Schliengen

  • Altingen (Schliengen) - Burgstall

    Burgstall Altingen
     
     Alternativname(n)  
     Landkreis  Lörrach
     Gemeinde  Schliengen
     Entstehungszeit  12. Jh.
     Ersterwähnung  1123
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage  vermutlich Wasserburg
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  47.74937/7.58443
     Höhenlage  246 m ü. NHN

    Altingen (Schliengen) - Burgstall

    ehemalige Burgstelle, nichts ist mehr erkennbar

    Geschichtliche Informationen siehe Beitrag zu Wüstung Altingen 1123

  • Gemarkung Schliengen - Wüstung Altingen 1123

    Wüstung Altingen

     

    Dorfwüstung (Siedungswüstung) Bezeichnung für eine Siedlung die in der Vergangenheit aufgegeben wurde.

     

    Landkreis: Lörrach

    Gemarkung:

    Schliengen
    Ersterwähnung:

    1123
    Ortslage und Siedlung:

    Im Gewann Altinger Gärten
    Historische Namensformen:

    • Altinchouen 1123
    • curtis de Altelinghouen 1147 [1147/48]
    • eine muli ze Atlinchon 1282
    Geschichte:

    1123 Altinchouen, 1147/48 curtis de Altelinghouen des Klosters St. Ulrich, 1282 eine muli ze Atlinchon. Zähringische Ministerialen von Altingen erscheinen in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, ein Burgstall wird 1343, 1438, 1452, 1469 und noch 1618 genannt, beim Verkauf des Dorfes durch die Herren von Neuenfels an den Bischof von Basel. Das Dorf ist noch 1594 (1611) erwähnt, der Altinger Bann 1650. 1743/44 wird der Verkauf eines Zehntanteils zu Altingen erwähnt. Von dem abgegangenen Ort besteht nur noch die Altingermühle zwischen Schliengen und Liel.

    Urkunde GLA KA 21 Nr. 606
    (Verweisungen)
    15. September 1343 Jakob von Neuenfels und seine Söhne verkaufen an das Hochstift Basel ihre Lehndörfer Schliengen, Mauchen und Steinenstadt nebst dem Burgstall zu Altingen.

    Überlieferung: Kopie auf einem Blatt mit einer Urkunde Markgrafs Heinrich von Hochberg-Rötteln von 1317 Januar 27 unter Bamlach Specialia, Pfandschaft

    Urkunde GLA KA 19 Nr. 1115 18. März 1438 Der Basler Bischof Friedrich zu Rhein belehnt Klaus Herewigel mit dem Wasser zu Schliengen, dem Burgstall und einem Acker zu Altikon.

    Urkunde GLA KA 19 Nr. 1116 14. Mai 1452 Lehnrevers des Klaus Herewigel, Vogts zu Schliengen, gegenüber dem Basler Bischof Arnold von Rotberg über das Wasser zu Schliengen, den Burgstall zu Altikon und einen Acker am Weg nach Liel.

    Urkunde GLA KA 21 Nr. 295 26. Juni 1469 Peter Basler von Schliengen verkauft dem Kapitel zu Neuenburg eine jährliche Gült von 1 rheinischen Gulden von Gütern zu Altingen um 20 Gulden.

    Urkunde GLA KA 19 Nr. 1118 3. November 1544 Schiedsspruch des Basler Bischofs Christoph von Utenheim zwischen den Gemeinden Schliengen, Mauchen, Altingen und Steinenstadt wegen strittiger Atzung und Unkosten zur Unterhaltung des gemeinen Nutzens.

    Urkunde GLA KA 19 Nr. 1129 23. November 1577 Der Basler Bischof Jakob Christoph Blarer von Wartensee vergleicht die Gemeinden Schliengen, Steinenstadt, Mauchen und Altingen mit Hans Jakob von Ambirngen und Hans Jakob Nagel von der Altenschönstein über Weidgang, Steuer, Brunnen und Allmenden.

    Urkunde GLA KA 19 Nr. 1131 13. Dezember 1594 Weinschankordnung zu Schliengen, Steinenstadt, Altingen und Mauchen.

    Urkunde GLA KA 19 Nr. 1117 2. Februar 1611 Beschreibung der eigenen Güter des Hans Burkhard Nagel von der Altenschönstein zu Schliengen, Mauchen und Altingen.

    Urkunde GLA KA 19 Nr. 1136 7. Juli 1650 Vertrag zwischen den Johannitern zu Neuenburg, dem Bischof von Konstanz und der Witwe des Hans Konrad Nagel von der Altenschönstein über den Zehnt zu Schliengen, Mauchen, Steinenstadt und Altingen.

    Urkunde GLA KA 5 Nr. 15130 7. Juli 1650 Vergleich zwischen den Johannitern in Neuenburg, Bischof Franz Johann von Konstanz und der Witwe des Hans Konrad Nagel von der alten Schönenstein über den Zehnten in den Bännen von Schliengen, Steinenstatt, Mauchen und Altingen. 

    Urkunde GLA KA 19 Nr. 1137 1743 März 9 (Mai 2) Anton von Toussaint verkauft dem Domstift Basel seinen Zehntanteil zu Schliengen, Altingen und Mauchen.

    Urkunde GLA KA 21 Nr. 6710 1739-1742 Kaufbrief über Güterstücke, welche die Bergwerksinspektion Kandern in Schliengener und Altikoner Bann angekauft hat.

    Urkunde GLA KA 19 Nr. 1139 30. Juni 1744 Beat Heinrich und Franz Konrad von Staal verkaufen ihre Zehnten zu Schliengen, Altingen und Mauchen an das Basler Domkapitel.


    Abkürzungen:

    • GLA = Generallandesarchiv
    • KA  = Karlsruhe


    Quellen:

    • Urkunden/Text GLA KA


     

  • Gemarkung Schliengen-Liel - Wüstung Gotones vilare 767

    Wüstung Gotones vilare 767

     

    Dorfwüstung (Siedungswüstung) Bezeichnung für eine Siedlung die in der Vergangenheit aufgegeben wurde.

     

    Landkreis: Lörrach

    Gemarkung:

    Schliengen-Liel
    Ersterwähnung:

    767
    Ortslage und Siedlung:

     
    Historische Namensformen:

    767 Gotones vilare
    Geschichte:

    767 ein einziges Mal genannt, Identität mit Kutz neuerdings bestritten.

     


     

  • Gemarkung Schliengen-Obereggenen - Wüstung Bützihoff 1591

    Wüstung Bützihoff

     

    Dorfwüstung (Siedungswüstung) Bezeichnung für eine Siedlung die in der Vergangenheit aufgegeben wurde.

     

    Landkreis: Lörrach

    Gemarkung:

    Obereggenen (Schliengen)
    Ersterwähnung:

    1591
    Ortslage und Siedlung:

    keine Lokalisierung
    Historische Namensformen:



    Geschichte:

    1591 als Besitz der Propstei Bürgeln genannt, später nicht mehr erwähnt.

     


     

  • Gemarkung Schliengen-Obereggenen - Wüstung Gorgendorf 1100

    Wüstung Gorgendorf

     

    Dorfwüstung (Siedungswüstung) Bezeichnung für eine Siedlung die in der Vergangenheit aufgegeben wurde.

     

    Landkreis: Lörrach

    Gemarkung:

    Obereggenen (Schliengen)
    Ersterwähnung:

    1100, 12. Jahrhundert (Корialüberlieferung 15. Jahrhundert)
    Ortslage und Siedlung:

    Südöstlich von Obereggenen, Gewann Gorgendorf
    Historische Namensformen:

    vicus Gorgendorff 1100; 12. Jahrhundert (Корialüberlieferung 15. Jahrhundert)

    Geschichte:

    12. Jahrhundert (Корialüberlieferung 15. Jahrhundert) vicus Gorgendorff, 1346 mit Eigenleuten von Bürgeln, 1511 noch Dorf mit sieben Häusern in der Grundherrschaft des Klosters. Flurname südöstlich Obereggenen.

     


     

  • Schliengen - Wasserschloss Entenstein

    Schloss Entenstein


     Alternativname(n)  Wasserschloss Enten-
     stein
     Landkreis  Lörrach
     Gemeinde  Schliengen
     Entstehungszeit  Beginn 14. Jh.
     Ersterwähnung  16. Jh.
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage  Wasserburg
     Erhaltungszustand  Umbau des 19. Jhs.
     Geografische Lage  47.75460/7.57820
     Höhenlage  246 m ü. NHN
     Öffnungszeiten  des Rathauses

    Schliengen - Schloss Entenstein


      Schloss


    Beschreibung

    Die Baugeschichte der Niederungsburg zu Schliengen (heutiges Wasserschloss) ist unzureichend erforscht worden. Die im Jahre 1152 urkundlich genannten Herren von Schliengen besaßen im Ort keine Rechte. Ihr Besitz beschränkt sich nur auf einen Hof mit Grundbesitzt, daher kommen sie als Bauherren einer älteren Bebauung nicht in Frage. Im Jahre 1318 wird für Schliengen ein Wighus zu Sliengen [1] [zu Wiekhaus siehe 2] erwähnt. Ob diese Bezeichnung auf Entenstein zutrifft, kann nicht nachgewiesen werden. Als Erbauer einer Vorgängeranlage kommen die Herren von Snwelin in Frage (Beginn 14. Jh.). Erst um 1600 taucht der Name Entenstein als Name in Schriftquellen auf. 1725 soll Entenstein so baufällig gewesen sein, dass ihr Einsturz drohte.

    Der Zugang zum Schloss von Norden erfolgte durch einen hervorspringenden Torturm, der ursprünglich ein steiles Satteldach hatte und im 16. Jh. unter Hans Ulrich Nagel im Zusammenhang mit dem Einbau einer Zugbrücke erwähnt wird. Auf der Südseite des Gebäudes soll sich ein Turm des 13./14. Jhs. befunden haben, der durch Umbauten im 16. Jh., vielleicht schon früher, in dem Erweiterungsbau aufgegangen ist. In er Mitte des 19. Jhs. wurde der Weiher und Wassergraben um das Schloss teilweise zugeschüttet. Zwischen 1975 und 1977 wurde das Anwesen umfassend renoviert und der zugeschüttete Wassergraben wieder hergestellt. Die Wiederherstellung des Wassergrabens wurde leider nicht wissenschaftlich dokumentiert. [3]





    Geschichte


    1207  Rudolf I. von Üsenberg ist im Besitz der Herrschaftsrechte in Schliengen.[3]

    1290 Nach der Aufteilung der Herrschaft Üsenberg, fällt Schliengen an die sogenannte "Oberen Herrschaft" der Üsenberger.[3]

    1300 Johann Schnewli von Freiburg vertauscht seinen Hof zu Schliengen gegen Burg und Städtlein Landeck an den Johanniter-Orden. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1098 / 4. April 1300)

    1318 Bestätigung des Abtes und des Konvents zu Murbach über den Hof zu Schliengen, den ehevor Johann Schnewlin innegehabt und jetzt die Brüder des St. Johann-Ordens zu Freiburg (mit Ausnahme des Kirchensatzes zu Schliengen) dem Kloster Königsfeld verkauft haben. (GLA Karlsruhe 176 Nr. 45)

    1327 Rudolf von Schaler verkauft das Dorf Schliengen an Jakob von Neuenfels. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1123 / 18. Juni 1327)

    1331 Markgraf Otto von Hochberg gestattet den Johannitern zu Neuenburg das Wasser, das man nennt die Holle, zwischen Schliengen und dem Rhein zu ihren Äckern, Matten und Mühlen zu leiten. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6725 / 21. Januar 1331)

    1331 Spruchbrief des Burkhard Werner von Ramstein als Obmann im Streit des Hug von Üsenberg und des Günther von Schönau einerseits mit Jakob von Neuenfels, Schultheißen zu Neuenburg, andererseits um den halben Teil von Dorf und Gericht Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1109 / 21. Nov. 1331)

    1331 Burkhard von Üsenberg verleiht das Dorf Schliengen, das Rudolf von Schaler aufgab, an Jakob von Neuenfels, Schultheißen zu Neuenburg. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1111 und Nr. 1110 / 2. Dez. 1331)

    1332 Heinrich von Schliengen, Schultheiß zu Basel, beurkundet den Tausch von Gütern zu Ötlingen zwischen dem Kloster Klingental einerseits und Hartmann dem Münch, Ritter, und Herrn Kuene zer Sunnen, Bürger zu Basel, andererseits. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6194 / 1. März 1332)

    1343 Jakob von Neuenfels und seine Söhne Jakob und Erhard verkaufen die Dörfer Schliengen, Mauchen und Steinenstadt sowie den Burgstall Altingen an den Bischof von Basel. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1124 / 15. September 1343)

    Markgraf Heinrich von Hachberg versetzt seine Eigenleute zu Bamlach, Schliengen und Steinenstadt den Rittern Rudolf und Werner den Schaleren um 50 Mark Silber. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 606 / 15. September 1343)

    1344 Schiedsspruch des Burkhard Werner von Ramstein als Obmann in der Sache zwischen Hug von Üsenberg und Günther von Schönau einerseits und Jakob von Neuenfels andererseits um das halbe Dorf Schliengen. (GLA Karlsruhe 19. Nr. 1113 und Nr. 1112 / 5. Mai 1344)

    1348 Vergleich zwischen dem Basler Bischof Johann Senn von Münsingen, dem Kloster Königsfelden und den Johannitern zu Neuenburg wegen der Kirchenbaupflicht zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1099 / 29. Juni 1348)

    1350 Otto von Schliengen und Johann von Walpach, Bürger zu Basel, verkaufen Gülten zu Ettingen und Hertingen an Heinrich von Walpach um 170 Gulden. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 3889 / 21. Oktober 1350)

    1358 Ritter Konrad von Bärenfels entscheidet einen Streit zwischen Bischof Heinrich von Konstanz, Königin Agnes von Ungarn und ihrem Kloster Königsfelden, dem Johanniterhause zu Neuenburg am Rhein auf der einen, den Rittern Hanneman Suewli (Snewli), Schultheiß zu Freiburg im Breisgau, und dessen Bruder Konrad auf der andern Seite über den Zehnten von Dorf und Kirche Schliengen. (GLA Karlsruhe 5 Nr. 15129 / 25. September 1358)

    1389 Jakob von Neuenfels und seine Söhne Jakob und Erhard verkaufen die Dörfer Schliengen, Mauchen und Steinenstadt und den Burgstall Altingen an den Bischof von Basel. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1125 / 6. April 1389)

    1401 Urteil des Vogts im Dinghof zu Schliengen über die Zugehörigkeit des oberen Hofs zu Kembs zum Dinghof in Schliengen. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 4588 / 13. Januar 1401)

    1402 Urteil von Bürgermeistern und Rat zu Freiburg über die Zugehörigkeit des Hofs zu Kems zum Dinghof in Schliengen. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 4589 / 28. April 1402)

    1403 Urteil von Bürgermeistern und Rat zu Freiburg im Streit der Brüder Hanman und Dietrich Snewlin von Landeck mit Elisabeth, der Witwe Gotfried von Staufens, über die Zugehörigkeit des Hofs zu Kems zum Dinghof in Schliengen. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 4590, 21 Nr. 4589 und 21 Nr. 4590 / 9. November 1403)

    1406 Graf Rudolf von Hohenberg, Graf Johann von Lupfen und Walter von Klingen urteilen im Streit zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Burkart Münch von Landskron wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6714 / 29. März 1406)

    1409 Kundschaft über die hohe Gerichtsbarkeit zu Schliengen und das Gericht zu Steinenstadt. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6715 / 30. Mai 1409)

    1422 Bischof Hartmann von Basel bewilligt, daß die von Schliengen und der, der Schliengen pfandweise innehat, dem Markgrafen Rudolf von Hochberg wegen der strittigen hohen Gerichtsbarkeit und des Waldbanns recht tun soll. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6716 / 17. März 1422)

    1423 Herzog Friedrich von Österreich gestattet, daß Ritter Burkart Münch die Streitigkeiten zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Hans von Laufen zu Basel wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen schlichtet. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6717 / 6. Mai 1423)

    Markgraf Rudolf von Hachberg und Hans von Laufen, Bürger zu Basel, bekennen, dass sie mit Einwilligung Herzog Friedrichs von Österreich übereingekommen sind, ihren Streit wegen des hohen Gerichts zu Schliengen vor Ritter Burkhard Münch von Landskron als Obmann und vier zu ernennenden Schiedsleuten zum Austrag zu bringen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1077 / 3. September 1423)

    Anlaßbrief zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Hans von Laufen wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 Nr. 6718 / 3. September 1423)

    Kundschaft wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 Nr. 6719 / 7. September 1423)

    Der Offizial des bischöflichen Hofs zu Basel vidimiert eine Urkunde des Markgrafen Otto von Hochberg betreffend die Holle, zwischen Schliengen und dem Rhein von 1331 Januar 21. (GLA KA 21 Nr. 6726 / 4. November 1423)

    1424 Vidimus des Notars Hans Balninger über die Urkunde Herzog Leopolds von Österreich von 1399 Juni 15, in welcher dieser erklärt, dass nach dem Spruch seiner Räte die Kundschaft seiner Leute zu Schliengen über das Gericht daselbst besser sei als die des Markgrafen Rudolf von Hachberg. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1078 / 31. Dezember 1424)

    1424 Spruchbrief (der sogenannte lange Spruchbrief) über die hohe Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 6720 / 12. Februar 1424) Die Siegler dieser Urkunde sind Dietrich von der Weitenmühle (viermal, einmal unten und dreimal an der Seite) und sein Schwager oder Schwiegervater Ulman von Masmünster. Dietrich von der Weitenmühle stammte aus einer reichen mährischen Familie, die in Bidschower in Böhmen die Burg Weitenmühlen in ihrem Besitz hatten. Wie schon sein Vater Stislaw (Stanislas II. von den Weitenmühlen), war Dietrich Unterlandvogt im Elsass und kaiserlicher Schultheiss der Stadt Haguenau (Elsass) [4]. Der zweite Siegler der Urkunde, Ulman von Masmünster stammt aus dem gleichnamigen Ort Masmünster. Der heutige Ort Masevaux (Elsass, nördl. von Mülhausen) gehörte bis 1648 zu Vorderösterreich. Ulman von Masmünster war ein getreuer Diener des Markgrafen Bernhard von Baden. Bernhard von Baden setzte sich als Bitsteller für seinen Gefolgsmann am 14. Nov. 1426 dafür ein, dass Ulmann an einem der Freistühle des Freigerichts (vermutlich Freischöffenamt in Lüdenscheid) des Herzogs von Jülich und Berg Freischöffe wird [5].

    Urteil des Ritters Burkart Münch von Landskron im Streit zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Hans von Laufen, Bürger zu Basel, wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 Nr. 6721 / 21. Februar 1424)

    Vidimus des Notars Hans Balninger über die Urkunde Herzog Friedrichs von Österreich von 1423 Mai 6, in welcher derselbe bekennt, dass Hans von Laufen von Basel, der die Dörfer Istein und Schliengen pfandweise von ihm innehat, und Markgraf Rudolf von Hachberg mit seiner Einwilligung den Ritter Burkhard Münch zum Schiedsrichter über ihren Streit wegen des hohen Gerichts zu Schliengen gemacht haben. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1079 / 31. Dezember 1424)

    1432 Der Basler Bischof Johann von Fleckenstein verleiht dem Klaus Herewigel um seiner Dienste willen das Wasser zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1114 / 15. Juli 1432)

    1438 Der Basler Bischof Friedrich zu Rhein belehnt Klaus Herewigel mit dem Wasser zu Schliengen, dem Burgstall und einem Acker zu Altikon. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1115 / 18. März 1438)

    1438 Vertrag zwischen dem Basler Bischof Friedrich zu Rhein und Heinrich von Blumeneck wegen des kleinen Gerichts zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1080 / 4. Juli 1438)

    1439 Lehnbrief der Äbtissin Agnes von Säckingen für Burkard, Schultheißen zu Basel, über einen Zehnt, der in den Hof zu Schliengen gehört. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1133 / 30. Januar 1439)

    1443 Vertrag zwischen der Gemeinde Schliengen und dem Basler Bischof Friedrich zu Rhein, nachdem die Gemeinde einen Bundschuh aufgeworfen hat. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1126 / 4. Mai 1443)

    1458 Vergleich zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Bischof Johann von Basel über Streitigkeiten zu Weil, Tüllingen, Riehen und Schliengen. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6436 / 7. Dezember 1458)

    1452 Lehnrevers des Klaus Herewigel, Vogts zu Schliengen, gegenüber dem Basler Bischof Arnold von Rotberg über das Wasser zu Schliengen, den Burgstall zu Altikon und einen Acker am Weg nach Liel. (GLA Karlsruhe 19. Nr. 1116 / 14. Mai 1452)

    1454 Gültverschreibung des Hans Schultheiß von Schliengen gegenüber dem Kapitel zu Neuenburg von Gütern zu Schliengen. (GLA KA 21 Nr. 6723 / 31. März 1454)

    1458 Vergleich zwischen Bischof Johann von Basel und Markgraf Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg wegen verschiedener Streitigkeiten ihrer beiderseitigen Untertanen zu Schliengen, Tüllingen, Weil und Richen. (GLA Karlsruhe 36 Nr. 2035 / 7. Dezember 1458)

    1462 Vertrag zwischen dem Basler Bischof Johann von Venningen und Ottmann von Blumeneck wegen des kleinen Gerichts zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1081 / 19. September 1462)

    1469 Peter Basler von Schliengen verkauft dem Kapitel zu Neuenburg eine jährliche Gült von 1 rheinischen Gulden von Gütern zu Altingen um 20 Gulden. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 295 / 26. Juni 1469)

    1489 Dieter von Blumeneck löst für Konrad von Löwenburg, dem die (Zehnt-) Quarten des Bistums zu Schliengen, Mauchen, Dattingen und Altingen um 500 Gulden verpfändet sind, vom Basler Bischof Kaspar zu Rhein. (GLA KArlsruhe 19 Nr. 1134 / 16. August 1489)

    Beleg für den Weinbau in Schliengen. Hans Butz, Schultheiß zu Schliengen, beurkundet, daß Barbelin Rußman und Margareth Brotbeckin, ihre Tochter, mit ihrem Vogtsmann Heinrich Rußmann, Vogt zu Mauchen, dem Loucher zu Basel 3 Saum Weißwein jährlichen Zins von der Trotte zu Schliengen verkauft haben. (GLA KA 21 6724 / 18. Dezember 1489)

    1509 Sogenannter Zabrischer Vertrag zwischen dem Basler Bischof Christoph von Utenheim und Markgraf Christoph von Baden betreffend Schliengen und Tannenkirch. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1106 / 24. April 1509)

    1516 Erste Erwähnung einer Gaststätte in Schliengen. Revers des Peter Byrer, Münzmeisters in Thann, gegenüber dem Basler Bischof Christoph von Utenheim über die Herberge zum Engel in Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1130 / 12. Dezember 1516)

    1540 Der Basler Bischof Philipp von Gundelsheim vergleicht die Gemeinden Schliengen, Steinenstadt und Mauchen mit den Zehntherren wegen der Zehnten. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1135 / 26. August 1540)

    1544 Schiedsspruch des Basler Bischofs Christoph von Utenheim zwischen den Gemeinden Schliengen, Mauchen, Altingen und Steinenstadt wegen strittiger Atzung und Unkosten zur Unterhaltung des gemeinen Nutzens. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1118 / 3. November 1544)

    1545 Revers der Stadt Neuenburg gegenüber dem Bischof von Basel wegen der Erlaubnis, in den Schliengener und Steinenstadter Wäldern zu jagen und zu hagen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1084 / 10. Februar 1545)

    1563 Ledigungsrevers der Gemeinde Schliengen gegenüber dem Bischof von Basel bei Aufnahme von 200 Gulden von Dr. Jakob Wack in Freiburg zum Bau eines Rathauses. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1119 / 20. März 1563)

    1594 Sogenannter Schliengen'sche Vertrag zwischen Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach als Kurator des Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach und Abt Caspar von St. Blasien, den Novel- und Hauptzehnten in den Vogteien Stein, Brombach, Blansingen, Ober- und Untertüllingen, Waldung, Neureutfelder, deren Umsteinung behuf des Zehnten etc., der Probsteien Bürglen, Sitzenkirch und Weitnau Waldungen, der Maier zu Lippersbach und Sitzenkirch Beholzigungsrecht etc. etc. betreffend. (GLA Karlsruhe 36 Nr. 2220 / 1594 September 16/6)

    1594 Weinschankordnung zu Schliengen, Steinenstadt, Altingen und Mauchen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1131 / 13. Dezember 1594)

    1611 Beschreibung der eigenen Güter des Hans Burkhard Nagel von der Altenschönstein zu Schliengen, Mauchen und Altingen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1117 / 2. Februar 1611)

    1694 Ablassbrief Papstes Innozenz' XII. für die Kirche zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1105 / 10. März 1694)

    1696 Die Stifter Marbach und Ludcis überlassen dem Bistum Basel den Dinghof zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1082 / 18. Juli 1696)

    1722 Weitere Nennung eines Wirtshauses in Schliengen. Abraham Pauler in Basel kauft auf der Gant das Wirtshaus zum Schlüssel in Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1132 / 12. Juli 1722)

    1724 Vertrag zwischen dem Basler Bischof Johann Konrad von Reinach-Hirtzbach und dem Stift Säckingen über den Dinghof in Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1083 / 22. März 1724)

    1739-1742 Kaufbrief über Güterstücke, welche die Bergwerksinspektion Kandern in Schliengener und Altikoner Bann angekauft hat. (Urkunde GLA KA 21 Nr. 6710)

    1743 Anton von Toussaint verkauft dem Domstift Basel seinen Zehntanteil zu Schliengen, Altingen und Mauchen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1137 / 1743 März 9 (Mai 2)

    1761 Das Großpriorat des Johanniter-Ordens zu Heitersheim anerkennt die Entscheidung der Acta Romana im Schliengener Kirchenbaustreit. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1103 / 20. Juni 1761)

    1763 Erörterung der Teilhaber am Zehnt über die Beitragspflicht zum Kirchenbau in Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1104 / 10. Januar 1763)

    1764 Der Deutsch-Ordens-Ritter Johann Baptist von Eptingen tritt seinen Anteil am Gut zu Schliengen an seinen Burder Christoph ab. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1143 / 22. Dezember 1764)

    1766 Die eptingischen Agnaten beauftragen Christoph von Eptingen mit dem Verkauf ihres Zehntanteils zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1144 / 10. April 1766)

    1766 Christoph von Eptingen verkauft den Zehntanteil seiner Familie zu Schliengen an das Basler Domkapitel. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1145 / 1766 Juni 19 (Juni 30))

    1769 Vertrag zwischen Baden-Durlach und dem Hochstift Basel über verschiedene auf Zehnten, Zinsen, Gefälle, Waldungen und dergleichen bezügliche Streitpunkte; nebst Vorprotokoll, Ratifikationen vom 13. und 21.10.1769 und Separatartikel betreffend Freiheit des Handels und Wandels zwischen den beiderseitigen Untertanen zu Schliengen, Mauchen, Steinenstadt, Istein, Huttingen und Kirchen. (GLA Karlsruhe 36 Nr. 2042 / 10. Juni 1769)

    Vertrag zwischen Markgraf Karl Friedrich von Baden und dem Basler Bischof Simon-Nicolas de Montjoie-Hirsingue (auch von Froburg genannt) betreffend Schliengen, Mauchen und Steinenstadt. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1107 / 10. Juni 1769)

    Der Nuntius in Luzern gibt eine Abschrift der Bulle Papst Clemens' XIV. bezüglich der Landeshoheit zu Schliengen, Mauchen und Steinenstadt. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1108 / 5. September 1769-6. September 1769)


    Abkürzungen:

    • GLA = Generallandesarchiv


    Quellen:

    1. Adolf Poinsignon "Ödungen und Wüstungen im Breisgau" in Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Bd. 41 / NF 2 (1887)  https://archive.org/details/zeitschriftfrdi16langoog/page/347/mode/2up?view=theater&q=schliengen (→ Schliengen)

    2. wiekhaus, n.", Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21, https://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemid=W20200
      wiekhaus,wighaus, -häuslein,n.,undiphthongierte form von weichhaus (teil 14, 1, 1,sp. 512).die angebliche bedeutungsentfaltung des wortes im frühnhd. beschreibtZobel: ir sollet wissen, wighaus hat dreierlei namen, zu dem ersten ist wighaus ein were, die auff der stadtmaur gebauwet wirt, die umbdeckt ist. auch heisset wighaus als viel, als ein offenbar haus, do der richter pfleget innen zurichten. auch so heiset wighaus ein solche stadt, die allen leüten warnung gibt, das sie vor allem unrechten gwalt und unrecht, darauff weichen sollenZobelsechsich weichbild- u. lehenrecht(1537)16b.in der bedeutung 'hausähnlicher teil einer befestigung'ist das wort (wo sich die alten bauwerke erhalten haben)bis in die gegenwart bekannt: item des zollers halb am wighüsel do were der herren meinunge, das sich der doselbs bi dem andern zoller im huse enthalten solt als bisdar (Straszb. 1463)beiEhebergverfassungs- u. verwaltungs- u. wirtsch.-gesch. d. st. Straszb.1, 215; und hatten die kaiserlichen am wickhäusel posto gefasztausführl. beschr. d. ganzen Rheinstroms (1685) 1, 199; auf seinem wartturm..., so vormals ein wighaus gewesen (1819)Jahnbr.221W. Meyer; (das märk. städtchen) besitzt noch manchen malerischen winkel, eindrucksvolle reste hoher feldsteinmauern mit rundem turm und einem alten wiekhausdaheim (19. 4. 1934) 3; erhalten blieben auch Neubrandenburgs tore, mauern, wiekhäuserE. Brücknerd. St. Marienkirche zu Neubrandenbg.(1957)29.Fr. L. Jahnverwendet das wort unter neuanknüpfung an mhd. wîc 'kampf'im sinne von 'waffenhaus': ein gesellschaftshaus, was für künftige kriegsfälle zugleich zum wighaus einzurichten wärew. (1884) 2, 461.

    3. Heiko Wagner EBIDAT Burgendatenbank http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=1606 (→ Schliengen)

    4. → Dietrich von den Weitenmühlen (*1360 - †1425), Stammbaum auf Geneanet. Online: https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=dietrich&n=von+den+weitenmuhlen
      → Johanna von Masmünster, Ehefrau von ∞ Dietrich von den Weitenmühlen, Stammbaum auf Geneantet. Online: https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=johanna&n=von+masmunster

      Weitere Links zu Dietrich von der Weitenmühlen:
      → 1406 März. 19, April 20. Rapoldsteinisches Urkundenbuch im Zusammenhang mit der Burg Schafgießen und den dazu gehörigen Dörfern Wyhl und Wellingen. Seite 543 Nr. 709b, Seite 544 Nr. 710, Seite 545 Nr. 711, = https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f558.item.r
      → Dietrich von der Weitenmühle hatte das Lehen Limburg bei Sasbach inne, dies fällt am 10. Juni 1423 an die Herrschaft Österreich zurück: Urkunde GLA KA 21 Nr. 4938 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1432789-1
      → Siegel des Dietrich von der Weitenmühle zwischen 1396 – 1431: Sigilla numérique des sceaux conservés en France Online http://www.sigilla.org/sceau-type/dietrich-weitenmuhle-sceau-1396/1431-93112
    5. Dr. Eberhard Fricke: "Neue Forschungen zur Geschichte der Veme in Lüdenscheid und im Süderland" in "Der Reidemeister", Geschichtsblätter Lüdenscheider Geschichtsverein e.V., S. 1 Sp.2, S. 2 Sp.1: https://www.ghv-luedenscheid.de/download/der-reidemeister/Der-Reidemeister_092_05.09.1984.pdf (→ 1426: Markgraf Bernhard von Baden setzt sich bei Herzog Adolf I. von Jülich und Berg für einen Bewerber um das Freischöffenamt ein)

      Weitere Weblinks zu Ulman von Masmünster:
      → Ulman von Masmünster 1422 in einer Urkunde, die in Regensburg ausgestellt wurde: (Kopialb. v. Stühlingen 14 f. 20 ff. Stuttgart; Not. Achtbuch 18): RI XI,1 n. 5342, in: Regesta Imperii Online http://www.regesta-imperii.de/id/1422-10-05_24_0_11_1_0_5943_5342
      →  „Bürgermeister und Rat der Stadt Basel machen einen Vergleich zwischen der Herzogin Katharina von Burgund und Ulman von Masmünster“: Staatsarchiv Basel-Stadt Online https://dls.staatsarchiv.bs.ch/records/87807
    6. Urkundenquellen/-Text → Generallandesarchiv Karlsruhe


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