Burgen im mittelalterlichen Breisgau

  • Heimbach - Altes Schloss

    Altes Schloss
    Altes Schloss Heimbach Fratze 1597

     Alternativname(n)  Festes Haus
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Heimbach
     (Teningen)
     Entstehungszeit  Ende 16. Jh.
     Ersterwähnung  1597
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage  an der Dorfstraße
     Erhaltungszustand  erhalten
     Geografische Lage  48.16253/7.83037
     Höhenlage  231 m ü. NHN

    Heimbach - Altes Schloss

    erhaltene Schlossanlage


    Beschreibung

    Das sogenannte "Alte Schloss" steht an der Dorfstraße, für das auch der Name "Festes Haus" gebräuchlich ist. Im Erdgeschoss des zweigeschossigen Gebäudes mit Staffelgiebel befinden sich an der Westseite vier Rundbögenöffnungen. Die äußeren Bögen sind kleiner als die beiden mittleren. Über dem Scheitel des nördlichen Bogen ist die Jahreszahl 1587 eingeschlagen. Über dem südlichen der beiden mittleren Bögen ist die Jahreszahl 1598 eingemeißelt. Auf der Ostseite des Gebäudes befindet sich eine weitere Rundbogenöffnung mit der Jahreszahl 1670.

    Man geht davon aus, dass im Mittelalter die Dorfstraße weiter westlich verlief und der Ortskern ebenfalls weiter westlich lag. Das Hauptgebäude bildet mit einem weiteren großen und zwei weiteren kleineren Bauten einen zusammenhängenden Komplex am Ortseingang. Vermutlich besaß die Niederungsburg eine Befestigung oder eine Grabenanlage, von der heute keine Spuren mehr erkennbar sind.


    Altes Schloss Heimbach Schloss Heimbach Westseite

    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren

    Weblink:


    Quelle:

    1. Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X (→ Heimbach (Teningen, EM), S. 192)
  • Herbolzheim - Burgstall im Hüttenbühl

    Burgstall Hüttenbühl
    Hüttenbühl GLA KA 66 Nr. 8553-12 Bild 2
    GLA KA 66 Nr. 8553, 12;
    Tennenbacher Güterbuch → Hüttenbühel

     Alternativname(n)  Herbolzheimer Burg,
     burgela (14 Jh.),
     Hüttebühel (TG)
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Herbolzheim
     Entstehungszeit  12. Jh.
     Ersterwähnung  1317-1341
     (TG, S. 209, 227)
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.22553/7.78292
     Höhenlage  266 m ü. NHN

    Herbolzheim - Burgstall im Gewann Hüttenbüh(e)l


    ehemalige Burgstelle, nichts mehr erkennbar



    Beschreibung

    Nordöstlich der Stadt Herbolzheim befindet sich auf der Grundkarte der verzeichnete Flurname "Hüttenbühl", eine vom vorderen Berg vorspringende Kuppe. Die Oberfläche des Hügels ist stark überformt und durch einen Geländeeinschnitt vom südlichen Bereich abgetrennt. Urkundlich ist keine Burg nachgewiesen. Archäologische Lesefunde Nachgedrehter Keramik belegen eine Nutzung des Areals des 12. Jahrhunderts. Der Name "Hüttenbühel" ([2][3]) wird erstmals im Tennenbacher Güterbuch (1317-1341, TG, S. 209, 227) belegt, was darauf hinweist, dass die Burg nicht mehr bestanden hat. Das Zinsbuch von Ettenheimmünster erwähnt in der Mitte des 14. Jhs. für Herbolzheim den Flurnamen burgela ohne Ortsbeschreibung. Der Zugang zu der Burg erfolgte vermutlich über einen Abzweig der Jungkinzig, einem alten Hohlweg, der nach Ettenheim über den verlaufenden Höhenweg führte. [1]


    Herbolzheim Burgstelle Hüttenbühl
    Herbolzheim - Burgstelle Hüttenbühl
    Foto: Hans-Jürgen van Akkeren

    Weblinks:


    Quellen:
    1. Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X (→ Herbolzheim "Hüttenbühl", S. 195)
    2. Hütten“ = Unterkunftsräume für Soldaten, Meyers Großes Konversationslexikon (6. Auflage, 1905–1909), digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21www.woerterbuchnetz.de/Meyers/Hütten
    3. Hüttenbühel; -bühel =Hügel. „bühel, m.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21, www.woerterbuchnetz.de/DWB/bühel



  • Inzlingen - Wasserschloss

    Wasserschloss Inzlingen
    Inzlinger Wasserschloss Südwest Ansicht 
     Alternativname(n)  Inzlinger Wasser-
     schloss,
     Wasserhus (1470)
     Landkreis  Lörrach
     Gemeinde  Inzlingen
     Entstehungszeit  Beginn 14. Jh.
     Ersterwähnung  1470
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage  Wasserburg
     Erhaltungszustand  Schloss mit Wasser-
     graben
     Geografische Lage  47.58676/7.69714
     Höhenlage  382 m ü. NHN
     Restaurant  inzlinger-wasserschloss.de

    Inzlingen - Wasserschloss

    Beschreibung

    Die erste Erbauung des Inzlinger Wasserschlosses geht vermutlich im 14. Jahrhundert auf die Herren von Reichenstein zurück. Sechs verschiedene Reich von Reichenstein waren Bürgermeister von Basel und einer aus dieser Familie, Peter Reich von Reichenstein, war von 1286 bis 1296 Bischof von Basel. Ritter Heinrich Reich von Reichenstein (1382 Bürgermeister zu Basel, †1403 Grabstätte im Basler Münster) erhielt 1394 von Markgraf Rudolf von Hachberg-Rötteln die Hohe Gerichtsbarkeit über Inzlingen als Lehen. Aufgrund des Bautyps würde als Erbauer um 1400 Heinrich von Reichenstein in Frage kommen. Inzlingen gehörte ca. 400 Jahre der Familie Reich von Reichenstein. Um 1548 werden weitere Gebäudeteile errichtet. Weitere Baumaßnamen am Schloss sind für 1563 und 1566 belegt. Im späten 17., frühen 18. Jahrhundert erfolgte unter Dominikus Ignaz von Reichenstein der Umbau mit einem barocken Schweifgiebel über dem Toreingang. Am 6. August 1773 wurden die Reich von Reichenstein durch König Ludwig XV. in den Freiherrenstand erhoben.

    Nach 1819 wurde das Anwesen verkauft und diente als Industriebetrieb einer Seidenband-Weberei. 1936 erfolgten erste Renovierungen, um die Bausubstanz zu erhalten. Weitere Erhaltungsmaßnahmen wurden 1940/41 am Dachstuhl und an den Stuckdecken durchgeführt. 1969 wurde das Schloss von der Gemeinde erworben und diente bis 1978 als Rathaus. Für die Öffentlichkeit ist das Gebäude heute weitgehend zugänglich. Von der Gemeindeverwaltung wird es als Standesamt genutzt, das Dachgeschoss wurde zum Bürgersaal ausgebaut. Der Großteil der Räume wird von einem Gastronomiebetrieb inkl. Tagungs- und Büroräumen verwendet.

    Inzlinger Wasserschloss Nordwest Ansicht  Inzlinger Wasserschloss Südwest Ansicht

    Inzlinger Wasserschloss Südost Ansicht  Inzlinger Wasserschloss Ostansicht

    Inzlinger Wasserschloss Nord Ansicht


    Weblinks:

    Quellen:

    1. Heiko Wagner EBIDAT Burgendatenbank https://www.ebidat.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=1618 (→ Inzlingen)
    2. Julius Kindler von Knobloch: "Freiherren Reich von Reichenstein", Oberbadisches Geschlechterbuch, Bd. 3, Heidelberg 1919, S. 384-395. Online: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kindlervonknobloch1919bd3/0388/image,info
    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren.


  • Istein - Burg Istein

    Burg Istein
    Burg Istein
    Kapelle St. Veit
     Alternativname(n)  Isteiner Klotz
     Landkreis  Lörrach
     Gemeinde  Istein
     (Efringen-Kirchen)
     Entstehungszeit  12. Jh.
     Ersterwähnung  1185
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Ruine,
     Mauerreste
     Geografische Lage  47.66153/7.53027
     Höhenlage  245 m ü. NHN

    Istein - Burg Istein (Isteiner Klotz)

    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste

     

    Landkreis Lörrach, Efringen-Kirchen, Ortsteil Istein.

    Ältestes Haus in Istein - 1553
    Ältestes Haus in Istein. Auf der Stirnseite am Balkenwerk
    steht die Jahreszahl 1553.

    Lage - Baubeschreibung

    Die Burg Istein stand einst auf dem "Isteiner Klotz", ein großer imposanter Kalksteinfelsen. Sie bestand aus einer Ober- und Unterburg. Die Anlage besteht heute nur noch aus der Hölenkapelle (einst künstlich erweiterte Aushöhlung im Fels), sie ist von April bis Oktober täglich geöffnet. Der heutige Zustand ist saniert.

    Das obere Plateau, auf dem einst die Oberburg stand, ist heute nicht mehr zugänglich. Im hinteren Teil befindet sich noch ein Halsgraben. An der südöstlichen Längseite und an der Spornspitze befinden sich noch Reste von Mauerwerken.

    Die Unterburg stand vermutlich im Bereich des heutigen Friedhofs, die bei Grabungen festgestellt wurden. Darum müsste sich damals schon ein Aufgang zur Oberburg durch die Höhlenkapelle befunden haben. Über eine Brücke gelangte man von der Kapelle auf einen Teil des Plateaus, von dort aus man auf die Oberburg über Aufgang gelangte.
    Bis auf die Brücke, ist dieser Teil heute nicht mehr zugänglich.

    Die Istein diente im 13. Jh. den Domherren von Basel als Aufenthaltsort.
    Zwischen 1327 und 1365 residierte gelegentlich der Basler Bischof Johann Senn von Münsingen auf Istein.

    Geschichte

    1185 Die Burg Istein wird erstmals erwähnt, Sie ist im Besitz des Bischofs von Basel.

    1233 Das castrum Istein wird nochmals erwähnt.

    1242 Albrecht von Habsburg stellt zu Istein eine Urkunde aus. Vermutlich auf der Burg selbst.

    1306 Jakobs von Lörrach wird mit einem Burglehen zu Istein erwähnt.

    1329 Ein weiteres Burglehen ging an die Münch von Landskorn.

    1366 Im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen der Stadt Basel, wird mit einem Auszug des Domkapitels und der Verwahrung des Domschatzes auf der Burg Istein gedroht.

    1371 Im Kampf zwischen dem Erzprister Werner Schaler und dem Basler Bischof Johann (Jean) von Vienne (1365-1382), wurde die Istein durch Anhänger Schalers eingenommen.

    1372 Im Bündnis mit der Stadt Basel eroberte der Bischof die Istein zurück, musste sie aber zur Begleichung der Kriegschulden an die Stadt Basel verpfänden.

    1374/75 Dem Bischof gelingt es die Burg wieder auszulösen.

    1376

    Wegen finanzieller Probleme muss der Bischof die Burg Istein erneut verpfänden, diesmal sogar an seinen Gegner Werner Schaler.

    Schaler verpflichtet sich die Burg für 300 Gulden zu renovieren, womit seine Pfandschaft anerkannt wird.

    Der neuer Pfandherr Schaler gibt die Burg später an den Herzog Leopold III. von Österreich weiter. Durch seine Besitzungen im Elsaß und der Schweiz, engt der Habsburger durch seine neue Erungenschaft Istein die Stadt Basel weiter ein.

    1409 Die Stadt Basel sah sich durch den Habsburgerischen Besitz Istein bedroht und zog im Herbst 1409, unterstützt durch die Städte Bern und Solothurn, mit mehreren tausend Kämpfern und schweren Geschützen vor die Burg Istein. Die Burgbesatzung gab nach nur einem Tag Belagerung auf und Istein wurde mit 15 Kriegsknechten durch die Stadt Basel besetzt.

    1410 In einem Vertrag zwischen der Katharina von Burgund, Herzogin von Österreich, wurde festgehalten, dass der Stadt Basel die Burg Istein für alle Zeiten gehören sollte.
    Vom November 1410 bis zum 13. Januar 1411 ließ die Stadt Basel die Burg Istein durch den Büchsenmeister Pfleger schleifen, damit Istein weder eine Bedrohung, noch eine finanzielle Belastung für Basel darstellen wird. Nur die beiden Kapellen sollten verschont bleiben.

    1580 Die Höhlenkapelle St. Veit wird erwähnt. Sie ist bereits im späten 17. Jh. verwahrlost und wurde vermutlich im 18. Jh. wieder hergerichtet.

    1808-10 Ein vorhandener Zugang von der Kapelle zum oberen Plateau wird verbreitert und der heutige Zugang zur Kapelle geschaffen.

     

     

    Isteiner Klotz
    Isteiner Klotz
     Burg Istein
     Kapelle St. Veit
    Burg Istein
    Burg Istein
    Burg Istein
    Burg Istein
    Aufgang zur Burg Istein
    Aufgang zur Kapelle
    Burg Istein_6
    Blick nach Westen
    Figur am Stützpfeiler der Burg Istein
    Figur am Stützpfeiler
    Altar in der Hölenkapelle
    Altar der Hölenkapelle
    Blick zum Altarraum
    Blick zum Altarraum
    Blick zum Brückenausgang
    Blick zum Brückenausgang 
    Brücke
    Brücke
    Verschlossener Aufgang
    Verschlossener Aufgang
     
    Gesperrtes Plateau
    Gesperrtes Plateau
    Brücke - Blick zur Kapelle
    Brücke - Blick zur Kapelle
    Isteiner Schwelle im Rhein
    Isteiner Schwelle im Rhein
     

    Text/Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren
    Quelle: Theiss Burgenführer, Oberrhein Heiko Wagner - 66 Burgen an Basel bis Karlsruhe. Seite 74/75


     

  • Jechtingen - Burg Sponeck

    Burg Sponeck
    DSCF0872

     Alternativname(n)  Sponegge, Spanegge
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Jechtingen
     (Sasbach a. K.)
     Entstehungszeit  Ende 13. Jhd.
     Ersterwähnung  1300 Januar 26.
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Status  Reichsburg
     Erhaltungszustand  Ruine,
     Bergfried teilkonstruiert
     Geografische Lage  48.11421/7.58384
     Höhenlage  196 m ü. NHN

    Jechtingen - Burg Sponeck

    gut erhaltene Burgruine

     

    stahlstich
    Lithograhpie nach einer Zeichnung
    von J. Rothmüller, 1840

    Lage

    Die Burg steht heute auf dem Ortsgebiet Jechtingen und ist im Privatbesitz.
    Die Überreste der Burg liegen etwa 25m über dem Altrhein und ca. 2 km rheinabwärts unterhalb vom Schloss Burkheim. Mit dem Besitz der Sponeck war einst das Überfahrtsrecht über dem Rhein an dieser Stelle verbunden. Der Wohnturm wurde 1930 neu errichtet. Der damalige Besitzer, Kunstmaler, richtete sich ein Atelier im Turm ein.
    Am "Tag des offenen Denkmals" im September, und am 1. Mai besteht die Möglichkeit die Anlage zu besichtigen.

     

    Geschichte

    365 In spätrömischer Zeit, als unter Kaiser Valentinian I. der Limes aus dem Schwarzwald an den Rhein zurückverlegt werden mußte, wurde hier im Jahr 365 n. Chr. ein kleines Kastell errichtet, das nur etwa 20 Jahre seinen Dients tat.

    379 Trotz der Rheinbefestigungen stürmten die Alemannen im Jahre 379 über den zugefrorenen Rhein, um die Römer aus dem Gebiet zu vertreiben.

    1190 Markgraf Heinrich I. erbt von seinem verstorbenen Vater Markgraf Hermann IV. von Baden, Urenkel von Herman I. von Zähringen, im südlichen Breisgau Besitzungen.
    Die Nachkommen von Markgraf Heinrich I. nannten sich später Markgrafen von Hachberg. (Hochburg Emmendingen)
    Zum Nachlass gehörten unter anderem Güter, Zehnten und Gefälle zu Jechtingen, also auch der Bergkegel am Rhein, auf dem später die Burg Sopneck erbaut wurde.

    1281 Am 23. Oktober wird ein Friedensvertrag zwischen, dem 1273 zum deutschen König gewältem, Rudolf IV. von Habsburg und den Grafen und Bürgern von Freiburg abgeschlossen. Graf Egino von Freiburg und seine Untertanen wurden verpflichtet, die im Jahre 1278 zerstörte Reichsburg Zähringen wieder aufzubauen und einem, durch Rudolf ernannten, Amtmann - "oder dem Margrauin von Hahperg ahthundert marc silbert geben, daz es vns ein burg buwe uf ünsirme gvot, swa wir wellen.""Sühneurkunde 23.10.1281"
    Nach der Verpflichtung der Sühneurkunde müsste es sich um die heutige Burg Sponeck handeln.

    1300 In einer Kaufurkunde vom 26. Januar 1300 wird als erster Lehensträger der Burg Sponeck, Ritter Hildebrand Spenli von Breisach genannt. Hildebrand hat wohl der Burg ihren Namen gegeben: Spenli's Eck; Spanegge. Er war 1270 und 1281 Schultheiß der Stadt Breisach, so muss er ein königlicher Amtmann der Stadt Breisach gewesen sein.. In Verbindung mit der Sühneurkunde von 1281 kann man annehmen, das seine Burg ein Reichslehen war.

    1305 Nach dem Ritter Hildebrand von Spenli verstorben war, übernahm sein Sohn Johann von Spanegge das Erbe.
    Am 29. November 1305 beschlossen die Brüder Markgraf Heinrich III. von Hachberg als Landgraf im Breisgau und Markgraf Rudolf I. von Hachberg zu Freiburg, beides Söhne des Markgrafen Heinrich II. und der Anna von Üsenberg, einen Vertrag "vmbe das anvel(das ist also das Rückfallrecht) der burg ze Spanegge", um den Besitz von Johann von Spanegge strittig zu machen. Nach dem Vertrag sollte Rudolf damit machen können was er wolle, es sei denn, der Sohn des Herrn Spenlis würde sterben, dann soll das Lehen wieder beiden Markgrafen gehören und Rudolf nur "zwanzig marke silbers vorvs han".

    1306 Johann von Sponegge erkannte den Anspruch nicht an.
    Am 15. September 1306 hatte Markgraf Heinrich III. von Hachberg und als Vorsitzer eines Gerichts in Burkheim unter der Mitwirkung seiner Männer die Klage seines Bruders des Markgrafen Rudolf gegen "Johansen von Spanegge, Herrn Spenlins seligen sun vmbe ein lehen Spanegke die Bvrgk vnd alles daz darzv höret, daz emales von vns beiden lehen was" - entschieden, "daz ime dü vorgenanten lehen lidig weren worden eigenlich mit allem rechte vnd daz er damitte möchte ton vnd lan waz er wolte".
    Kurze Zeit später teilten sich die beiden Brüder ihre bis dahin gemeinsam verwalteten Güter und Rechte. Markgraf Heinrich erhielt die Herrschaft Hachberg und Markgraf Rudolf, der sich mit der Tochter des Herrn Walter von Rötteln vermählte, die Herrschaft Sausenberg und die Landgrafschaft Breisgau. Dazu gehörte auch die Burg Sponeck mit dem Dorf Jechtingen neben zahlreichen anderen Gütern.

    1309 1309 wurde der Fall noch einmal vor dem Landgericht zu Schliengen verhandelt. Das Urteil gab Markgraf Rudolf recht. Ob und wie lange Johann von Spanegge und seine Nachkommen die Burg noch als Lehen behielten, ist nicht bekannt.

    Graf Walraf von Thierstein beurkundet das Recht des Markgrafen Rudolf von Hochberg auf Jechtingen, die Burg Sponeck, das Gut zu Bischoffingen, Froschbach und die Vogtei zu Grenzhausen. (Urkunde GLA Karlsruhe 21 Nr. 4097 / 16. Juli 1309)

    1314 Markgraf Rudolf von Hachberg Sausenberg Rötteln verstarb. Sein Sohn Heinrich I. von Sausenberg verpfändete bzw. verkaufte die noch vorhandenen Rechte der Landgrafschaft im Breisgau, wohl wegen Erbauseinandersetzungen, um 700 Mark Silber, ausser was zur Herrschaft Sausenberg gehörte, an seinen Schwager, den Grafen Friedrich von Freiburg und dessen Vater.

    1324 Burkard von Üsenberg, der Schwiegervater des Markgrafen Heinrich IV. von Hachberg Sausenberg, verpfändete an Wernher VI. von Hattstatt die Dörfer Riegel, Bischoffingen und das Schloss Höhingen um 700 Mark Silber Kolmarer Gewichts.

    1333 Die Burg Sponeck wurde am 8. November verkauft durch die Erben des Ritter Wernher VI. der Gutemann von Hattstatt, der 1329 verstorben war und die Burg wohl besessen hatte, aber mit ihr belehnt war. Ein im Elsaß hochangesehenes Geschlecht. Conrad Wernher IV. von Hattstatt, mit Stephania Gräfin von Pfirt vermählt, war von 1274 bis 1280 Landvogt vom Oberelsaß.
    Die Erben verkauften die Burg nicht aus Geldnöten, sondern eher wegen der Erbteilung, mit allen rechten und nützen, so wie sie sie erhalten haben, an den Markgrafen Rudolf genannt Hesso von Baden, an dessen Gemahlin Johanna von Mömpelgard und an den Graf Ulrich von Württemberg für 1200 Pfund Basler Pfennige.
    Dadurch gelangten die Württemberger in die Geschichte der Burg Sponeck ein, fasst fünfhundert Jahre blieb die Burg in ihrem Besitz.
    Die älteste Tochter von Johanna von Mömpelgard, Johanna von Pfirt, vermählte sich mit dem Erzherzog Albrecht II. von Österreich.

    1343 Die Württemberger führten mit den Österreichern in der nachfolgenden Zeit immer wieder Kriege, wodurch auch das Schicksal der Burg Sponeck bestimmt war. Dies wirkte sich für Württemberg verhängnisvoll aus, indem der Besitz Sponeck geteilt wurde.

    1349 Nach dem Tod von Johanna von Mömpelgard stellte aus diesem Grund Österreich Erbansprüche an die Burg Sponeck, da die Tochter, Johanna von Pfirt, mit dem Erzherzog Albrecht II. von Österreich verheiratet war.
    Das Haus Würtemberg hatte an dem Kauf der Burg Sponeck das grösste interesse, da mit dem Besitz das Überfahrtsrecht über den Rhein verbunden war, dadurch war auch die Verbindung mit den Besitztümern auf der linken Rheinseite gesichert.
    Der Rheinübergang bei Breisach war unter Reichsaufsicht, also in österreichischem Besitz. Deshalb gab es zwischen Württemberg und Österreich dauernt Streitigkeiten.

    1372 Nach einer Urkunde vom 17. August 1372, viel der dritte Erbanteil des Markgrafen Rudolf Hesso von Baden, an die Grafen von Leiningen, denn eine Urenkelin von Rudolf, Margerete von Baden, war vermählt mit Graf Gottfried von Leiningen. Diese leihten die Hälfte der Sponeck im Elsaß mit allem was dazu gehört, dem Werner von Wittenheim genannt "Gigennagel". Die Ritter von Wittenheim waren Dienstmänner der Herren von Hattstatt.

    1395 Dem Enkel des Markgrafen Rudolf von Hachberg, Markgraf Rudolf II. gelang es die Landgrafschaft Breisgau von seinem Schwager, dem Grafen Egeno IV. von Freiburg (die beiden Geschlechter waren erneut vesippt und Graf Egeno IV. war ein Enkel des Grafen Friedrich von Freiburg) wieder zurück zu bekommen. Die Burg kam aber nicht wieder in den badischen Besitz zurück.
    1401 In einer Urkunde vom 1. Oktober 1401 bestätigt der St. Johanniter Ordensbruder Dietrich von Reppenbach über den Zehnten von Bischoffingen, dass "der fromme Edelmann Hannemann seelig von Sponeck und aber denselben Zehnten dem edlen Junker Hesso von Üsenberg aufgegeben(zurückgegeben) hat". Hanemann von Sponeck müsste der jüngere Bruder von Wernher VII. von Hattstatt gewesen sein, der sich mit dem Beinamen von Sponeck bezeichnete.

    1433 Die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg verpachteten den Salmenfang und die Salmenwag an Johann Zürcher, Bürger aus Basel. Dieser musste jeden neunten Fisch abliefern.

    1461 Graf Eberhard von Württemberg und Mompelgard gab die Burg Sponeck dem Bartholome Schnewelin zu lehen.

    1463 Graf Eberhard von Württemberg vereinbarte mit Balthasar von Ow, dass er ihm das Schlossgut als Lehen auftragen wolle. Ob dies aber sofort eintraf ist nicht belegt.

    1477 Graf Eberhard von Würtemberg und Mompelgard überließ am 16. August 1477 seinem getreuen Balthasar von Ow aus Gnaden und seiner Verdienste wegen, Schloss Sponeck mit Äckern, Wiesen, Auen, Weingärten, Hölzern, dem Salmenfang und den Fischenzen und die Fähre über dem Rhein, zu Lehen. Dafür überliess Balthasar dem Grafen Eberhard für 40 Gulden als Lehen, seine Einkünfte seiner eigenen Güter von Neuershausen, Denzlingen, Sasbach, Riegel, Buchholz, Munzingen, Jechtingen, Amotern und Ziegelau.

    1497 König Maximilian verlieh auf dem Reichstag in Worms, Graf Eberhard die Herzogswürde. Aber bereits ein Jahr später verstarb Rudolf 50jährig.

    1500 Am 11. März 1500 beurkundete der Sohn von Balthasar von Ow, Hans von Ow, gegenüber dem Herzog Ulrich von Würtemberg den Empfang des Schlosses Sponeck als Lehen.

    1502 Am 28. Juni 1502 verkauften Hans von Ow und seine Geschwister das Gut Sponeck für 900 Gulden an den Herzog Ulrich von Württemberg wieder zurück. 100 Gulden werden in Bar ausbezahlt, 800 Gulden werden als Leibrente mit 40 Gulden jährlich verzinst. Hans von Ow erhielt die Güter und Einkünfte, die früher der Familie von Ow gehört hatten, wieder zurück. Hans von Ow bezog ein Lehen der Abtei zu Waldkirch.
    In diesem Verkaufsbrief ist von einem Anspruch der Grafen Tübingen-Lichteneck die Rede, der umstritten war. Dabei handelte es sich wohl wieder um den Anteil der Österreicher, denn die Grafen von Tübingen-Lichteneck besaßen die österreichische Pfandherrschaft von Burkheim.


     
    Mit dem Ausscheiden der Famiele Ow verlor das Schloss Sponeck um die Wende des 16. Jahrhunderts wahrscheinlich seinen Charakter als Herrensitz und verwahrloste immer mehr, ohne jemals wieder bewohnbar zu werden. Da die Herren von Württemberg selbst nie auf der Burg Sponeck gewohnt hatten, blieb die Sponeck während den friedlichen Zeiten mit den Österreichern einige Jahre ohne Aufsicht. Diese Gelegenheit nutzten die Burkheimer um in den Auen der Sponeck Holz zu schlagen.


     
    1519 Herzog Ulrich von Württemberg wurde durch den schwäbischen Bund vertrieben und Kaiser Karl V. und nam sein Land in österreichische Herrschaft.
    Erzherzog Ferdinant von Österreich, Bruder von Kaiser Karl V., ließ die Burg durch die Burkheimer besetzen.

    1521 Kaiser Karl V. überließ Österreich seinem Bruder Erzherzog Ferdinant von Österreich.

    1522 Kaiser Karl V. überließ seinem Bruder Erzherzog Ferdinant von Österreich den süddeutschen Besitz der habsburgerischen Lande und damit auch Ansprüche an die Burg Sponeck.

    1525 Erzherzog Ferdinant von Österreich verkaufte am 8. November 1525 die Sponeck ohne den dazugehörigen Rheinübergang, an Dr. Caspar Fabri, der nachweislich 1530 der Bischof von Wien gewesen ist, "mit aller zue und ingehörung wie daß kaufswegst zue dem Fürstenthumb Württemberg kommen umb 300 Gulden rheinisch".

    1526 Dr. Caspar Fabri verkaufte die Sponeck am 1. Oktober 1526 zum gleichen Preis an seinen Bruder, den österreichischen Rat Johann Fabri. Dieser verkaufte die Sponeck am 15. Oktober mit einem Gewinn von 450 Gulden an seinen Freund Jakop Wasserhuhn zu Breisach.
    Bald danach soll der der frühere Probst von Waldkirch, der von 1529 bis 1531 Bischof von Konstanz war, Eigentümer der Burg gewesen sein.

    1534 Herzog Ulrich von Württemberg kehrt aus seiner Verbannung zurück in sein Land, er war Mitglied bei den schmalkaldischen Bund und führte von 1546 bis 1547 Krieg mit dem Kaiser. Während dieser Zeit hatte die Burg sehr gelitten.

    1540 Am 11. März 1540 wurde das Schloßgut in Ensisheim von den Landvögten, Regenten und Räten des Königs von Ungarn und Böhmen, im Oberelsaß öffentlich versteigert. Der zuschlag ging für 680 Gulden an Jakop von Bertheim, somit war die Sponeck wieder in der Hand eines Hattstätter Nachkommen, der die alten Rechte gegenüber den Burkheimern geltent machen wollte. Er ließ das verwahrloste Schloss wieder ausbessern.

    1546 Am 26. März 1546 wird die Burg zum gleichen Preis an den Pfalzgrafen Konrad von Tübingen-Lichteneck verkauft.
    Am 24. April 1546 übernahm der Obervogt des Herzogs Ulrich von Württemberg, Rat Josef Münch von Rosenberg, die Kauf- und Lehensbriefe des Pfalzgrafen Konrad von Tübingen-Lichteneck. Josef Münch hatte dem Herzog geraten den Kolmarer Pfaffen Johann Wickram als württembergischen Burgvogt zu belassen. Wickram hatte an der Universität in Freiburg studiert, wurde Pfarrer und war zuletzt seit 1533 Leutpriester in Jechtingen. Zu dieser Zeit gab es ständig streit mit den Burkheimern, welche österreichisches Lehen waren, wegen den Sponecker Auen.

    1547 Am 17. Oktober 1547 kam es zu einem offenen Angriff auf die Burg Sponeck durch die Burkheimer, die den Burgvogt Wickram verjagten und ihm alles was er besaß, gestohlen hatten. Herzog Christoph von Württemberg befahl danch, dass man Wickram als "reichen Pfündner im Spital zu Grieningen aufzunehem" hat.

    1548/49 Die Burkheimer holzten nach dem Überfall auf die Burg die ganzen Sponecker Auen ab und verkauften den Ertrag.

    1556 Um Ordung zu schaffen, ergriff die vorderösterreichische Regierung vorübergehend Besitz, räumten die Burg auf Antrag des Herzogs und auf Befehl des Kaisers und überschrieben es im Passauer Vertrag erneut dem Herzog Christoph von Württemberg. Er übertrug die Burg zusammen mit Mömelgard, Horburg und Reichenweiler im Elsaß durch einen gültigen Vertrag an seinen Vetter, dem Grafen Georg von Württemberg.

    1561 Am 04. Februar 1561 kam es zu einem Urteil, in dem es den Burkheimern untersagt wird, die Rechte der Burg Sponeck nicht zu beeinträchtigen. Die Burkheimer gaben sich damit nicht zufrieden, desshalb rissen die Streitigkeiten nicht ab. Zu dieser Zeit wohnte der Burgvogt Gerfon von Diessenau, ein Nachfolger von Wickram, auf der Burg.

    1582 Der neue Besitzer Graf Friedrich von Württemberg und Mömpelgard beschwerte sich wegen der Burkheimer am 14. Juli 1582 bei dem österreichischem Pfandherr von Burkheim, Lazarus von Schwendi, ohne Erfolg. Danach schrieb er an den sächsischen Churfürsten mit der Bitte, sich bei der Kaiserlichen Majestät, den Churfürsten und den Ständen für ihn zu verwenden, damit er wieder in das, von den Burkheimern streitig gemachten, Zoll- und Fahrrecht über den Rhein gelange.

    1634 Die Burg Sponeck konnte längst nicht mehr als Herrensitz dienen,da es durch den regen Wechsel der Bewohner verfallen und heruntergekommen war.
    Im August hatten markgräfische Truppen die Sponeck wegen dem Fährübergang besetzt und notdürftig instandgesetzt.

    1648 Durch den westfälischen Frieden wurde die Burg Sponeck wieder als Besitz von Württemberg bestätigt und blieb es bis 1806.
       
      Ofenplatte 1711
    Ofenplatte von 1711
    Vollwappen mit drei Helmen. Schriftband mit Initialien:
    (L)eopold (E)berhard (H)erzog (Z)u (W)ürttemberg (M)ömpelgard
    Augustiner Museum Stadt Freiburg
       
    1695 Am 1. Juni 1695 vermählte sich der junge 25jährige Herzog Leopold Eberhard von Württemberg Mömpelgard in morganatischer Ehe mit der schönen 19jährigen Anna Sabina von Hedewiger, die Schwester des Württembergischen Regierungspräsidenten in Mömpelgard, aus einem alten schlesischen Rittergeschlecht.

    1701 Anna Sabina von Hedewiger wurde zusammen mit ihrem Sohn und ihren beiden Töchtern, sowie ihren beiden Brüdern in den erblichen Reichsgrafenstand, mit dem Namen Grafen von Sponeck, erhoben.

    1714 Die Ehe von Anna Sabina und dem Herzog wurde geschieden. Der Besitz Sponeck wird im Vertrag vom 31. Oktober Anna Sabina als Lehen übereignet.

    1723 Herzog Leopold Eberhard von Württemberg Mömpelgard ist im Alter von 47 Jahren verstorben.

    1735 Anna Sabina von Sponeck verstarb am 09. November 1735 im alter von 59 Jahren.

    1748 Nachweislich hat die hedewigerische Familie das Gut bis 1748 besessen.
    Danach viel die Burg Sponeck wieder an Würtemberg zurück.

    1778 Das pachtgesuch des Burkheimer Lehenträgers (österreichisch) Freiherrn von Fahnenberg wurde von der herzoglichen Regierung aus Stuttgart abgelehnt.

    1781 Großmann Beck aus Jechtingen pachtete die Burg und Acker für 12 Jahre.

    1791 Ab dem 09. März 1791 pachtete der Burkheimer Adlerwirt Sebastian Sichler das Schoßgut mit den Feldern und Äckern auf 18 Jahre. Aber bis zum Ende des 19. Jahunderts blieb das Lehen im Besitz seiner Nachkommen, denen das Gut dann als Eigentum zufiel.

    1801 Sebastian Sichler, der inzwischen Bürgermeister von Burkheim wurde, machte dem Württembergischem Haus einen Vorschlag, ihm das Schloßgut als Erblehen gegen eine Abfindungssumme und jährlichem Erblehenzins zu überlassen.
    Daraufhin bewarben sich, Freiherr von Fahnenberg wie bereits 1778, und ein Nachfahre der hedewigerischen Familie, ein Generalmajor Graf von Sponeck, um das Gut.

    1804 Sichler, der weiterhin Lehensträger blieb, verpachtete an einen Wirtschaftsbestäner für 66 Gulden weiter. In den Ruinen wurde ein Schenkhaus errichten.


     
    Durch Napoleons Gnaden wurde das Großherzogtum Baden gebildet. Nach dem Tauschvertrag vom 17. Oktober 1806 zwischen Baden und Württemberg ging das Schloßgut mit allem Zubehör in den badischen Besitz über.  

     
    1823 Nach dem Tod von Sebastian Sichler († 20.03.1823) führte der Neffe und Rechtsnachfolger, Anton Sichler Postverwalter aus Kenzingen, das Lehen weiter.

    1826 Nach fast zwanzig jährigem Streit wegen des Pachtvertrags mit dem Großherzogtum Baden, wurde zugunsten Sichlers am Oberhofgericht in Freiburg ein Urteil gesprochen. Infolge dessen wurde mit Sichler 1828 ein neuer Pachtvertrag abgeschlossen, aber nicht an ihn abgegeben.

    1830 Anton Sichler schloß mit seinem Neffen Sebastian, dem Sohn seines Bruders Theodor, einen Vertrag ab, indem er die letzten Interessen der Familie an ihn übertrug.

    1839 Nach dem Tod seines Onkels, wurde Sebastian Sichler endlich der Pachtvertrag von 1828 übergeben.

    1856 Endlich wurde nach langen Verhandlungen das Sponeckgut gegen eine Ablösesumme an Sichler übereignet.

    1860 Sebastian Sichler und seine Frau Caroline, geb. Bercher, vererbten das Gut an ihre Tochter Emma die mit Xaver Helger verheiratet war.

    1889 Am 08. März 1889 ging der ganze Besitz an den Sohn Franz von Xaver Helger über. Dieser hatte das Gut vollkommen verkommen lassen.

    1905 Franz Helger verkaufte das Gut an Karl Bohn aus Jechtingen Auch der nächste Besitzer hatte mit 34.000 Mark zuviel bezahlt.

    1910 Die neuen Besitzer, Anton Gerhart und seine Frau Theresa, geb. Ehrlacher, aus Jechtingen kauften das Gut für 25.000 Mark.

    1917 Am 12. Juli 1917 kaufte Hans Adolf Bühler das Schloßgut, das bis heute im Familienbesitz geblieben ist.

    2001 Von den Nachkommen der Grafen von Sponeck (hedewigerischer Abstammung) leben heute 10 Familien auf der ganzen Welt verteilt. Sie trafen sich zum 300-jährigen Bestehen des Geschlechts in Jechtingen im Gasthaus "Zur Sonne".

    Godfrey Harry Spencer Reichsgraf von Sponneck




     

     

     

    grundriss-sponeck01g
    Grundriss
    von Frau Dr. Roksanda M. Swoboda
    DSCF0862Sponeck Nordseite
    DSCF0867
    römisches Kastell im Vordergrund, Südseite
     DSCF0869
    römisches Kastell
    DSCF0876
    römisches Kastell
    DSCF0872 
    stark sanierter Turm der Burg Sponeck

     

    BZ_Sa_04-08-2001 
    Badische-Zeitung vom 4. August 2001

     

    Mit der freundlichen Unterstützung durch
    Dr. med. E. Bühler
    79235 Vogtsburg-Oberrotweil


    Quellen:

    • "Sponeck, Weihnachten 1938" von Hermann Eris Busse
    • "Die spätrömische Befestigung Sponeck am Kaiserstuhl" von Frau Dr. Roksanda M. Swoboda


    Text/Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

  • Karte der Burgen im Breisgau

    Karte der Burgen im mittelalterlichen Breisgau

    Auf dieser Burgen-Karte finden Sie alle bisher registrierten Burgstellen dieser Webseite des mittelalterlichen Breisgaus, deren erstes Aufkommen in das 10./11. und bis zum Ende des 15. Jahrhundert zu datieren sind, wobei auch Vorgängerbauten, Königspfalzen sowie Königshöfe und Nachfolgebauten, wie etwa neuzeitliche Schlösser und Festungen berücksichtigt werden.

    Im nördlichen Teil des mittelalterlichen Breisgaus befanden sich etwa 200 Burgen, zum Vergleich entspricht diesem etwa die Burgendichte des Elsasses und der Nordschweiz. Im südlichen Teil des mittelalterlichen Breisgaus zeichnet sich eine ähnliche Dichte ab, dort befanden sich etwa 400-500 Burgstellen. Diese Burgenkarte wird immer wieder aktualisiert, darum finden Sie hier lediglich einen Ausschnitt der vielen Burgstellen.

    Das mittelalterliche Breisgau ist seit 1980 Forschungsprojekt der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Abt. Landesgeschichte Uni Freiburg). Mit dem Erscheinen der ersten beiden Halbbände in den Jahren 2003 und 2006 wurde die lexikalische Erfassung des nördlichen Teilgebiets abgeschlossen. Für das südliche Arbeitsgebiet, das sich bis an den Hochrhein erstreckt, konnte im Jahr 2009 der erste Halbband (A-K) vorgelegt werden. Gegenwärtig Arbeitet die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg an der Drucklegung des abschließenden zweiten Teilbandes für den südlichen Teil (L-Z).Bisher veröffentlichte Literatur: https://www.burgen.uni-freiburg.de/publikationen

    Hinweis: Alle Burgen oder ehemalige Burgstellen sind nach §22 Denkmalschutzgesetz - DSchG ausgewiesene Grabungsschutzgebiete. Nachforschungen und Grabungen sind durch das Landesamt für Denkmalpflege genehmigungspflichtig und nicht autorisierte Nachforschungen, auch mit einem Metalldetektor gesetzlich untersagt!

    Weblinks:

     

      Schloss oder gut erhaltene Burgruine

      Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste

      ehemalige Burgstelle, nichts ist mehr erkennbar

      mittelalterliche Festungsstadt

      Kloster, Kirchenburg, Komturei oder Ordenssitz

    Bergwerke im mittelalterlichen Breisgau - Besucherbergwerk

    Königshof oder -pfalz (curtis)

    Dorfwüstung (Siedungswüstung) Bezeichnung für eine Siedlung die in der Vergangenheit aufgegeben wurde.

    Fehden, Kriege & Schlachten

      Burgstelle ausserhalb des Breisgaus

    ehemalige Burgstelle ausserhalb des Breigaus

     

    Kartenstand 14.12.2022

     

     

     

  • Kenzingen - Burg Kenzingen

    Ersterwähnung: 1094
    Burg Kenzingen
    Südostansicht - Kuppelburg Kenzingen

     Alternativname(n)  Kuppelburg,
     castrum Cancingen (1094)
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Kenzingen
     Entstehungszeit  11. Jhd.
     Ersterwähnung  1094
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Burgstall, Hohlwegzugang
     Lage  Spornlage
     Geografische Lage  48.18176/7.77165
     Höhenlage  212 m ü. NHN

    Kenzingen - Burg Kenzingen im Gewann Eierkuchen

      ehemalige Burgstelle, nichts ist mehr erkennbar
     




    Geschichte

    1092  
    capitaneus Arnold von Kenzingen war Zeuge einer Güterschenkung in Endingen und Forchheim des Burkard von Staufenberg an das Kloster St. Georgen.

    1094 Die Burg castrum Canzingen und ihr Besitzer capitaneus Arnold von Kenzingen werden in den Traditionsnotizen des Klosters St. Georgen im Schwarzwald erwähnt.
    Die Burg ist der Sitz der Ortsadligen "von Kenzingen", die im Dorf Kenzingen als Vögte des Kloster Andlaus eingesetzt wurden und das Schultheißenamt ausübten.

    1219 Johannes, scultetus de Kencingen wird als Zeuge erwähnt, als am 19. November Graf Rudolf I. von Habsburg mit Rudolf I. von Üsenberg Äcker und Wiesen zu Langenbogen (Wüstung zwischen Kenzingen und Herbolzheim) gegen ein Gut in Endingen tauschte. Die Urkunde wurde auf der Burg Kürnberg ausgestellt.


    Ostansicht - Kuppelburg Kenzingen


    https://youtu.be/nnxLQ7lmAZQ


    Fotos und Film: Hans-Jürgen van Akkeren

    Quellen:
  • Kenzingen - Nirlinsberg 8.-10. Jh.

    Flur Nirlinsberg


     Alternativname(n)  Nielinsberg
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Kenzingen
     Flst. Nr.  1964, 1970,
     1971, 1972
     Entstehungszeit  8.-10. Jhd.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall, Halsgraben
     Geografische Lage  48.18595/7.78365
     Höhenlage  204 m ü. NHN

    Kenzingen - Nirlinsberg/Nielinsberg | Früh- und hochmittelalterliche Abschnittsbefestigung 8.-10. Jh.

    ehemalige Burgstelle, nur Burggraben erkennbar



    Lage

    Der Nirlinsberg ist eine langgezogene, nach Norden weit ins Tal vorspringende Bergzunge, die nach Norden, Westen und Osten sehr steil abfällt. Ihr südliches, spitzwinklig auslaufendes Ende ist durch einen ca. 15 m breiten Halsgraben vom hinteren Bergrücken getrennt. Von einem anzunehmenden Wall ist im Gelände nichts zu erkennen, das Gelände wurde für die Anlage von Reben verebnet.

    Das durch den Graben abgetrennte Areal misst ca. 140 m in der Länge und an der breitesten Stelle 25 m. Das Gelände stuft sich nach Norden in mehreren flachen Terrassen ab. Der Nordspitze ist vor dem Steilabfall gegen das Tal noch eine breite, etwa dreieckige Terrasse vorgelagert, die zwar tiefer liegt, aber wahrscheinlich in die Befestigung einbezogen war. Am künstlich versteilten (abgegrabenen) Nordhang ist in halber Höhe eine breite umlaufende Berme zu erkennen. Dagegen erscheint der Osthang durch später angelegte Rebterrassen völlig verändert.

    Die Erbauungszeit der Anlage ist nicht geklärt. Jüngere Begehungen lieferten durch Lesefunde hier neue Ansätze. Unklar ist aber immer noch, ob es ein Refugium (nur temporär genutzte Rückzugsmöglichkeit (Fliehburg?) oder ein dauerhaft besiedelter Herrschaftssitz war. (B. Jenisch)

    Archäologische Funde und Datierung

    Karolingische Randscherbe (8./9. Jh.); spätmittelalterliche Scherben (13.-15. Jh.).

    Aufgrund der räumlichen Nähe zum frühmittelalterlichen Altenkenzingen und der karolingischen Scherbe ist eine Erbauung und Nutzung im 8.-10. Jh. sehr wahrscheinlich. Der Nirlinsberg würde damit zur Gruppe der Frühformen mittelalterlicher Burgen zählen. (B. Jenisch)

    Literatur Hinweise: SCHREIBER o.J., Fasc. 24, Nr.  148. | FINGERLIN 1969 | JENISCH 1998 | WAGNER 1998

    Quelle

    1. Bertram Jenisch, 2003 Archäologischer Stadtkataster Bd. 22 Kenzingen


  • Kenzingen - Rauenburg

    Rauenburg


     Alternativname(n)  Ruwenburg,
     Burg Ruwenberg
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Gemarkung
     Kenzingen
     Entstehungszeit  -
     Ersterwähnung  1315 November 11.
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  abgegangen
     Geografische Lage
     der vermuteten
     Burgstelle
     48.20764/7.93953
     Höhenlage   533 m ü. NHN

    Gemarkung Kenzingen - Rauenburg (Burg Ruwenberg)

    vermutete Burgstelle, nichts ist erkennbar.


    Gemarkung Kenzingen Pflingstberg
    Östliche Gemarkung Kenzingen - Bildausschnitt am Pflingstberg.
    Gelber Kreis, vermutete Burgstelle der Rauenburg (Burg Ruwenberg)
    ______________________________________________________
    Bildquelle: Landesarchiv Baden-Württemberg
    GLA Karlsruhe H-1 Nr. 922, 2 Bild 1
    Permalink: https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-3794980-1

     


    Vermutete Burgstelle ist nicht nachgewiesen

    Die Burgstelle der Rauenburg wurde im Gewann Raubühl (Ruhbühl) auf dem Pflingstberg vermutet. Die Stelle befindet sich östlich von der L110 zwischen dem Streitberg und dem Pflingstberg, auf der Bergkuppe des Raubühl auf der Gemarkung Kenzingen.

    In "Burgen, Schlösser und Ruinen, Zeugen der Vergangenheit im Ortenaukreis" Seite 19 wird eine Burg namens "Rauenburg" beschrieben, die einst auf der Höhe zwischen Ettenheimmünster und Schweighausen auf der Gemarkungsgrenze zu Kenzingen auf dem Pflingstberg im Gewann Raubühl gestanden haben soll.

    In einer Urkunde von 1315 wird ein Ruwenberg genannt und in zwei Lehensurkunden des Klosters Ettenheimmünster wird die Rauwenburg 1467 und 1481 erwähnt, sowie 1501 und 1605.

    Der Historiker Gerhard Finkbeiner († 09.04.2009) aus Schweighausen hatte auf dem Raubühl am Pflingstberg einen Platz ausfindig gemacht, die von ihm als Standort der Rauenburg vermutet wurde. Finkbeiner ging davon aus, dass durch den Steinbruchbetrieb auf dem Raubühl die Zeugnisse aus der Vergangenheit für immer verschwunden sind.

    Nach heutigem Kenntnisstand kommt der von Finkbeiner vermutete Standort jedoch nicht in Frage! In der Umgebung des Steinbruchs konnten bisher keine archäologischen Lesefunde dokumentiert werden. Außerdem fehlen topographische Merkmale (Burggraben, Zuwege), die auf eine Burgstelle hinweisen könnten. (H-J van Akkeren)

    Geschichte

    1315 1315, November 11
    Walther, Herr zu Geroltzeck, Sohn des Hermann von Geroldseck, beurkundet, daß er die Gemeinschaft mit seinem Vetter Gf. Georg von Veldenzen, Herr zu Geroldseck, an der Herrschaft Geroldseck mit der Feste Geroldseck, ihrem Teil an Swanauwe, an Schenckenzelle, Ruwenberg und Loseburg verlängert hat. Wenn einer die Teilung fordert, soll sie durchgeführt, Schatzung und Steuer sollen nur in gegenseitigem Einvernehmen erhöht werden.
    S: d.A., B. Johannes von Straßburg, Walther von Geroldseck d.A, Landgraf Ulrich vom Elsaß.
    1315, an sant Martins tage

    Croll, Veldenz 4 S. 311f.
       
    1360 1360, September 28 belehnt Heinrich von Geroldseck von Tübingen die Brüder Henselin und Hartmann Meiger von Kürenberg mit den Lehen in Schweighausen, darunter ein Lehen zum Kilchofe, genannt Wagners Lehen, da die kirch und des pfaffen huße uffstant.

    - Ausf. Karlsruhe, GLA 44/6139; Reinhard, Vorstellung
    ..., Urkunde Iii; Bühler, Geroldseck S.104
       
    1363 1363 Nov. 14 (Di. n. Martins tag)
    Hensli und Hartman Meyger von Kürnberg (Kürenberg), Gebr., tun kund, daß sie für 100 fl. Dienstgeld auf 1 Jahr Helfer der Stadt Freiburg (Friburg) im Breisgau (Brisgow) gegen jedermann geworden sind, ausgenommen gegen die Herren v. Üsenberg, v. Geroltzegg) von Tübingen (Tüwingen), Gf. Hug v. Fürstenberg und das Gotteshaus von Ettenheim.

    S. d. AA. f.
    Ausf. Perg. StadtA. Freiburg i B. II b Nr. 62
    Druck: Schreiber, Urkundenbuch 1, 2 Nr. 257.
       
    1364 1364 Nov. 13 (Mi. v. Otthemars tag)
    Hensli und Hartmarm Meyger von Kürnberg (Kúrenberg), Gebr., tun kund, daß sie für 100 fl. Dienstgeld auf 1 Jahr Helfer der Stadt Freiburg (Friburg) im Breisgau (Brisgow) gegen jedermann geworden sind, ausgenommen gegen die Herren v. Üsenberg, v. Geroltzegg) von Tübingen (Tüwingen), Gf. Hug v. Fürstenberg und das Gotteshaus von Ettenheim.

    S. d. AA. f.
    Ausf. Perg. StadtA. Freiburg i B. IIb Nr. 63.
    Schreiber, Urkundenbuch 1, 2 Anm. zu Nr. 257.
       
    1365 1365 Nov. 29 (an Andreas abent)
    Hensli und Hartmarm Meyger von Kürnberg (Kürenberg), Gebr., tun kund, daß sie für 100 fl. Dienstgeld und 30 fl., sowie für Hensli Meyger weitere 20 fI., für alle Ansprüche auf 1 Jahr Helfer der Stadt Freiburg (Friburg) im Breisgau (Brisgow) gegen jedermann geworden sind, ausgenommen gegen die Herren v. Üsenberg und v. Geroltzegg) von Tübingen (Tüwingen), Gf. Hug v. Fürstenberg und das Gotteshaus Ettenheim.

    S. d. AA. f.
    Ausf. Perg. StadtA. Freiburg i. B. II b Nr. 64.
    Schreiber, Urkundenbuch l, 2 Anm. zu Nr. 257
       
    1467 1467 Febr. 18 (Mi. n. Invocavit)
    Bs. Ruprecht zu Straßburg, Landgraf zu Elsaß, belehnt Thiebold Herrn zu Hohengeroldseck (-geroltzecke) in Gemeinschaft mit seinen jüngeren Brüdern Gangolf und Walter mit der Vogtei zu Ettenheimmünster und der Burg Rauenburg (Ruwenberg).

    S. d. A. besch.
    Ausf. Perg.
    GLA 44/ 160.
       
    1471 1471 März 4 (Mo. n. Invocavit)
    Thiebold Herr zu Hohengeroldseck (-geroltzecke) verkauft Hans Voltz von Straßburg, Amtmann zu Lahr (Lare), um 30 fl. Rh. die Lehen, Zins und Gülten zu Schwighausen (Sweighusen), im Schuttertal, auf dem Reitenhard (Reytenhart) und im Brogginger (Brockinger) Bann, die von seinen Eltern an ihn gekommen sind und die Hans Meiger von Kürenberg (Küremberg) und dessen Eltern in Lehensweise genutzt hatten: Hof gen. zu der Hub, das sind 2 Lehen, zu Dorlinbach (Terlibach), 1 Lehen an dem Pflingstberg (Flinßberg)*, 1 Lehen zu Schweighausen gen. Wageners Lehen, darauf die Kirche und des Pfaffen Haus stehen, 2 Lehen an dem Geisberg (Geißberg), 2 Lehen zu dem Loh (Loche), 1 Lehen auf dem Reitenhard, das des Werlin auf dem Reitenhard war die alle steurig sind, und der Hof zu Broggingen, der ebenso wie die Hub fallbar ist, mit Sperbersgraben, den dazugehörenden Äckern, 2 S. Geld im Burgbacher Bann, Pfennig-, Korn-, Wein- und Kappengülten.

    Sr. : (1) d. A. und sein Amtmann (2) Wilhelm Landeck (Landegg).
    S. : (1); (2).
    Ausf. Perg.
    G LA 21/ 61 a., Kop. 16. Jh. GLA 67/ 1534 f. 1-2

     * Mit dem Lehen am Pflingstberg, wird das Gewann Raubühl als Burgstelle der Rauenburg vermutet.



    1481 1481 Aug. 1 (Mi. n. Germanstag)
    Bs. Albrecht zu Straßburg, Pfalzgraf bei Rhein (Rine) und Landgraf zu Elsaß, leiht Diepold Herrn zu Hohengeroldseck (-geroltzecke) als dem Älteren in Gemeinschaft mit seinem Bruder Gangolf die Vogtei Ettenheimmünster und die in der Kastvogtei gelegene Burg Rauenberg (Ruwenberg) als gemeinschaftliches Mannlehen.

    S. d. A.
    Ausf. Perg. GLA 44/ 161
    Kop. Pap. 15. Jh. Ebd. 67/636 fol. 5
    Reinhard UB Nr. 98
       
    1501 Nach dem Tod des Diepold v. Hohengeroldseck wird sein Bruder Gangolf mit diesem Lehen belehnt; 1501 Juli 13, a. a. O.

    Kop. Pap. 15. Jh. Ebd. 67/636 fol. 5
    Reinhard UB Nr. 98
     
    Quelle: Dissertation 1981, mit freundlicher Erlaubnis von Dr. Christoph Buehler aus Heidelberg. http://www.buehler-hd.de/reg/regvorw.htm





    li. Historiker Finkbeiner,
    re. Georg Kirnberger, Nachkomme der Meiger von Kürnberg,
    auf der vermuteten Burgstelle der Rauenburg
       
     


    li. Georg Kirnberger, Nachkomme der Meiger von Kürnberg,
    re. Historiker Finkbeiner,
    besichtigen Schweighausen.

    Fotos 2007, Text 2022: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

  • Kirchzarten - Talvogtei

    Talvogtei
    PB010665

     Alternativname(n)  
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Kirchzarten
     Entstehungszeit  Ursprung 12./13. Jh.
     Ersterwähnung  1297
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage/Bauform  Wasserburg
     Erhaltungszustand  Renoviert
     Geografische Lage  47.96514/7.95056
     Höhenlage  379 m ü. NHN

    Talvogtei - Heute Rathaus der Gemeinde Kirchzarten

    gut erhalten, Renoviert. Kein Burggraben erhalten.


    Lage

    Die heutige Gebäude der Talvogtei in Krichzarten ist ein ehemaliges Wasserschloss aus dem 17. Jahrhundert der Freiburger Vögte. Der Osterbach floss früher durch die Vogtei. Das ursprünglich quadratische Areal war einst von einem 12 bis 14 m breiten Graben umgeben. Die einst höhere Ummauerung ist aus dem 12./13. Jahrhundert. Dendrologische Untersuchungen im Nordflügel wurden auf 1400 datiert. Die Vogtei ist heute Sitz des Rathauses von Kirchzarten.

    Geschichte

     
    765 In Kirchzarten, Schenkung eines Dinghofes an das Kloster St. Gallen.

    1297 Verkauf der aus dem Dinghof hervorgegangenen Burg an die Freiburger Johanniter.
    Die Ringmauer stammt von dieser Burg.

    1320 Ritter Kuno von Falkenstein kauft die Burg.

    1400 Erbauung des Nordflügels mit der großen Stube.

    1492 und 1496 Die Stadt Freiburg kauft die Talvogtei.

    1620 Erbauung des Mittelbaus und des Trepenturmes.

    1785 Umbau des Mittelbaues und des Tores.

    1808 Auflösung der Freiburger Talvogtei.

    1993 bis 2000 Renovierung und Ausbau des Rathauses.

      Die Gemeinde lädt während den Dienstzeiten des Rathauses zur Besichtigung der Talvogtei ein.

     PB010667  PB010637
     Text/Fotos 2005: © Hans-Jürgen van Akkeren



    Weblinks:

    Quellen:


     

  • Köndringen – Burgstelle im Gewann „Bürgle“

    Bürgle
    Köndringen Burgstelle Bürgle - Burggraben Westansicht

     Alternativname(n)  Burg Köndringen
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Köndringen
     Entstehungszeit  um 1100
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.13879/7.81327
     Höhenlage  215 m ü. NHN

    Köndringen – Burgstelle im Gewann „Bürgle"

     

    Lage

    Die Gemeinde Köndringen liegt ca. 4 km nordwestlich von Emmendingen. Am östlichen Ortsrand erhebt sich eine knapp 40 m steil aus der Ebene aufsteigende Lößterrasse mit dem Flurnamen „Bürgle“. Weitere 200 m östlich davon ist der Gewannname „Alte Burg“ vermerkt. Auf dem „Bürgle“ hatte sich eine abgegangene mittelalterliche Burg befunden.

    Die Burgstelle befindet sich auf einer langgezogenen, nach Westen vorspringenden spornartigen Terrasse, die nach Osten durch einen bogenförmigen Graben vom ansteigenden Gelände abgetrennt ist. Das ovale Burgareal auf dem Sporn misst eine Größe von 35 x 30 m.

    Auf dem Gewann „Alte Burg“ existiert ein weiteres Grabensystem, das auf eine weitere Nutzung als Vorburg hindeuten könnte.

    Der Zugang zur Burgstelle erfolgt über eine alte Kinzig (Hohlweg), dem „Landecker Weg“.

    Aus dem Verzeichnis des Tennenbacher Güterbuchs unter der Rubrik Köndringen aus der ersten Hälfte des 14. Jhs. geht hervor, dass sich zwei Gartenstücke bi dem burg grabenund an dem burggraben befunden haben. Die landwirtschaftliche Nutzung der Gärten, die sich unmittelbar an der Wehranlage befunden hatte, könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Burg im 14. Jh. bereits abgegangen war. Im Güterverzeichnis des Klosters Schuttern aus dem Jahr 1528 werden diese Flurstücke auf der Altenburg und am burggraben zu Köndringen genannt.

    Vom Hohlweg ausgehend führt ein Wanderweg des Schwarzwaldvereins durch den Burggraben, der über eine Treppe auf das östliche gelegene Plateau in Richtung des Gewanns „Alte Burg“ hinaus geht. Am Ende des Aufstiegs steht eine Informationstafel der Winzergenossenschaft Köndringen. Auf dieser Tafel wird das „Bürgle“ als Wehranlage mit einem Wachturm beschrieben, dass vor 2000 Jahren die Römer an dieser Stelle errichten haben sollen. Eine Quellenangabe zu dieser These ist auf dieser Tafel nicht vorhanden. Im Aufsatz von Alfons Zettler und Thomas Zotz in „Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau- Nördlicher Teil – Halbband A-K“ ist zu der Burgstelle „Bürgle“ bei Köndringen nichts über eine römische Herkunft der Wehranlage erwähnt. Die These, dass die Wehranlage vor 2000 Jahren durch die Römer erbaut wurde, ist wissenschaftlich nicht belegt.

    Bei einer Begehung wurden auf dem Burgareal Tonscherben, Mauerbrocken, Mörtel- und Sandsteinfragmente, Hüttenlehm, Ziegelfragmente und Keramik des 12. bis 14. Jhs. vorgefunden. Ältere Befunde konnten nicht nachgewiesen werden.

     

    Geschichte

    1111 Im Rotulus Sanpetrinus wird der Ortsname Kůnringen erwähnt. Im Beisein des Herzogs Berthold III. von Zähringen und dessen Bruder Konrad werden bei zwei Schenkungen an das Kloster St. Peter ein edelfreier Kuno von Köndringen und dessen gleichnamiger Sohn in der Zeugenreihe erwähnt.
       
    1111-1112 Ein Bertold von Köndringen verkauft einen Acker bei Köndringen an das Schwarzwaldkloster St. Peter (RSP, S. 146).
       
    1111 Kuno von Köndringen befindet sich im zähringischen Gefolge des Herzogs Konrad von Zähringen am Königshof an der Spitze der Zeugenreihe.
       
    1123 Kuno von Köndringen befand sich unter den Antragsstellern, auf dessen Bitte hin Kaiser Heinrich V. dem Kloster Alpirsbach eine Schutzurkunde ausstellte.
       
    1139 Kuno von Köndringen befand sich abermals unter den Zeugen, als König Konrad III. in Straßburg eine Bestätigungsurkunde über einen Tausch ausstellte. Bei dieser Gelegenheit war Kuno von Köndringen im Gefolge des Herzogs Konrad von Zähringen an den Hof gezogen. Nach Kuno von Köndringen werden als Zeugen die Brüder Erlewin, Dietrich und Volkhart von Nimburg aufgelistet. Bei dem bestätigtem Tausch handelte es sich um ein Rechtsgeschäft von 1087, das seinerzeit bereits von einem Kuno von Köndringen (vermutl. gleichnamiger Ahne) und in Anwesenheit des älteren Erlewin von Nimburg vorgenommen wurde (MGH D KIII 25).
       
    1141 Beurkundeter Vergleich zwischen der Basler Bischofskirche und dem Kloster St. Blasien. Unter den Zeugen befand sich abermals Kuno von Köndringen, der mit Graf Bertold von Zähringen anwesend war.
       
    1145 Bischof Hermann von Konstanz entscheidet einen Streit zwischen den Kirchen Achkarren und Bickensohl. Unter den Zeugen befinden sich Konrad und Volkhart von Köndringen. Hinter Konrad dürfte sich der mehrfach belegte Kuno von Köndringen verbergen, der im Jahr 1146 neben anderen herzoglichen Gefolgsleuten eine Schenkung des Ulrich von Alzenach (Ortsburg bei Gündlingen) bezeugte, die in Anwesenheit des Herzogs Konrad von Zähringen stattfand.
       
    1150 Die letzte urkundliche Erwähnung des Kuno von Köndringen ist im Jahr 1150 als Zeuge eines Tauschgeschäfts zwischen den Klöstern St. Blasien und Elchingen belegt, dass in Anwesenheit des Herzogs Konrads von Zähringen und des sanblasianer Vogtes vorgenommen wurde.

    Nach 1150 sind keine weiteren Angehörigen der Edelfreien von Köndringen belegt. Ob die Söhne von Kuno von Köndringen als Teilnehmer des zweiten Kreuzzuges um Leben kamen, wie U. Parlow vermutete, ist durch Quellen nicht zu belegen.
       
    Nach 1150 In der zweiten Hälfte des 12. Jh. wurden aus Köndringen neue Ministeriale benannt, die sich nach dem Ort zubenannten. Sie sind in der Gefolgschaft der Grafen von Nimburg zuzurechnen und waren wegen des unterschiedlichen Standes und der Gefolgschaftsverhältnisse und der unterschiedlichen Namensgüter vermutlich nicht mit den edelfreien Herren von Köndringen vor 1150 verwandt.
       
    1160 Als nimburgischer Ministeriale wird Otto von Köndringen erwähnt, der mit dem Kloster Tennenbach in einen Streit geraten war, den Graf Bertold von Nimburg schlichtete.
       
    1180 Nibelung und Otto von Köndringen werden bei einer Schenkung an die Tennenbacher Zisterze, die auf der Burg Riegel vollzogen wurde, als Zeugen aufgeführt.
       
    1189 Die Brüder Nibelung und Wolfram von Köndringen begleiten Graf Bertold von Nimburg auf den dritten Kreuzzug, von dem sie nicht zurückkehren. Aus dem Tennenbacher Güterbuch geht hervor, dass die beiden Söhne des Nibelung von Köndringen waren und einen weiteren Bruder namens Heinrich hatten, der in Nimburg Dekan war. Ihr Vater Nibelung wird an anderer Stelle des Tennenbacher Güterbuchs ausdrücklich als Adeliger benannt (TG, S. 115). Dekan Heinrich von Köndringen ist weit bis in das 13. Jh. bezeugt.
       
    13. Jh. Die Burganlage wurde vermutlich zu Beginn des 13. Jh. aufgegeben, dafür sprechen archäologische Befunde und die Besitzverhältnisse der Flurnamen am Burggraben im 14. Jh.

     

    Köndringen Burgstelle Bürgle
    Burgstelle "Bürgle". Foto: Hans-Jürgen van Akkeren © 2022

    Köndringen Burgstelle Bürgle - Burggraben Westansicht
    Burgstelle "Bürgle", Westansicht des Halsgraben. Foto: Hans-Jürgen van Akkeren © 2022

    Quelle: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau- Nördlicher Teil – Halbband A-K; Alfons Zettler und Alfons Zotz 2003

  • Landeck - Belagerungsburg Schadelandeck

    Schadelandeck


     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Landeck
     (Teningen)
     Entstehungszeit  Ende 13. Jhd.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Lage  Hügellage
     Verwendungszweck  Belagerungsburg
     Geografische Lage  48.15272/7.83551
     Höhenlage  311 m ü. NHN
     Burg in der Nähe  Landeck i. B.

    Landeck - Belagerungsburg Schadelandeck

     ehemalige Burgstelle, nichts ist mehr erkennbar

    Lage

    Die Burgstelle liegt auf der anderen Talseite ca. 470 Meter Luftlinie nordwestlich der Burg Landeck auf einer Erhebung zwischen den Gewannen Gereut und Vogelsang im südwestlichen Distrikt des Vierdörferwald auf eine Höhe von ca. 311 Meter.

    Geschichte

    Die Befestigungsanlage wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Belagerungsburg angelegt. Ihr Name Schadelandeck, sie wurde zum Schaden der Burg Landeck angelegt. Im 13. Jhd. wurde die Burg Landeck zweimal belagert. Es ist nicht überliefert, wann die Belagerungsburg Schadelandeck angelegt wurde.

    Eine der Belagerungen der Burg Landeck hat im Jahre 1298 stattgefunden. Graf Egino II. von Freiburg und Bürger der Stadt Freiburg belagern Landeck.

     

     


     

  • Landeck - Burg Landeck

    Burg Landeck
    Burg Landeck 2019
    Gesamtansicht von Süden
     Alternativname(n)  Schadelandeck
     (Belagerungsburg
     470 m NW)
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Landeck
     (Teningen)
     Entstehungszeit  um 1250-1260
     Ersterwähnung  1279
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  48.14998/7.84052
     Höhenlage  281 m ü. NHN
     Förderverein  burg-landeck.de
     Burgführungen  burg-landeck.de/
     fuehrungen.html

    Landeck - Burg Landeck

    gut erhaltene Burgruine

     

    Lage

    Die Burg steht heute auf dem Gemeindegebiet Teningen, Gemarkung Landeck, heute steht die Ruine unter der Verwaltung des "Staatlichen Liegenschaftsamtes Freiburg"

    Die Burgruine Landeck ist zweigeteilt in eine nördliche Oberburg und eine südliche Unterburg. Die gesamte Anlage erstreckt sich in ca. 110 m Länge auf einem spornartigen Kalksteinfelsen, der nach Süden hin steil abfällt und durch einen breiten Halsgraben – heute Straße – vom nördlichen Vorgelände abgeschnitten war.
     
    Vom hochragenden wehrhaften Hauptbau (Palas) der nördlich gelegenen Oberburg haben sich die Ost-, Nord- und Südwand erhalten. Felsklüfte im Untergrund werden durch Spannbögen im Kellergeschoß überbrückt.
     
    An der Nordwestseite der Unterburg lag wahrscheinlich der Haupteingang der Anlage. Der repräsentative Palas der Unterburg zeigt interessante Baudetails, etwa Innenkamine und frühgotische Doppelfenster.
     
    Die Kapelle am Palas der Unterburg zählt zu den künstlerisch hochwertigsten der Region. Erhalten sind ein hoher gotischer Chorbogen, ein Kreuzrippengewölbe mit Konsolfiguren und die verzierte Nische eines Sakramentshäuschens.

     

    Geschichte

    um 1250 Entstehungszeit der oberen und unteren Burg.

    1260 Die obere Burg wurde von Walter I. von Geroldseck auf dem Grund und Boden des Allmendwaldes ("Vierdörferwald") der Dörfer Malterdingen, Mundingen, Köndringen und Heimbach gegründet zum Schutz der Besitzungen des Klosters Schuttern."Dietrich, der Vogt von Landecke", ein Gefolgsmann der Herren von Geroldseck, wird Urkundlich erwähnt.

    1277 Die Burg ist im gemeinschaftlichen Besitz der Brüder Walther und Heinrich von Geroldseck.

    1279 Burg Landeck erwähnt

    1298 Die Burg wird von Graf Egino von Freiburg und den Bürgern aus Freiburg belagert.

    1300 Heinrich von Geroldseck verkauft die Burg an die Johanniter in Freiburg. Diese tauschen den Besitz kurz darauf mit dem Ritter Johann Snewelin, Bürgermeister zu Freiburg. Die Nachkommen des Johann Snewelin bewohnten beide Burghäuser (Ganerbenburg).

    1300 Johann Schnewli von Freiburg vertauscht seinen Hof zu Schliengen gegen Burg und Städtlein Landeck an den Johanniter-Orden. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1098 / 4. April 1300)

    1315 Erwähnung der Burgkapelle St. Katharina durch den Mitinhaber Heinrich von Rappoltstein.

    1354 Konrad Snewlin nennt sich erstmals "von Landeck".

    1394 Hanman Snewlin von Landeck bewohnt mit seinem Vetter Heinrich von Wiesneck dir Burg.

    1428 Die drei Söhne Hanman's teilen die Burg.

    1489 Die Burg kommt in den Besitz des Markgrafen Christoph von Baden. Dieser gibt sie als Mannlehen an Antony und Bastian von Landeck aus dem Geschlecht Snewelin.

    1490 Anthony und Bastian Snewlin von Landeck prozessieren um die Teilung der Burg.

    1498 Die verschuldeten Snewlin müssen die Burg Landeck von Markgraf Christoph von Baden zum lehen nehmen.

    1511 Bastian Snewlin von Landeck verkauft die hälfte der Burg an Markgraf Christoph.

    1525 Zerstörung im Bauernkrieg durch den Malterdinger und Markgräfler Haufen (Anführer Rüdin Malterdingen und Metzger Denzlingen), nachdem die "rüden Burschen" Antony und Bastian abgezogen waren.

    1538 Markgraf Ernst von Baden kauft den Rest der Burgstelle mit dem Dorf Köndringen.

     



    Förderverein zur Erhaltung der Burgruine Landeck e.V. Förderverein zur Erhaltung der Burgruine Landeck e.V.
    Siegfried Markstahler
    Freiämter Straße 23
    79312 Landeck
    Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
    http://www.burg-landeck.de/

     

    Burg Landeck 2019 Oberburg

    Oberburg

    Burg Landeck 2019 Unterburg

    Unterburg

    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren 2019

    Grundriss der Landeck
    Grundriß der Landeck

     


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/WsmGRhvvz34

     


  • Lörrach - Burg Rötteln

    Burg Rötteln


     Alternativname(n)  Röttler Schloss
     Landkreis  Lörrach
     Gemeinde  Haagen
     (Lörrach)
     Entstehungszeit  12. Jh.
     Ersterwähnung  1259
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  47.63820/7.66814
     Höhenlage  417 m ü. NHN
     Staatliche Schlösser
     und Gärten
     burgroetteln.de
     Burgfestspiele  burgfestspiele-roetteln.de
     Burgverein  burgruine-roetteln.de
     Gastronomie  Fäulein Burg
     Café & Biergarten

    Lörrach-Haagen - Burg Rötteln

    gut erhaltene Burgruine, teileweise Rekonstruiert.

     

    Lage


    Die Burg steht auf dem Gemeindegebiet Lörrach, Gemarkung Haagen. Ausgedehnte Abschnittsburg mit 300 m Länge. Unterburg mit Burgschenke und Gartenwirtschaft sowie Vorwerke. In den Sommenmonaten finden Burgfestspiele statt (http://www.burgfestspiele-roetteln.de/).


    Ein Museum befinget sich in der Landschreiberei. Die Burgstube kann gemietet werden, Trauungen und Burgführungen nach telefonischer Vereinbarung möglich.


    Wappen Rötteln, aus der Wappenrolle von Zürich um 1340.

     

    751 Erste Urkunde von Rötteln (Kloster St. Gallen in Verbindung mit der Kirche zu Rötteln)

    800 St. Galler Urkunde, ausgestellt am Hagenbacherhof.

    938 Walther v. Rötteln auf Turnier zu Magdeburg.

    1103 In diesem Jahr erhält ein Herr Dietrich von Rötteln die Vogtei über die Güter des jungen Klosters St. Alban zu Basel.



      Die ältesten Teile der Burg waren Lehen der Abtei Murbach/Elsaß an den Grafen von Habsburg und von diesem als Afterlehen an die Herren von Rötteln weitergegeben; sie wurden erst im 18. Jahrhundert durch Kauf abgelöst.


    1259 Unter Konrad I. v. Rötteln wird die Burg Rötteln erstmals urkundlich erwähnt.

    1262 St. Blasische Urkunde nennt Walther, Otto und Liutold v. Rötteln.

    1315 Heinrich, Markgraf v. Hachberg-Sausenberg, empfing aus der Hand seines Oheims Liutold v. Rötteln, ehemals Domprobst von Basel, durch Schenkung und Erbe die Herrschaft über die Burg Rötteln.

    1316 Der letzte der Röttler-Linie, Liutold v. Rötteln, Domprobst von Basel, stirbt; er ist im Dome zu Basel beigesetzt.

    1332 Belagerung der Burg Rötteln durch die Basler, weil ein Markgraf von Rötteln einen Bürgermeister von Basel erstochen hatte. Die Burg wurde nicht erobert, da sich der Adel von Stadt und Land ins Mittel legte und einen Frieden herbeiführte.

    1356 Großes Erdbeben von Basel. Schäden an Burg und Kirche Rötteln.

    1401 Neubau der Kirche von Rötteln durch Rudolf III. v. Hachberg/ Rötteln.

    1428 Markgraf Rudolf der III. v. Hachberg-Sausenberg, Herr zu Rötteln, starb im hohen Alter von 85 Jahren und liegt mit seiner zweiten Gemahlin, der Gräfin Anna v. Freiburg, in der Grabkapelle der Kirche zu Rötteln begraben.

    1490 Vertrag zwischen Markgraf Philipp v. Hachberg-Sausenberg und dem Markgrafen Christoph von Baden (unter dem Namen "Röttelsches Gemächte" bekannt).

    1503 Markgraf Philipp v. Hachberg-Sausenberg stirbt, Lt. Erbvertrag Übergang der Burgen Rötteln, Sausenburg und Badenweiler an Markgraf Christoph von Baden.

    1525 Aufständische Bauern nahmen das Schloß ein und vernichteten das Archiv der Herrschatt.

    1618/48 Die Kaiserlichen und die Schweden hielten abwechselnd das Schloß besetzt (Dreißigjähriger Krieg).

    1678 Am 29.6. Zerstörung des Schlosses durch die Armee des französischen Marschalls Crecque.

    1689 Abtragung der Bastion auf dem Kapf durch den französischen Kommandanten Puycieulx von Hüningen.

    1840 Erfolgte die Zugänglichmachung, verbunden mit den ersten Maßnahmen zur Erhaltung der Ruine.
    1925

    Gründung des Röttelnbundes e. V. Haagen/Baden.

       
    Burgmuseum:

    Öffnungszeiten:
    März bis Oktober: täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr
    November bis Februar: Samstag und Sonntag von 11.00 bis 16.00 Uhr
    Bei Schnee und/oder Vereisung geschlossen
    Eintrittspreise nach gültigem Aushang.

    Kontakt:
    Röttelnbund e.V. Haagen
    Burgruine Rötteln
    79541 Lörrach/Baden
    Tel: 0049(0)7621/56494
    Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!




    Lageplan

    Wappen um 1444
       
     Burgruine Rötteln Südansicht
    Oberburg
     Oberburg Burgruine Rötteln Ostansicht
    Oberburg
       
     Burgruine Rötteln Westansicht
    Gesamtansicht von Westen
     Alle Grabungsschnitte - Mauerverlauf zwischen Vorderburg und nördl. Bergfried
    Mauerverlauf zwischen vorderem Burghof und nördl. Bergfried
       
     Burgruine Rötteln - Bewuchsmerkmale in der Vorburg der Oberburg - Westseite
    Bewuchsmerkmale im Burghof der Oberburg
     Nördl. Ansicht auf Schildmauer
    Nördliche Schildmauer mit unterschiedlichen Baufasen
       
     

     

       
     
     

       
     

     

       



     

       
       



    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren, Luftbildaufnahmen mit freundlicher Genehmigung durch den Röttelnbund e.V. Haagen.

    Quelle:

    • Burgen im südlichen Breisgau 1979 ISBN 3-921340-41-1, Bender - Knappe - Wilke S. 142 bis 151; Verlag Karl Schillinger Freiburg

     


     

  • Nimburg - Burg Nimburg

    Burg Nimburg
    Burgstelle Nimburg - Luftaufname Hans-Jürgen van Akkeren
    Luftbildaufname H-J van Akkeren
     Alternativname(n)  
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Nimburg
     Entstehungszeit  11. Jhd.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.10312/7.77705
     Höhenlage  235,8 m ü. NHN

    Gemeinde Nimburg - Burg Nimburg

    Burgstelle erkennbar, keine Ruinenreste

     

    Lage

    Die Burg stand auf dem nördlichen Ende des Nimbergs, auf ca. 236 Meter Höhe. Dieser langgestreckte Höhenzug liegt im Norden der Freiburger Bucht zwischen der Dreisam und der Glotter.

    Der Name Nimburg zeigt einen echten Burgnamen an. Siedlungen mit dem Namen -burg (wie z.B. Straßburg, Offenburg, Nimburg, Freiburg, Neuenburg) verdanken ihren Ortsnamen nicht von einer Adelsburg, sondern von einer damals im Gelände ablesbaren vormittelalterlichen Besiedlung oder einem spätrömischen Kastell. Der älteste Teil der Siedlung Nimburg hat sich vermutlich im Umfeld der Bergkirche befunden und ist in die Zeit vor die Jahrtausendwende zu datieren, noch bevor die Grafen von Nimburg sich hier nieder ließen. Die Siedlung des heutigen Nimburgs ist den Grafen von Nimburg zuzurechnen.

    Die Grafen von Nimburg erhielten den Grafentitel im Zusammenhang mit dem Investiturstreit, also noch vor 1094. Vermutlich errichteten sie die Burg noch im 11. Jh. mit Erlangung des Grafentitels. Es ist nicht bekannt wie die Adelsfamilie von Nimburg den namengebenden Ort erworben hat. Ebenso unklar bleibt, wie die Herrschaft und ihre Rechte ausgesehen haben. Auf dem Nimberg hat sich ein Kloster der Augustinermönche befunden, das an der Stelle der Bergkirche gestanden hat. Die Vermutung liegt nahe, dass die Grafen von Nimburg vor 1200 das Kloster gestiftet haben. Die heutige Kirche ist auf den Resten einer romanischen Kirche erbaut und hat eine ungewöhnliche N-S Ausrichtung. Es wird vermutet, dass der kirchlich-klösterliche Komplex Mauerzüge aufweist, die aus römischer Zeit stammen. Darum wird an diesem Platz eine frühmittelalterliche Kirche angenommen. Jüngste archäologische Untersuchungen lassen an dieser Stelle sogar einen hölzernen Bau aus merowingischer Zeit vermuten.

    stammtafel_grafen_von_nimburg 
    Stammtafel der Grafen von Nimburg, 1:1 nach Kindler von Knobloch,
    Oberbadisches Geschlechterbuch, dritter Band Heidelberg 1919

     

    Geschichte

    977 Ein Weiler Nimburg mit Kirche wird in einer Urkunde Kaiser Otto II. genannt. Diese Urkunde ist allerdings eine Fälschung aus dem Kloster Murbach des 12. Jh.

    11. Jh.      Seit dem 11. Jh. ist der Ort Nimburg Namengeber und Herrschaftsmittelpunkt der Adelsfamilie von Nimburg. Zwischen 1087 und 1200 wurden sie in Zahlreichen Urkunden als Zeugen aufgeführt. Seit 1094 tragen sie den Grafentitel.

    1094 Erlewin von Nimburg erhält den Grafentitel.

    11. Jh. Die Grafen von Nimburg werden ebenso wie die Herren von Üsenberg zu der im Breisgau weitverzweigten Familie der Hessonen gezählt.

    1148 In Riegel verfügen die Grafen von Nimburg über Güter und Herrschaftsrechte.

    1189 Graf Berthold III. von Nimburg nahm an der Seite Friedrich Barbarossa am 3. Kreuzzug teil.

    1200 Die Grafen von Nimburg (Berthold III. und dessen Sohn Berthold IV.) verkaufen ihren gesamten Besitz an den Bischof von Straßburg und begeben sich auf den 4. Kreuzzug. Sie kehren nie wieder zurück. Somit endete die Geschichte der Grafen von Nimburg.

    1214 König Friedrich II. bestätigte dem Straßburger Bischof den Besitz des Hofes zu Riegel und weist somit die Ansprüche des Zähringer Herzogs zurück. Demnach müssen die Grafen von Nimburg eine wichtige Position in Riegel besessen haben, denn in der Urkunde von 1214 wird von einer curtis in Riegel und einer advocatia der Kirche gesprochen. Demnach verfügten die Grafen von Nimburg über Patronat und Gerichtsrechte in Riegel.

    1265 Nach einer Fede zwischen dem Grafen Konrad I. von Freiburg und dem Markgrafen Heinrich von Hachberg um das Nimburger Erbe, wird dem Grafen von Freiburg neben alten Zähringer Besitzungen auch das guot (...) grave Bertholdes von Núwenburg zugesprochen. Seit dem Interregnum vergrößerte sich die Konkurrenz zwischen den Markgrafen von Hachberg und den Grafen von Freiburg. Beide sahen sich als legitimierte Erben der alten Zähringer Linie und beanspruchten daher die Landgrafschaft Breisgau. Dabei spielte Nimburg als alter Grafensitz eine wichtige Rolle. So gelangte auch der alte Besitz der Nimburger Grafen, das Dorf Hecklingen an den Grafen Konrad I. von Freiburg. Vermutlich ließ Graf Konrad I. von Freiburg als Zeichen der Machtausbreitung in den nördlichen Breisgau hinein zwischen 1265 und 1272 die Festung Lichteneck über dem Dorf Hecklingen erbauen.

    1316 Die Herrschaft und Burg Nimburg werden urkundlich als Besitz des Grafen Egen von Freiburg genannt, als dieser sie seinem Sohn übergibt. Mit der Herrschaft Hecklingen, Burg und Herrschaft Nimburg und den Vogteien St. Ulrich und Sölden verfügen die Grafen von Freiburg über die wesentlichen Bestandteile der ehemaligen Nimburger Herrschaft.

    1351 Neben der Burg und Herrschaft Lichteneck verfügt die Gräfin Anna von Freiburg auch über die Burg Nimburg.

    1368 Graf Egen II. von Freiburg verpfändet die Burg Nimburg an seine Nichte Gräfin Klara von Tübingen-Lichteneck.

    1456 Ein Nimburger Urbar verzeichnet landwirtschaftliche Nutzung im Bereich des Burgareals, das guetter in der burg und darumb, ein gertlin und Reben uff der Burg nennt. Vermutlich ist zu der Zeit die Burg bereits längst abgegangen.

    1465

     

    Gräfin Anna von Tübingen-Lichteneck und ihre Söhne verkaufen dem Karle Marggrafen zuo Baden die zwei doerfere Numburg und Bottingen.
    Markgraf Karl von Baden stiftet auf dem Nimberg bei der Bergkirche das Antoniterpräzeptorei.

    Quelle: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z, Alfons Zettler / Thomas Zotz - Thorbecke Verlag 2006

    Ausschnitt Nimburg - Burg und Kirche aus der Landtafel von ca. 1587 - LAD KA H Eichstetten 2
    Ausschnitt Nimbúrg, Burg und Kirche, aus der Landtafel von ca. 1587 (Generallandesarchiv Karlsruhe, Signatur: H Eichstetten/2)
    Quelle: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1700495-1

    Burgstelle_Nimburg_2000  Sicht_auf_Breisgauer_Bucht_2000
    Links, Burgstelle Nimburg, rechts Blick auf die Breisgauer Bucht.

    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren 2000


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/GPisgLOEwvg

    Fotos: H-J van Akkeren 2000

     


     

  • Riegel - Blumecksches Wasserschloss

    Blumecksches Wasserschloss


     Alternativname(n)  Altes Schloss,
     Neues Schloss
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Riegel a. K.
     Entstehungszeit  1410
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Niederungsburg
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Lage/Bauart  Wasserburg
     Geografische Lage  48.15119/7.75160
     Höhenlage  185 m ü. NHN

    Riegel - Blumecksches Wasserschloss - Altes Schloss, Neues Schloss

    Siehe auch: "Einmal über Schloss und Riegel" von Stefan Mäder. Archäologische Schlaglichter auf neu entdeckte Baumerkmale des „Alten“ und „Neuen Schlosses“ in Riegel, Lkr. Emmendingen.

    Das ehemalige Wasserschloss befand sich östlich der St. Martinskirche, im Bereich zwischen der Herrengasse/Schulstraße und östlich der Schlossgasse.

     

     

    1410 Im 14. Jh. teilen sich elf Malterer-Enkel die Herrschaft Riegel, darunter auch aus der Blumeckschen Familie Heinrich und 1484 Bastian von Blumeck. 1410 erbauen die Blumecker in Riegel ein Wasserschloß.

    17. Jh. Mitte des 17. Jh. befindet sich das Schloss im Besitz von Generalmajor Johann Schütz.

    1661 Der neue Besitzer Freiherr Johann von Garnier lässt das niedergebrannte Schloss wieder aufbauen. Er ist zugleich Besitzer der Burg und Herrschaft Lichteneck.

    1683 Freiherr Leopold Heinrich von Garnier, Sohn Johanns, lässt das Schloss neu errichten oder umbauen.

    1721-1750 Die Familie von Schauenburg sind Besitzer der Herrschaft Lichteneck mit Riegel. Über die das Schloss an die Prinzessin von Baden überging, die es im späten 18. Jh. bewohnte.

     

    Quelle: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z, Alfons Zettler / Thomas Zotz - Thorbecke Verlag 2006


     

  • Riegel - Burg Riegel

    Burg Riegel
    Burg und Michaelskapelle Riegel am Kaiserstuhl - Luftbuldaufname Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Luftbildaufname Hans-Jürgen van Akkeren 2014
     Alternativname(n)  castro Riegol
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Riegel
     Entstehungszeit  anfang 11. Jh.
     Ersterwähnung  zwischen 1152-1171
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall, Grabenanlage
     Geografische Lage  48.14733/7.75216
     Höhenlage  241 m ü. NHN

    Riegel - Burg Riegel (castro Riegol)

     

     

    Burgstelle erkennbar, wenig Ruinenreste. Kapelle erhalten.

     

    Lage

    Die Burgstelle befindet sie südlich von Riegel in 241 m Höhe auf dem heutigen Michaselsberg, einem Ausläufer des Kaiserstuhlmassivs.
    Riegel bildete zusammen mit Sasbach das Zentrum des umfangreichen Königs- und Reichsgutkomplexes im Breisgau, des Kaiserstuhls und seiner Umgebung.

    Über die Gestalt und Baugeschichte der Burg lässt sich heute keine verbindliche Aussage treffen. Vermutlich wurde die Burg Riegel von den Zähringer Herzögen Mitte des 12. Jh. als Vögte des Klosters Einsiedeln durch dessen Auftrag erbaut. In der Literatur wird unter Verweis archäologischer Funde eine hallstattliche oder merowingerzeitliche Befestigung angenommen. Über das Ende der Burg Riegel ist nichts bekannt. Sie wird eindeutig im Jahre 1399 letztmals genannt.

    Die mittelalterliche Burganlage gliederte sich in drei ablesbare Bereiche ab: den kegelstumpfförmigen Burgberg, heute Kapellenberg, sowie die vordere und hintere Burg. Die Gräben wurden rund um den Kapellenberg angelegt und somit der Burgplatz aus dem Areal herausmodelliert. Die Ringmauer hat sich weitgehend erhalten.

    Seit 1465 erhebt sich die weithin sichtbare Michaelskapelle über den Resten der abgegangen Hauptburg. Den ältesten Teil der Kapelle bildet der spätgotische Chor. Das Langhaus stammt aus der Zeit des Umbaus des frühen 18. Jh. Ob die St. Michaelskapelle schon in der Burg einen Vorgänger hatte, bleibt offen. Denn die Annahme, dass die Kapelle auf dem Michaelsberg stand, wie es in der älteren Ortsgeschichte beschrieben wird, erbringt ebenso wenig einen Beleg dafür, wie die Lokalisierung der im 10. Jh. genannten Michaelskirche zu Riegel. Es ist möglich, dass die Michaelskirche zuvor an anderer Stelle gestanden hat.

    Geschichte

    762 Nach einer wohl im 12. Jh. verfälschten oder gefälschten Urkunde stattete Bischof Heddo von Straßburg laut seinem Testament sein Eigenkloster Ettenheimmünster mit Güter in Riegel aus.

    781 Eine Hildegrund überträgt ihre Güter in der villa Riegel an die einige Jahre zuvor gegründete Abtei Lorsch.

    9. Jh. In Riegel und Sasbach werden Königshöfe angenommen. Sie sind Stationen des Kaiser Karl III. und Kaiser Otto III.

    862 König Ludwig der Deutsche überträgt seinem Sohn die Orte Riegel und Endingen.

    10. Jh. Die Abtei Einsiedeln erlangte zahlreiche Güter im Bereich des alten Kaiserstühler Reichsgutkomplexes: die curtis Riegel mit dem loca Endingen, Wöllingen (einer abgegangen Siedlung bei Wyhl), Kenzingen, Teningen, Burkheim, Bahlingen, Rottweil, Betzenhausen, Oberbergen, Vogtsburg, Kirchzarten, Liel, Tutschfelden, Riedlingen und Unterbirken. Diese Güter stammten aus dem Besitz eines Grafen Guntram, den König Otto I. 952 auf dem Augsburger Reichstag beschlagnahmen ließ.

    10. Jh. Eine Einsiedler Handschrift nennt die Martinskirche zusammen mit den anderen Kirchen zu Riegel, St. Michael, St. Maria und St. Stephan. Diese vier Kirchen bestanden nebeneinander und stehen für die verschiedenen Grundherrschaften und Siedlungskerne, die in Riegel bestanden haben.

    1004 Riegel wird in einem Diplom König Heinrichs II. als curtis regii quondam iuris, als ein ehemaliger Königshof bezeichnet. Die Riegeler curties übernahm offenbar auf Grund ihrer ehemaligen Qualität als königlicher Hof im Reichsgutkomplex die Funktion einer Verwaltungszentrale für die Breisgaues Güter des schwäbischen Klosters. Der Fronhof des grundherrschaftlichen Höfeverbands stand an der Stelle des heutigen Friedhofs, auf der Flur dem Fronhofbuck.

    1148 In Riegel verfügen die Grafen von Nimburg über Güter und Herrschaftsrechte.

    11. Jh. Als Vögte des Klosters Einsiedeln in Riegel werden ein Dietrich und danach sein Sohn Hesso genannt. Dieser Hesso wird zu der im Breisgau weitverzweigten Familie der Hessonen gezählt. Zu den Nachfahren dieser Hessonen werden die Grafen von Nimburg und die Herren von Üsenberg eingestuft.

    1094 Durch Zuwendungen eines Dietrich gelangte das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen zu Güter in Riegel. Dieser Dietrich ist möglicherweise identisch mit dem Dietrich von Emmendingen. Wahrscheinlich war er Ministeriale der Grafen von Nimburg.

    12. Jh. Ersterwähnung der Burg Riegel. Anlässlich eines Aufenthalts (zwischen 1152 und 1171) Herzog Bertolds IV. von Zähringen und seinem Sohn in castro Riegol wird die Burg erstmals erwähnt. Der Herzog vollzog eine Schenkung seines Ministerialen Werner von Roggenbach und dessen Söhne an das Kloster Tennenbach. Dieser Werner von Roggenbach ist wahrscheinlich als Burgherr des Zähringer Herzogs in Riegel eingesetzt worden. Werner von Roggenbach ist mehrfach als Zeuge bei Rechtsakten des Herzogs in Erscheinung getreten. Wie die Herzöge von Zähringen in Riegel zu Besitz kamen, bleibt unklar. Wahrscheinlich vor 1161 über die Einsiedler Vogtei, welche die Zähringer auf die Roggenbacher als Untervögte übertragen hatten.

    1200 Die Grafen von Nimburg verkaufen ihre Herrschaft zu Riegel an den Bischof von Straßburg und beteiligen sich als Kreuzfahrer und Tempelritter am vierten Kreuzzug.

    1214 König Friedrich II. bestätigte dem Straßburger Bischof den Besitz des Hofes zu Riegel und weist somit die Ansprüche des Zähringer Herzogs zurück. Demnach müssen die Grafen von Nimburg eine wichtige Position besessen haben, denn in der Urkunde von 1214 wird von einer curtis in Riegel und einer advocatia der Kirche gesprochen. Demnach verfügten die Grafen von Nimburg über Patronat und Gerichtsrechte in Riegel.

    1218 Nach dem Tod des letzten Zähringer Herzogs, übernehmen die Üsenberger die Rechte der Burg auf dem Michaelsberg, sowie auch die Rechte an dem abgegangen Ort Niedingen zwischen Riegel und Kenzingen.

    1238 Nachweislich sind die Üsenberger seit 1238 Burgherren in Riegel. Burkhard und Rudolf urkundeten in castro Rieggol anlässlich eines Verkaufs und einer Schenkung von Kirchen und Gütern an das 1227 gegründete Zisterzienserkloster Wettingen.

    1240 Riegel wird für die Üsenberger eine wichtige Herrschaftsposition, von der sie aus das Kloster Wonnental und die Stadt Kenzingen gründeten. Um 1240 ruft Rudolf von Üsenberg im Weiler Niedingen ein Frauenkloster ins Leben und stattet es mit Holzungsrechten und dem Patronat zu Amoltern, sowie dem Recht zum Bau von Mühlen, Grundbesitz und Einkünften in Kenzingen aus. Dieses Kloster in Niedingen verlegt Rudolf von Üsenberg später nach Kenzingen und gehörte 1244 dem Dominikanerorden an, wurde dann aber 1248 Zisterze und unterstand den Äbten von Tennenbach und Salem. Befürworter für diese Änderung war neben Rudolf von Üsenberg, der Bischof Heinrich II. von Straßburg, denn beide standen politisch im Kampf gegen den Kaiser Friedrich II. von Staufen.

    1249 Burkhard und Rudolf II. von Üsenberg beurkunden auf der Burg Riegel die Stadtgründung von Kenzingen.

    1286 Im Jahre 1286 urkundeten die Söhne der Brüder Burkhard II. und Rudolf II. von Üsenberg, Hesso IV. und Rudolf III.in Wonnentaler Angelegenheiten auf ihrer Burg in Riegel castro nostro Riegol.

    1291 Die Herrschaft der Üsenberger teilt sich. Als Bestandteil der nunmehr oberen Herrschaft fällt Riegel an Hesso IV. von Üsenberg. Nachfolger im Besitz der Burg und dem Ort Riegel wird später Burkhart III.

    1336 Burkhart III. von Üsenberg häufte so viele Schulden an, das nach seinem Tod sein Schwager und Vormund Markgraf Heinrich IV. von Hachberg dem Rat und der Gemeinde von Endingen und den Bürgern von Freiburg die Burgen und Herrschaft Höhingen und Riegel zusammen mit Dorf, Höfe und Mühle, Dorf Eichstätten, die Leute zu Bahlingen und Forchheim verpfändete, mit der Auflage über Endingen, Riegel und Höhingen nicht weiter zu verfügen.

    1346 Johann von Üsenberg öffnet dem Rat und den Bürgen von Freiburg die Burg Riegel. Er stelle gleiches für Endingen und Höhingen in Aussicht, wenn diese an ihn gefallen sind.

    1355 Nachdem Johann Malterer den Fronhof zu Riegel vom Kloster Einsiedeln gekauft hatte, ging von den Snewelin Burg und Dorf mit der Mühle an die Familie Malterer über, nachdem 1353 Johann Malterer den Fronhof zu Riegel bereits gekauft hatte. Diese Herrschaft Riegel, bestehend aus Fronhof, Burg und Dorf, ging später an die Enkel Martin Malterer über, darunter auf Graf Konrad von Tübingen-Lichteneck, dessen Vater mit der Tochter Martin Malterer, Verena, verheiratet gewesen war.

    1356 Johann von Üsenberg gelang es nicht, Burg und Dorf zu Riegel zu halten. Er sah sich gezwungen Burg und Dorf Riegel an Johann Snewlin, sowie an Dietrich von Falkenstein zu verkaufen. Snewelin hatte später (1358) auch in Neuershausen üsenbergisches Lehen inne und auch als solches seit 1345 einen Hof in Riegel, wohl die üsenbergische curia.
    Über die Burg und Dorf Riegel schloss der Sohn Hesse mit der Stadt Freiburg ein ewiges Bündnis.

    1399 Über das Ende der Burg Riegel ist nichts bekannt. Die wird im Jahre 1399 letztmals eindeutig genannt. Danach soll sie entweder verfallen sein und von den Herren von Blumeck abgebrochen oder im Bauernkrieg zerstört worden sein.

    1407 Hanmann Snewlin von Landeck kaufte sich in die Herrschaft ein. Dabei wurde der gesamte Komplex des Dorfes Riegel und einem Burgstall beschrieben.

    1484 Über das Ende der Burg Riegel ist nichts bekannt. Im Jahre 1484 wird eine Dorfordnung erwähnt, die eine geweihte und vom Papst zugelassene Kapelle nennt. Diese lässt annehmen, dass die Burg anlässlich des Kapellenbaus im 15. Jh. bereits nicht mehr bestanden hat.
       

    Quelle: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z, Alfons Zettler / Thomas Zotz - Thorbecke Verlag 2006 

    Burg_Michaelskapelle_Riegel_2000 (1)  Burg_Michaelskapelle_Riegel_2000 (2)
    Michaelskapelle Riegel
    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren 2000


    Video: Hans-Jürgen van Akkeren
    Link: http://youtu.be/CTf1BC3R5MY

     


     

  • Sasbach - Limburg

    Burg Limberg
    Burgruine Limburg bei Sasbach a. Kaiserstuhl

     Alternativname(n)  Limburg
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Sasbach a. K.
     Entstehungszeit  um 1200
     Ersterwähnung  1215 - 1221
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Lage  Spornlage
     Geografische Lage  48.14865/7.60181
     Höhenlage  259 m ü. NHN

    Sasbach a. K. - Limburg und Alte Limburg

     

    Die "neue" Limburg


    Die "neue" Limburg steht auf dem Limberg bei Sasbach am Kaiserstuhl, wo sie einen offenbar schon im Mittelalter eingerichteten Rheinübergang bewachte.

    Die Ruine gibt noch eine Vorstellung von der Größe der mittelalterlichen Burganlage. Der Kernbereich umfasst ein Areal von 80 m Länge und 40 m Breite. Gegen Osten zum Bergrücken des Limbergs hin ist eine Niederung wohl künstlich als Zwinger gestaltet worden. Die Flanke nach Westen und die Nordseite liegen über den steilen Felsabstürzen zum Rhein. Hier sind in den letzten Jahrzehnten auch schon einige Teile abgestürzt. Der Zugang erfolgte wohl von Süden. Alte Ansichten aus dem 19. Jh. lassen hier Reste eines Torbogens erkennen. Durch ihn erreichte man einen ersten Burghof, der die ganze Rheinfront einzunehmen scheint. Eine zweite, höher gelegene Terrasse im nordöstlichen Viertel bildet offenbar einen zweiten Hof. Auf dem höchstgelegenen Teil im Südosten erhob sich über dem mutmaßlichen Eingang ein Bergfried.

     

     

     

     

     

     

     

     

    Alte Limburg
    Alte Limburg bei Sasbach a.K_1

     Alternativname(n)  
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Sasbach a. K.
     Entstehungszeit  11. Jh.
     Ersterwähnung  1078
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Lage  Spornlage
     Geografische Lage  48.14745/7.60511
     Höhenlage  259 m ü. NHN

    Die Alte Limburg

    Die sogenannte Alte Limburg befindet sich am südöstlichen Ende des Limbergs. Das Fundament und Sockel eines Rundturms steht an der Abbruchkannte über dem Steinbruch. Der Durchmesser des Turms im Außenmaß von 8,8 m und einer Mauerstärke von 3 m ist in einer Höhe von ca. 2,50 m erhalten. Im nördlichen Bereich des Turms befindet sich eine Wall-Graben-Anlage. Von dem Rundturm existiert heute nur noch etwa die Hälfte. Vor einigen Jahren ist ein Teil infolge einer Erosion abgestürzt. Eine Zeitliche Einordnung der Vorgängeranlage der Alten Limburg ist kaum möglich, da datierbare Funde fehlen. Ein Keramikfund aus dem Areal weist die Alte Limburg in das 8./9. Jahrhundert.

     


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2022
    Link: https://youtu.be/XzNNQmWTbwk
     

    Interessante Presseinformationen der Badischen-Zeitung:

    19.09.2009 Donnernd lösen sich Felsbrocken
    http://www.badische-zeitung.de/sasbach/donnernd-loesen-sich-felsbrocken--19800476.html

    20.07.2011 Felssturz in Sasbach: Verklagt Kreis die Landesregierung?
    http://www.badische-zeitung.de/kreis-emmendingen/felssturz-in-sasbach-verklagt-kreis-die-landesregierung--47651329.html



    1078 Die "Alte Limburg oben auf der Südspitze des Limbergs bildet offenbar das Bindeglied zwischen frühgeschichtlicher und mittelalterlicher Besiedlung des Berges. Es ist belegt, daß BERTOLD I. von Zähringen 1078 "die Limburg" bewohnte. Unbekannt ist, ob es sich dabei schon um die hier auf halber Höhe der Bergflanke über dem Rhein gelegene oder vielleicht noch um die ältere Anlage auf dem Hochplateau handelt.

    1215 Die erste urkundliche Nachricht zur Ruine Limburg stammt aus der Zeit zwischen 1215 und 1221, als sich die Burg im Besitz der Grafen von Habsburg befand. Nach einer unbestätigten Überlieferung soll sie die Geburtsstätte von RUDOLF VON HABSBURG (1218) sein. Gegen Ende des 13. Jhs. sind die Grafen von Freiburg ihre Besitzer. Seither gab es ständige Auseinandersetzungen zwischen den beiden Familien um den Besitz.

    1417 Die besondere Bedeutung der Limburg liegt in ihrer Lage über dem Sasbacher Rheinübergang. Der "var zu Limperg" ist erstmals 1417 belegt, dürft aber schon seit alters bestanden haben. Die Fähr- und Zollrechte des Rheinüberganges waren eines der bedeutendsten Zubehöre der Limburg. Die Lage auf der Felsplattform vierzig Meter über dem Rhein macht die Beziehungen augenfällig.

    1423 Richter Bertold von Staufen und das Lehngericht entscheiden, daß das Lehen Limburg, welches Dietrich von der Weitenmühle (Unterlandvogt im Elsass und kaiserlicher Schultheiß der Stadt Haguenau [1]) innehatte, der Herrschaft Österreich heimfällt. (GLA KA 21 Nr. 4938, 1423 Juni 10)

    1457 Nach dem Aussterben der Grafen von Freiburg ging die Burg endgültig in den Besitz an die Habsbuger. Und die langen Sreitigkeiten waren somit beendet.

    1496 Ludwig Masmünster verkündet den Vergleich, der vor ihm und den königlichen Räten zwischen den Grafen Konrad und Georg von Tübingen und der Stadt Breisach in Betreff der Zollstreitigkeiten an der Fähre zu Limburg abgeschlossen worden ist. (GLA KA 21 Nr. 4939, 1496 März 19)

    1701 Noch im 16. Jh. Ist die Burg als bewohnbar belegt. Der zeitpunkt ihres Niederganges und ihrer Zerstörung ist nicht bekannt. Vermutlich erfolgte diese im Zuge des Dreißigjährigen Krieges oder der darauffolgenden Feldzüge. 1701 wird sie als vollständig ruiniert bezeichnet.

     

     Sasbach Limburg_1
    Postkarte von 1910

     Sasbach Limburg_2
    Limburg, Foto aus dem Jahr 2000 an der Stelle des alten Rheinübergangs

    Sasbach Limburg_3
    Limburg, Foto aus dem Jahr 2000

     Burg Limburg Mai 2013
    Limburg, Foto Mai 2013

    Sasbach Limburg_4
    alter Stahlstich - von Ch. Kreutzberger - vermutlich 19. Jh.

     Mai 2013 - fehlendes Mauereck
    Limburg, Foto Mai 2013 - abgestürzte Mauerecke


    Sasbach Limburg_5

    alter Stahlstich

    Sasbach Limburg_1
    Litographie Burg Limberg bei Sasbach am Kaiserstuhl
    Rekonstruktion von F. Maeher
    (Fehlinterpretation!)

    Neue Limburg bei Sasbach a.K
    Limburg, Foto Mai 2019

     

    Alte Limburg bei Sasbach a.K_1

    Alte Limburg bei Sasbach am Kaiserstuhl.
    Rest des Turmsockels über dem Steinbruch.
    Südöstliches Ende des Limbergs.

    Foto Mai 2019

    Alte Limburg Turmsockel bei Sasbach a.K_2

    Alte Limburg bei Sasbach am Kaiserstuhl.
    Rest des Turmsockels über dem Steinbruch.
    Südöstliches Ende des Limbergs.

    Foto Mai 2019

     

    Quellen:

    1. → Dietrich von den Weitenmühlen (*1360 - †1425), Stammbaum auf Geneanet. Online: https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=dietrich&n=von+den+weitenmuhlen
      → Johanna von Masmünster, Ehefrau von ∞ Dietrich von den Weitenmühlen, Stammbaum auf Geneantet. Online: https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=johanna&n=von+masmunster
      → 1406 März. 19, April 20. Rapoldsteinisches Urkundenbuch im Zusammenhang mit der Burg Schafgießen und den dazu gehörigen Dörfern Wyhl und Wellingen. Seite 543 Nr. 709b, Seite 544 Nr. 710, Seite 545 Nr. 711, = https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f558.item.r
      → Dietrich von der Weitenmühle hatte das Lehen Limburg bei Sasbach inne, dies fällt am 10. Juni 1423 an die Herrschaft Österreich zurück: Urkunde GLA KA 21 Nr. 4938 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1432789-1
      → Siegel des Dietrich von der Weitenmühle zwischen 1396 – 1431: Sigilla numérique des sceaux conservés en France Online http://www.sigilla.org/sceau-type/dietrich-weitenmuhle-sceau-1396/1431-93112
      → 
      Spruchbrief (der sogenannte lange Spruchbrief) über die hohe Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 6720 / 12. Februar 1424) Die Siegler dieser Urkunde sind Dietrich von der Weitenmühle (viermal, einmal unten und dreimal an der Seite) und sein Schwager oder Schwiegervater Ulman von Masmünster.
      → Dietrich von der Weitenmühle stammte aus einer reichen mährischen Familie, die in Bidschower in Böhmen die Burg Weitenmühlen in ihrem Besitz hatten. Wie schon sein Vater Stislaw (Stanislas II. von den Weitenmühlen), war Dietrich Unterlandvogt im Elsass und kaiserlicher Schultheiss der Stadt Haguenau (Elsass).

    Text/Fotos/Scans: Hans-Jürgen van Akkeren

    Stiche und Postkarte mit der freundlichen Unterstützung durch

    Dr. med. E. Bühler
    (Burg Sponeck - Jechtingen)
    79235 Vogtsburg-Oberrotweil

     


     

  • Schliengen - Wasserschloss Entenstein

    Schloss Entenstein


     Alternativname(n)  Wasserschloss Enten-
     stein
     Landkreis  Lörrach
     Gemeinde  Schliengen
     Entstehungszeit  Beginn 14. Jh.
     Ersterwähnung  16. Jh.
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage  Wasserburg
     Erhaltungszustand  Umbau des 19. Jhs.
     Geografische Lage  47.75460/7.57820
     Höhenlage  246 m ü. NHN
     Öffnungszeiten  des Rathauses

    Schliengen - Schloss Entenstein


      Schloss


    Beschreibung

    Die Baugeschichte der Niederungsburg zu Schliengen (heutiges Wasserschloss) ist unzureichend erforscht worden. Die im Jahre 1152 urkundlich genannten Herren von Schliengen besaßen im Ort keine Rechte. Ihr Besitz beschränkt sich nur auf einen Hof mit Grundbesitzt, daher kommen sie als Bauherren einer älteren Bebauung nicht in Frage. Im Jahre 1318 wird für Schliengen ein Wighus zu Sliengen [1] [zu Wiekhaus siehe 2] erwähnt. Ob diese Bezeichnung auf Entenstein zutrifft, kann nicht nachgewiesen werden. Als Erbauer einer Vorgängeranlage kommen die Herren von Snwelin in Frage (Beginn 14. Jh.). Erst um 1600 taucht der Name Entenstein als Name in Schriftquellen auf. 1725 soll Entenstein so baufällig gewesen sein, dass ihr Einsturz drohte.

    Der Zugang zum Schloss von Norden erfolgte durch einen hervorspringenden Torturm, der ursprünglich ein steiles Satteldach hatte und im 16. Jh. unter Hans Ulrich Nagel im Zusammenhang mit dem Einbau einer Zugbrücke erwähnt wird. Auf der Südseite des Gebäudes soll sich ein Turm des 13./14. Jhs. befunden haben, der durch Umbauten im 16. Jh., vielleicht schon früher, in dem Erweiterungsbau aufgegangen ist. In er Mitte des 19. Jhs. wurde der Weiher und Wassergraben um das Schloss teilweise zugeschüttet. Zwischen 1975 und 1977 wurde das Anwesen umfassend renoviert und der zugeschüttete Wassergraben wieder hergestellt. Die Wiederherstellung des Wassergrabens wurde leider nicht wissenschaftlich dokumentiert. [3]





    Geschichte


    1207  Rudolf I. von Üsenberg ist im Besitz der Herrschaftsrechte in Schliengen.[3]

    1290 Nach der Aufteilung der Herrschaft Üsenberg, fällt Schliengen an die sogenannte "Oberen Herrschaft" der Üsenberger.[3]

    1300 Johann Schnewli von Freiburg vertauscht seinen Hof zu Schliengen gegen Burg und Städtlein Landeck an den Johanniter-Orden. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1098 / 4. April 1300)

    1318 Bestätigung des Abtes und des Konvents zu Murbach über den Hof zu Schliengen, den ehevor Johann Schnewlin innegehabt und jetzt die Brüder des St. Johann-Ordens zu Freiburg (mit Ausnahme des Kirchensatzes zu Schliengen) dem Kloster Königsfeld verkauft haben. (GLA Karlsruhe 176 Nr. 45)

    1327 Rudolf von Schaler verkauft das Dorf Schliengen an Jakob von Neuenfels. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1123 / 18. Juni 1327)

    1331 Markgraf Otto von Hochberg gestattet den Johannitern zu Neuenburg das Wasser, das man nennt die Holle, zwischen Schliengen und dem Rhein zu ihren Äckern, Matten und Mühlen zu leiten. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6725 / 21. Januar 1331)

    1331 Spruchbrief des Burkhard Werner von Ramstein als Obmann im Streit des Hug von Üsenberg und des Günther von Schönau einerseits mit Jakob von Neuenfels, Schultheißen zu Neuenburg, andererseits um den halben Teil von Dorf und Gericht Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1109 / 21. Nov. 1331)

    1331 Burkhard von Üsenberg verleiht das Dorf Schliengen, das Rudolf von Schaler aufgab, an Jakob von Neuenfels, Schultheißen zu Neuenburg. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1111 und Nr. 1110 / 2. Dez. 1331)

    1332 Heinrich von Schliengen, Schultheiß zu Basel, beurkundet den Tausch von Gütern zu Ötlingen zwischen dem Kloster Klingental einerseits und Hartmann dem Münch, Ritter, und Herrn Kuene zer Sunnen, Bürger zu Basel, andererseits. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6194 / 1. März 1332)

    1343 Jakob von Neuenfels und seine Söhne Jakob und Erhard verkaufen die Dörfer Schliengen, Mauchen und Steinenstadt sowie den Burgstall Altingen an den Bischof von Basel. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1124 / 15. September 1343)

    Markgraf Heinrich von Hachberg versetzt seine Eigenleute zu Bamlach, Schliengen und Steinenstadt den Rittern Rudolf und Werner den Schaleren um 50 Mark Silber. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 606 / 15. September 1343)

    1344 Schiedsspruch des Burkhard Werner von Ramstein als Obmann in der Sache zwischen Hug von Üsenberg und Günther von Schönau einerseits und Jakob von Neuenfels andererseits um das halbe Dorf Schliengen. (GLA Karlsruhe 19. Nr. 1113 und Nr. 1112 / 5. Mai 1344)

    1348 Vergleich zwischen dem Basler Bischof Johann Senn von Münsingen, dem Kloster Königsfelden und den Johannitern zu Neuenburg wegen der Kirchenbaupflicht zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1099 / 29. Juni 1348)

    1350 Otto von Schliengen und Johann von Walpach, Bürger zu Basel, verkaufen Gülten zu Ettingen und Hertingen an Heinrich von Walpach um 170 Gulden. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 3889 / 21. Oktober 1350)

    1358 Ritter Konrad von Bärenfels entscheidet einen Streit zwischen Bischof Heinrich von Konstanz, Königin Agnes von Ungarn und ihrem Kloster Königsfelden, dem Johanniterhause zu Neuenburg am Rhein auf der einen, den Rittern Hanneman Suewli (Snewli), Schultheiß zu Freiburg im Breisgau, und dessen Bruder Konrad auf der andern Seite über den Zehnten von Dorf und Kirche Schliengen. (GLA Karlsruhe 5 Nr. 15129 / 25. September 1358)

    1389 Jakob von Neuenfels und seine Söhne Jakob und Erhard verkaufen die Dörfer Schliengen, Mauchen und Steinenstadt und den Burgstall Altingen an den Bischof von Basel. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1125 / 6. April 1389)

    1401 Urteil des Vogts im Dinghof zu Schliengen über die Zugehörigkeit des oberen Hofs zu Kembs zum Dinghof in Schliengen. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 4588 / 13. Januar 1401)

    1402 Urteil von Bürgermeistern und Rat zu Freiburg über die Zugehörigkeit des Hofs zu Kems zum Dinghof in Schliengen. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 4589 / 28. April 1402)

    1403 Urteil von Bürgermeistern und Rat zu Freiburg im Streit der Brüder Hanman und Dietrich Snewlin von Landeck mit Elisabeth, der Witwe Gotfried von Staufens, über die Zugehörigkeit des Hofs zu Kems zum Dinghof in Schliengen. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 4590, 21 Nr. 4589 und 21 Nr. 4590 / 9. November 1403)

    1406 Graf Rudolf von Hohenberg, Graf Johann von Lupfen und Walter von Klingen urteilen im Streit zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Burkart Münch von Landskron wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6714 / 29. März 1406)

    1409 Kundschaft über die hohe Gerichtsbarkeit zu Schliengen und das Gericht zu Steinenstadt. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6715 / 30. Mai 1409)

    1422 Bischof Hartmann von Basel bewilligt, daß die von Schliengen und der, der Schliengen pfandweise innehat, dem Markgrafen Rudolf von Hochberg wegen der strittigen hohen Gerichtsbarkeit und des Waldbanns recht tun soll. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6716 / 17. März 1422)

    1423 Herzog Friedrich von Österreich gestattet, daß Ritter Burkart Münch die Streitigkeiten zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Hans von Laufen zu Basel wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen schlichtet. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6717 / 6. Mai 1423)

    Markgraf Rudolf von Hachberg und Hans von Laufen, Bürger zu Basel, bekennen, dass sie mit Einwilligung Herzog Friedrichs von Österreich übereingekommen sind, ihren Streit wegen des hohen Gerichts zu Schliengen vor Ritter Burkhard Münch von Landskron als Obmann und vier zu ernennenden Schiedsleuten zum Austrag zu bringen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1077 / 3. September 1423)

    Anlaßbrief zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Hans von Laufen wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 Nr. 6718 / 3. September 1423)

    Kundschaft wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 Nr. 6719 / 7. September 1423)

    Der Offizial des bischöflichen Hofs zu Basel vidimiert eine Urkunde des Markgrafen Otto von Hochberg betreffend die Holle, zwischen Schliengen und dem Rhein von 1331 Januar 21. (GLA KA 21 Nr. 6726 / 4. November 1423)

    1424 Vidimus des Notars Hans Balninger über die Urkunde Herzog Leopolds von Österreich von 1399 Juni 15, in welcher dieser erklärt, dass nach dem Spruch seiner Räte die Kundschaft seiner Leute zu Schliengen über das Gericht daselbst besser sei als die des Markgrafen Rudolf von Hachberg. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1078 / 31. Dezember 1424)

    1424 Spruchbrief (der sogenannte lange Spruchbrief) über die hohe Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 6720 / 12. Februar 1424) Die Siegler dieser Urkunde sind Dietrich von der Weitenmühle (viermal, einmal unten und dreimal an der Seite) und sein Schwager oder Schwiegervater Ulman von Masmünster. Dietrich von der Weitenmühle stammte aus einer reichen mährischen Familie, die in Bidschower in Böhmen die Burg Weitenmühlen in ihrem Besitz hatten. Wie schon sein Vater Stislaw (Stanislas II. von den Weitenmühlen), war Dietrich Unterlandvogt im Elsass und kaiserlicher Schultheiss der Stadt Haguenau (Elsass) [4]. Der zweite Siegler der Urkunde, Ulman von Masmünster stammt aus dem gleichnamigen Ort Masmünster. Der heutige Ort Masevaux (Elsass, nördl. von Mülhausen) gehörte bis 1648 zu Vorderösterreich. Ulman von Masmünster war ein getreuer Diener des Markgrafen Bernhard von Baden. Bernhard von Baden setzte sich als Bitsteller für seinen Gefolgsmann am 14. Nov. 1426 dafür ein, dass Ulmann an einem der Freistühle des Freigerichts (vermutlich Freischöffenamt in Lüdenscheid) des Herzogs von Jülich und Berg Freischöffe wird [5].

    Urteil des Ritters Burkart Münch von Landskron im Streit zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Hans von Laufen, Bürger zu Basel, wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 Nr. 6721 / 21. Februar 1424)

    Vidimus des Notars Hans Balninger über die Urkunde Herzog Friedrichs von Österreich von 1423 Mai 6, in welcher derselbe bekennt, dass Hans von Laufen von Basel, der die Dörfer Istein und Schliengen pfandweise von ihm innehat, und Markgraf Rudolf von Hachberg mit seiner Einwilligung den Ritter Burkhard Münch zum Schiedsrichter über ihren Streit wegen des hohen Gerichts zu Schliengen gemacht haben. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1079 / 31. Dezember 1424)

    1432 Der Basler Bischof Johann von Fleckenstein verleiht dem Klaus Herewigel um seiner Dienste willen das Wasser zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1114 / 15. Juli 1432)

    1438 Der Basler Bischof Friedrich zu Rhein belehnt Klaus Herewigel mit dem Wasser zu Schliengen, dem Burgstall und einem Acker zu Altikon. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1115 / 18. März 1438)

    1438 Vertrag zwischen dem Basler Bischof Friedrich zu Rhein und Heinrich von Blumeneck wegen des kleinen Gerichts zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1080 / 4. Juli 1438)

    1439 Lehnbrief der Äbtissin Agnes von Säckingen für Burkard, Schultheißen zu Basel, über einen Zehnt, der in den Hof zu Schliengen gehört. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1133 / 30. Januar 1439)

    1443 Vertrag zwischen der Gemeinde Schliengen und dem Basler Bischof Friedrich zu Rhein, nachdem die Gemeinde einen Bundschuh aufgeworfen hat. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1126 / 4. Mai 1443)

    1458 Vergleich zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Bischof Johann von Basel über Streitigkeiten zu Weil, Tüllingen, Riehen und Schliengen. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 6436 / 7. Dezember 1458)

    1452 Lehnrevers des Klaus Herewigel, Vogts zu Schliengen, gegenüber dem Basler Bischof Arnold von Rotberg über das Wasser zu Schliengen, den Burgstall zu Altikon und einen Acker am Weg nach Liel. (GLA Karlsruhe 19. Nr. 1116 / 14. Mai 1452)

    1454 Gültverschreibung des Hans Schultheiß von Schliengen gegenüber dem Kapitel zu Neuenburg von Gütern zu Schliengen. (GLA KA 21 Nr. 6723 / 31. März 1454)

    1458 Vergleich zwischen Bischof Johann von Basel und Markgraf Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg wegen verschiedener Streitigkeiten ihrer beiderseitigen Untertanen zu Schliengen, Tüllingen, Weil und Richen. (GLA Karlsruhe 36 Nr. 2035 / 7. Dezember 1458)

    1462 Vertrag zwischen dem Basler Bischof Johann von Venningen und Ottmann von Blumeneck wegen des kleinen Gerichts zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1081 / 19. September 1462)

    1469 Peter Basler von Schliengen verkauft dem Kapitel zu Neuenburg eine jährliche Gült von 1 rheinischen Gulden von Gütern zu Altingen um 20 Gulden. (GLA Karlsruhe 21 Nr. 295 / 26. Juni 1469)

    1489 Dieter von Blumeneck löst für Konrad von Löwenburg, dem die (Zehnt-) Quarten des Bistums zu Schliengen, Mauchen, Dattingen und Altingen um 500 Gulden verpfändet sind, vom Basler Bischof Kaspar zu Rhein. (GLA KArlsruhe 19 Nr. 1134 / 16. August 1489)

    Beleg für den Weinbau in Schliengen. Hans Butz, Schultheiß zu Schliengen, beurkundet, daß Barbelin Rußman und Margareth Brotbeckin, ihre Tochter, mit ihrem Vogtsmann Heinrich Rußmann, Vogt zu Mauchen, dem Loucher zu Basel 3 Saum Weißwein jährlichen Zins von der Trotte zu Schliengen verkauft haben. (GLA KA 21 6724 / 18. Dezember 1489)

    1509 Sogenannter Zabrischer Vertrag zwischen dem Basler Bischof Christoph von Utenheim und Markgraf Christoph von Baden betreffend Schliengen und Tannenkirch. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1106 / 24. April 1509)

    1516 Erste Erwähnung einer Gaststätte in Schliengen. Revers des Peter Byrer, Münzmeisters in Thann, gegenüber dem Basler Bischof Christoph von Utenheim über die Herberge zum Engel in Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1130 / 12. Dezember 1516)

    1540 Der Basler Bischof Philipp von Gundelsheim vergleicht die Gemeinden Schliengen, Steinenstadt und Mauchen mit den Zehntherren wegen der Zehnten. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1135 / 26. August 1540)

    1544 Schiedsspruch des Basler Bischofs Christoph von Utenheim zwischen den Gemeinden Schliengen, Mauchen, Altingen und Steinenstadt wegen strittiger Atzung und Unkosten zur Unterhaltung des gemeinen Nutzens. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1118 / 3. November 1544)

    1545 Revers der Stadt Neuenburg gegenüber dem Bischof von Basel wegen der Erlaubnis, in den Schliengener und Steinenstadter Wäldern zu jagen und zu hagen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1084 / 10. Februar 1545)

    1563 Ledigungsrevers der Gemeinde Schliengen gegenüber dem Bischof von Basel bei Aufnahme von 200 Gulden von Dr. Jakob Wack in Freiburg zum Bau eines Rathauses. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1119 / 20. März 1563)

    1594 Sogenannter Schliengen'sche Vertrag zwischen Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach als Kurator des Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach und Abt Caspar von St. Blasien, den Novel- und Hauptzehnten in den Vogteien Stein, Brombach, Blansingen, Ober- und Untertüllingen, Waldung, Neureutfelder, deren Umsteinung behuf des Zehnten etc., der Probsteien Bürglen, Sitzenkirch und Weitnau Waldungen, der Maier zu Lippersbach und Sitzenkirch Beholzigungsrecht etc. etc. betreffend. (GLA Karlsruhe 36 Nr. 2220 / 1594 September 16/6)

    1594 Weinschankordnung zu Schliengen, Steinenstadt, Altingen und Mauchen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1131 / 13. Dezember 1594)

    1611 Beschreibung der eigenen Güter des Hans Burkhard Nagel von der Altenschönstein zu Schliengen, Mauchen und Altingen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1117 / 2. Februar 1611)

    1694 Ablassbrief Papstes Innozenz' XII. für die Kirche zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1105 / 10. März 1694)

    1696 Die Stifter Marbach und Ludcis überlassen dem Bistum Basel den Dinghof zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1082 / 18. Juli 1696)

    1722 Weitere Nennung eines Wirtshauses in Schliengen. Abraham Pauler in Basel kauft auf der Gant das Wirtshaus zum Schlüssel in Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1132 / 12. Juli 1722)

    1724 Vertrag zwischen dem Basler Bischof Johann Konrad von Reinach-Hirtzbach und dem Stift Säckingen über den Dinghof in Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1083 / 22. März 1724)

    1739-1742 Kaufbrief über Güterstücke, welche die Bergwerksinspektion Kandern in Schliengener und Altikoner Bann angekauft hat. (Urkunde GLA KA 21 Nr. 6710)

    1743 Anton von Toussaint verkauft dem Domstift Basel seinen Zehntanteil zu Schliengen, Altingen und Mauchen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1137 / 1743 März 9 (Mai 2)

    1761 Das Großpriorat des Johanniter-Ordens zu Heitersheim anerkennt die Entscheidung der Acta Romana im Schliengener Kirchenbaustreit. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1103 / 20. Juni 1761)

    1763 Erörterung der Teilhaber am Zehnt über die Beitragspflicht zum Kirchenbau in Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1104 / 10. Januar 1763)

    1764 Der Deutsch-Ordens-Ritter Johann Baptist von Eptingen tritt seinen Anteil am Gut zu Schliengen an seinen Burder Christoph ab. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1143 / 22. Dezember 1764)

    1766 Die eptingischen Agnaten beauftragen Christoph von Eptingen mit dem Verkauf ihres Zehntanteils zu Schliengen. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1144 / 10. April 1766)

    1766 Christoph von Eptingen verkauft den Zehntanteil seiner Familie zu Schliengen an das Basler Domkapitel. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1145 / 1766 Juni 19 (Juni 30))

    1769 Vertrag zwischen Baden-Durlach und dem Hochstift Basel über verschiedene auf Zehnten, Zinsen, Gefälle, Waldungen und dergleichen bezügliche Streitpunkte; nebst Vorprotokoll, Ratifikationen vom 13. und 21.10.1769 und Separatartikel betreffend Freiheit des Handels und Wandels zwischen den beiderseitigen Untertanen zu Schliengen, Mauchen, Steinenstadt, Istein, Huttingen und Kirchen. (GLA Karlsruhe 36 Nr. 2042 / 10. Juni 1769)

    Vertrag zwischen Markgraf Karl Friedrich von Baden und dem Basler Bischof Simon-Nicolas de Montjoie-Hirsingue (auch von Froburg genannt) betreffend Schliengen, Mauchen und Steinenstadt. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1107 / 10. Juni 1769)

    Der Nuntius in Luzern gibt eine Abschrift der Bulle Papst Clemens' XIV. bezüglich der Landeshoheit zu Schliengen, Mauchen und Steinenstadt. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1108 / 5. September 1769-6. September 1769)


    Abkürzungen:

    • GLA = Generallandesarchiv


    Quellen:

    1. Adolf Poinsignon "Ödungen und Wüstungen im Breisgau" in Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Bd. 41 / NF 2 (1887)  https://archive.org/details/zeitschriftfrdi16langoog/page/347/mode/2up?view=theater&q=schliengen (→ Schliengen)

    2. wiekhaus, n.", Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21, https://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemid=W20200
      wiekhaus,wighaus, -häuslein,n.,undiphthongierte form von weichhaus (teil 14, 1, 1,sp. 512).die angebliche bedeutungsentfaltung des wortes im frühnhd. beschreibtZobel: ir sollet wissen, wighaus hat dreierlei namen, zu dem ersten ist wighaus ein were, die auff der stadtmaur gebauwet wirt, die umbdeckt ist. auch heisset wighaus als viel, als ein offenbar haus, do der richter pfleget innen zurichten. auch so heiset wighaus ein solche stadt, die allen leüten warnung gibt, das sie vor allem unrechten gwalt und unrecht, darauff weichen sollenZobelsechsich weichbild- u. lehenrecht(1537)16b.in der bedeutung 'hausähnlicher teil einer befestigung'ist das wort (wo sich die alten bauwerke erhalten haben)bis in die gegenwart bekannt: item des zollers halb am wighüsel do were der herren meinunge, das sich der doselbs bi dem andern zoller im huse enthalten solt als bisdar (Straszb. 1463)beiEhebergverfassungs- u. verwaltungs- u. wirtsch.-gesch. d. st. Straszb.1, 215; und hatten die kaiserlichen am wickhäusel posto gefasztausführl. beschr. d. ganzen Rheinstroms (1685) 1, 199; auf seinem wartturm..., so vormals ein wighaus gewesen (1819)Jahnbr.221W. Meyer; (das märk. städtchen) besitzt noch manchen malerischen winkel, eindrucksvolle reste hoher feldsteinmauern mit rundem turm und einem alten wiekhausdaheim (19. 4. 1934) 3; erhalten blieben auch Neubrandenburgs tore, mauern, wiekhäuserE. Brücknerd. St. Marienkirche zu Neubrandenbg.(1957)29.Fr. L. Jahnverwendet das wort unter neuanknüpfung an mhd. wîc 'kampf'im sinne von 'waffenhaus': ein gesellschaftshaus, was für künftige kriegsfälle zugleich zum wighaus einzurichten wärew. (1884) 2, 461.

    3. Heiko Wagner EBIDAT Burgendatenbank http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=1606 (→ Schliengen)

    4. → Dietrich von den Weitenmühlen (*1360 - †1425), Stammbaum auf Geneanet. Online: https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=dietrich&n=von+den+weitenmuhlen
      → Johanna von Masmünster, Ehefrau von ∞ Dietrich von den Weitenmühlen, Stammbaum auf Geneantet. Online: https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=johanna&n=von+masmunster

      Weitere Links zu Dietrich von der Weitenmühlen:
      → 1406 März. 19, April 20. Rapoldsteinisches Urkundenbuch im Zusammenhang mit der Burg Schafgießen und den dazu gehörigen Dörfern Wyhl und Wellingen. Seite 543 Nr. 709b, Seite 544 Nr. 710, Seite 545 Nr. 711, = https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f558.item.r
      → Dietrich von der Weitenmühle hatte das Lehen Limburg bei Sasbach inne, dies fällt am 10. Juni 1423 an die Herrschaft Österreich zurück: Urkunde GLA KA 21 Nr. 4938 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1432789-1
      → Siegel des Dietrich von der Weitenmühle zwischen 1396 – 1431: Sigilla numérique des sceaux conservés en France Online http://www.sigilla.org/sceau-type/dietrich-weitenmuhle-sceau-1396/1431-93112
    5. Dr. Eberhard Fricke: "Neue Forschungen zur Geschichte der Veme in Lüdenscheid und im Süderland" in "Der Reidemeister", Geschichtsblätter Lüdenscheider Geschichtsverein e.V., S. 1 Sp.2, S. 2 Sp.1: https://www.ghv-luedenscheid.de/download/der-reidemeister/Der-Reidemeister_092_05.09.1984.pdf (→ 1426: Markgraf Bernhard von Baden setzt sich bei Herzog Adolf I. von Jülich und Berg für einen Bewerber um das Freischöffenamt ein)

      Weitere Weblinks zu Ulman von Masmünster:
      → Ulman von Masmünster 1422 in einer Urkunde, die in Regensburg ausgestellt wurde: (Kopialb. v. Stühlingen 14 f. 20 ff. Stuttgart; Not. Achtbuch 18): RI XI,1 n. 5342, in: Regesta Imperii Online http://www.regesta-imperii.de/id/1422-10-05_24_0_11_1_0_5943_5342
      →  „Bürgermeister und Rat der Stadt Basel machen einen Vergleich zwischen der Herzogin Katharina von Burgund und Ulman von Masmünster“: Staatsarchiv Basel-Stadt Online https://dls.staatsarchiv.bs.ch/records/87807
    6. Urkundenquellen/-Text → Generallandesarchiv Karlsruhe


  • Sitzenkirch - Sausenburg

    Sausenburg


     Alternativname(n)  Burg Sausenberg,
     castri Susenberk (1246)
     Landkreis  Lörrach
     Gemeinde  Sitzenkirch
     (Kandern)
     Entstehungszeit  vor 1240 (13. Jh.)
     Ersterwähnung  1246
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Lage  Gipfellage
     Geografische Lage  47.73808/7.68916
     Höhenlage  657 m ü. NHN

    Sitzenkirch - Sausenburg

    gut erhaltene Burgruine

     


    Die Burg steht heute auf dem Gemeindegebiet Kandern, Stadtteil Sitzenkirch.
    Östlich davon liegt die Gemeinde Malsburg-Marzell.

    Geschichte

    Anfang
    12. Jh.
    Die Herren von Kaltenbach schenkten (aus dem Ort Kaltenbach bei Malsburg-Marzell) Ländereien an das Kloster St. Blasien. Dieses Kloster kam so in den Besitz von Sausenberg. Es errichtete weitere Probsteien in diesem Gebiet. In Bürgeln, in Sitzenkirch und in Weitenau, einem Ortsteil von Steinen. Bürgeln ist ein noch heute erhaltenes Schloss auf der Gemarkung Schliengen bei Schallsingen.

    1232 Die Markgrafen von Hachberg erwarben die Herrschaft Sausenberg vom Kloster St. Blasien. Sie errichteten dort die Burg, um das Gebiet zu sichern.

    1246 Seit 1246 wurde die Burg von den Markgrafen von Hachberg bewohnt.

    1300 / 1306 Im Jahre 1300 fand die Erbteilung unter den Markgrafen von Hachberg statt. Markgraf Rudolf I. bekam die südlichen Ländereien und wurde 1306 zum Begründer der Sausenberger Linie. Er nannte sich von da an Markgraf von Hachberg-Sausenberg.

    1315 Markgraf Liuthold II. von Rötteln bei Lörrach war der letzte männliche Überlebende seines Geschlechtes. Er schenkte 1315 die Rötteler Herrschaft dem Markgrafen Rudolf I. von Hachberg-Sausenberg und der Erbtochter Agnes von Rötteln. Die auf der Burg Hochberg bei Emmendingen ansässigen Markgrafen von Hachberg-Sausenberg wurden die neuen Herren über die Herrschaft Rötteln. Die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg zogen von der Sausenburg auf die Burg Rötteln um. Sie errichteten dort ihre Verwaltung und setzten auf der Burg Sausenburg Vögte ein.

    1316 Am 19. Mai 1316 starb Liuthold II. von Rötteln als letzter männlicher Vertreter der Herren von Rötteln. Die Schenkung der Herren von Rötteln an die Hachberg-Sausenberg ist die erste Etappe in der Entwicklung des Markgräflerlandes.

    1444 Johann der letzte der Grafen von Freiburg vermachte 1444 seine Herrschaft Badenweiler an die Söhne von Wilhelm Markgraf von Hachberg-Sausenberg. Seine Söhne Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg und Hugo ließen durch den Zusammenschluss der Herrschaftsgebiete Rötteln, Sausenburg und Badenweiler das "Markgräflerland" entstehen.

    1503 Kam die Burg durch die Vererbung des Markgräflerlandes an die Markgrafschaft Baden.

    1525 Im Bauernkrieg übernehmen Freischärler die Burg, es fand aber keine Zerstörung statt.

    1633 Im 30-Jährigen Krieg wird die Burg zunächst von Kaiserlichen Truppen eingenommen, später dann von Schwedischen Truppen.

    1678 Sie wurde 1678 von der Armee des französischen Marschalls Creque während des Holländischen Krieges zerstört.

    seit 1960 Seit 1960 sichern und renovieren das staatliche Hochbauamt, das Forstamt, das Landesdenkmalamt und der Schwarzwaldverein die Burg.

       



    Fotos 2019: Hans-Jürgen van Akkeren


     

Partner