Wyhl

  • Gemarkung Wyhl a. K. - Wüstung Wöllingen (Wellingen) 762

    Wüstung Wöllingen (Wellingen) 762

     

      Dorfwüstung (Siedungswüstung) Bezeichnung für eine Siedlung die in der Vergangenheit aufgegeben wurde.

     

    Landkreis: Emmendingen

    Gemarkung:

    Wyhl am Kaiserstuhl

    Ersterwähnung:     

    762 (Корialüberlieferung 12./15. Jahrhunderts)

    Ortslage und Siedlung:    
       
    Nördlich von Wyhl.

    Historische Namensformen:
    • Wellengen 762 (Корialüberlieferung 12./15. Jahrhunderts)
    • Wenelinga 972
    • Wellingen 1306
    • Wellingen 1317-1341 Tennenbacher Güterbuch
    Geschichte: 762 (Корialüberlieferung 12./15. Jahrhunderts) Wellengen, 972 Wenelinga, 1306 Wellingen. Von Personenname. Altsiedelort. 762 Besitz des Klosters Ettenheimmünster, 1178 solcher von Kloster Waldkirch erwähnt. Nach 952 erhielt Kloster Einsiedeln Wöllingen als Zubehör des Reichshofes Riegel. Bis zur letzten Erwähnung 1723 war Wöllingen zusammen mit Wyhl von Österreich an Endingen verpfändet.

    Zusammenhang: Burg Schafgießen
    Tennenbacher Besitz: Tennenbacher Güterbuch "Wellingen" siehe
    http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-4038585-1

     


     

  • Wyhl - Burg Schafgießen

    Burg Schafgießen


     Alternativname(n)  Schoffgiessen (1406)
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Wyhl
     Entstehungszeit  13. Jhd. o. um 1300
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage/Typ  Wasserburg
     Erhaltungszustand  Burgstall,
     Wassergraben
     Geografische Lage  48.17446/7.64478
     Höhenlage  170 m ü. NHN

    Wyhl (Ldkr. Emmendingen) - Burg Schafgießen

    Dr. Andreas Haasis-Berner

    ehemalige Burgstelle, außer dem Wassergraben ist nichts ist mehr erkennbar

     

    Beschreibung

    Die Ortschaft Wyhl befindet sich im nördlichen Kaiserstuhlvorland nahe des Rheins. Hier hatte vermutlich Graf Guntram umfangreicheren Besitz, der nach der Konfiskation durch Otto I. im Jahr 970 an das Kloster Einsiedeln sowie das Kloster St. Margarethen von Waldkirch gelangte. Leider gibt es zu den Verbindungen zum Kloster Waldkirch nur wenige Quellen. Es wird immerhin deutlich, dass zu Waldkirch Teile der Wyhler Gemarkung sowie der heute verschwundene Ort Wöllingen gehörte. Unmittelbar westlich dieses Ortes stand eine „Schafgießen“ genannte Niederungsburg. Dieser Name bezieht sich auf einen Altrheinarm. Sie wird 1311 zusammen mit Wyhl und Wöllingen erstmals genannt. Aus der Quelle geht hervor, dass diese Güter im Besitz der Familie Koler waren.  Diese Familie stand vermutlich in einem nicht näher bestimmbaren Verhältnis zum Kloster St. Margarethen. Aus diesem Grund dürfte der Bau der Burg zumindest mit Billigung des Klosters erfolgt sein. Doch scheint das Kloster seine Rechte früh verloren zu haben. Zwischen 1351 und 1406 sind die Herren von Weisweil Besitzer der Burg und ihrem Zubehör. Kurz danach geht der Besitz zunächst an Smasman von Rappoltstein, dann an die Stadt Endingen über. 1499 wird die Burg erstmals als „Burgstall“ erwähnt, was anzeigt, dass sie nicht mehr bewohnt und verfallen war. Zu Anfang des 19. Jahrhundert wurden ihre Reste abgetragen. Lesefunde (Keramik) aus dem Burgareal können in das späte 13.-15. Jahrhundert datiert werden. Zusammen mit den Schriftquellen kann daraus abgeleitet werden, dass die Burg am Ende des 13. Jahrhunderts oder um 1300 als Sitz der Ortsherrschaft Wyhl und Wöllingen gegründet wurde und im Verlauf des 15. Jahrhunderts als Wohnsitz aufgegeben worden war. Heute ist obertägig nichts mehr erkennbar. [1]

    Geschichte

    1406 Katherina von Burgund, Herzogin von Österreich, bestätigt den Besitz von Wernher von Wiswiler, welchen er gemeinschaftlich mit Smaßmann Herr von Pappoltstein besitzt, am hauses Schoffgiessen mit seiner zugehoerung, das ein Lehen der Herrschaft von Österreich ist. [2]

    Ritter Werner von Weisweil beurkundet die Gemeinschaft, in welcher er Smaßmann, Herr zu Rappoltstein, sowohl für das österreischische Lehen der Burg Schafgießen und der dazu gehörigen Dörfer Wyhl und Wellingen als auch für seinen in dem halben Dorf Amoltern bestehenden Eigenbesitz aufgenommen hat. [3]

       

    Literatur:

    1. Boris Bigott, Burg Schafgießen (EM), in: Alfons Zettler / Thomas Zotz (Hg.), Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z (2006), 524-530.

    2. Karl Albrecht 1846-1902: Rappoltsteinisches Urkundenbuch 759-1500. Quellen zur Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsass. II (S. 543, →709a/709b): Online: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f557
    3. Karl Albrecht 1846-1902: Rappoltsteinisches Urkundenbuch 759-1500. Quellen zur Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsass. II (S. 543, →710): Online: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f558

     


     

     

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