldkircher Herren von Hübschmann weitergaben. Die Herren von Hübschmann übten in Winden fortan die Niedergerichtsbarkeit aus. Bis 1670 blieb der Ort in ihrem Besitz.

1592 Juni 23 Das Basler Domkapitel beurkundet den Rückkauf folgender verpfändeter Quarten durch den Bischof Andreas von Konstanz: Ihringen, Rothweil, Malterdingen, Köndringen, Kems und Leiselheim um 1.400 fl.; zu Umkirch oder Gottenheim, Wolfenweier, Kirchhofen, Mengen oder "Burckhenkilch", Bötzingen, Gundelfingen, Oberwinden und Niederwinden um 1.500 fl.; zu Säckingen, Zell im Wiesental, Schopfheim, Egringen, Kirchen, Mappach, Schliengen, Endingen und Riegel um 1.600 Goldgulden. (Text und Quelle: GLA KA 5 Nr. 4219)

1762 Inhaber des Hübschmann'sches Lehens zu Niederwinden ist Freiherr von Bollschweil. (Quelle: GLA KA 229 Nr. 75008)

Quelle:

  • Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: Nördlicher Teil L – Z. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 15). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7365-8, S. 513 → Winden (EM)


 

 

 

 

 

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