Kyffelburg |
|
Alternativname(n) |
- |
Landkreis |
Emmendingen |
Gemeinde |
Waldkirch |
Entstehungszeit |
1280-1290 |
Ersterwähnung |
1454 |
Burgentyp |
Niederungsburg |
Lage/Bauform |
Motte |
Erhaltungszustand |
Burgstall |
Geografische Lage |
48.09092/7.96473 |
Höhenlage |
278 m ü. NHN |
Waldkirch - Kyffelburg und Küchlinsburg
ehemalige Burgstellen, nichts ist mehr erkennbar
Verwandte Links: Waldkirch - Kastelburg | Waldkirch - Schwarzenburg | Waldkirch - Kloster St. Margarethen
Lage
Unmittelbar neben dem Kloster St. Margarethen in Waldkirch sind zwei befestigte Adelssitze bekannt: Die Küchlinsburg und die Kyffelburg. Beide sind heute vollständig verschwunden.
Kyffelburg
Andreas Haasis-Berner
Als Erbauer der Kyffelburg sind die Herren von Vischerbach zu nennen. Diese Familie stammt aus dem gleichnamigen Tal bei Haslach im Kinzigtal. Die Lage ihres Stammsitzes ist hier noch zu sehen. Vertreter dieser Familie sind in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Dienstmannen der Schwarzenberger in das Elztal gekommen. Wolfram von Vischerbach ist ab 1287 im Rat der Stadt Waldkirch nachzuweisen. Vermutlich noch vor 1300 erwirbt die Familie von Vischerbach eine Liegenschaft („des winterturers hofstat „) östlich des Klosters und „umzäunt“ sie. Damit ist der Bau einer Mauer gemeint, was das Kriterium einer Befestigung erfüllte. Im Inneren dürfte wohl nur ein steinernes Wohnhaus bestanden haben. Später wird hier auch ein Graben erwähnt. Allem Anschein nach hängt an diesem Besitz auch das Meiertum Waldkirch und Buchholz. Nach dem Aussterben der von Vischerbach verleihen die Schwarzenberger im Jahre 1454 den Besitz an Hans von Sulz, genannt Harmer. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel erwirbt schließlich das Stift St. Margarethen 1490 den Besitz. Hier wohnen bis zum Abbruch im Jahre 1762 Amtsleute des Stifts. Dann wird ein noch heute erhaltenes, barockes Gebäude errichtet. Die Burg lag 100 m östlich des Klosters.
1280/90 |
Bau der Kyffelburg. Sie ist Sitz der Familie von Vischerbach. |
1454 |
Nach dem Aussterben der Vischerbach geht der Besitz an verschiedene Besitzer. |
1490 |
Das Stift St. Margarethen erwirbt die Kyffelburg. |
1762 |
Die alte Kyffelburg wird abgerissen und durch einen barocken Neubau ersetzt. |
Küchlinsburg |
|
Alternativname(n) |
- |
Landkreis |
Emmendingen |
Gemeinde |
Waldkirch |
Entstehungszeit |
um 1250 |
Ersterwähnung |
1300 |
Burgentyp |
Niederungsburg |
Lage/Bauform |
Motte |
Erhaltungszustand |
Burgstall |
Geografische Lage |
48.09049/7.96687 |
Höhenlage |
282 m ü. NHN |
Die Küchlinsburg
Andreas Haasis-Berner
Der Verwalter der Schwarzenberger ist Johannes Amman. Er besitzt die Küchlinsburg. Er oder sein Vater dürften auch die Erbauer der Burg gewesen sein. Er ist bis zur Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1300 im Rat der Stadt. Im Jahre 1300 verkauft Johannes Ammann die Burg – ein freier Adelssitz – an den Freiburger Patrizier Egenolf Küchlin. Dieser war im Jahre 1300 aus dem Freiburger Rat ausgeschlossen worden. Johannes Ammann stiftet mit dem Geld das Allerheiligenkloster in Freiburg. Die Burg verbleibt bis vor 1494 im Besitz der Familie Küchlin. Die Witwe von Rudolf Küchlin, Beatrix von Rechberg, heiratete Wolf von Hürnheim zum Tuttenstein, der jedoch in der Stadt Kenzingen wohnen blieb. In der Folgezeit kam es zu mehrfachen Besitzwechsel. 1639 brannte das Haus vollständig ab. 1682 wurde die ruinierte Burg mitsamt dem zugehörigen Besitz vom Stift erworben. Der Burggraben diente noch bis ins 19. Jahrhundert als Löschwasserteich. Der Teich wurde verfüllt, das Anwesen ist vollständig bebaut.
Den Schrift- und Bildquellen nach zu folgen handelt es sich um eine Niederungsburg, die auf einem wasserumgebenen Hügel („Motte“) stand. Der runde Burghügel mit einem Durchmesser von ca. 10 m war von einem 4,5 m breiten Wassergraben umgeben. Die Burg lag 200 m östlich des Klosters.
Um 1250 |
Bau der Küchlinsburg durch die Familie Ammann |
1300 |
Verkauf an Egenolf Küchlin. Sie bleibt fast 200 Jahre im Besitz dieser Familie. |
1494 |
Wolf von Hürnheim zum Tuttenstein wird neuer Besitzer. |
1682 |
Das Stift St. Margarethen erwirbt den Besitz. Die Reste der zerstörten Burg werden abgetragen. |
Quellen
Hermann Rambach, Die Küchlinsburg bei Waldkirch, in: Schau-ins-Land 93, 1975, 5-46.
Boris Bigott / Andreas Haasis-Berner, Artikel „Waldkirch“, in: Alfons Zettler / Thomas Zotz (Hg.), Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z (2006), bes. 490-493 (Küchlinsburg), 493-495 (Kyffelburg).