Koliburg

  • Endingen - Koliburg

    Koliburg
    Endingen - Koliburg hangabwärts gestürtze Schildmauer Plateau Mitte Westseite
    Mauerreste
     Alternativname(n)  Burg Koliberg
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Endingen
     Entstehungszeit  um 1200
     Ersterwähnung  1278
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  wenig Mauerreste
     Halsgraben
     Geografische Lage  48.12322/7.69105
     Höhenlage  359,1 m ü. NHN

    Endingen - Koliburg

    Burgstelle erkennbar, keine Ruinenreste

     

    Lage


    Der Standort der Burg befindet sich auf dem Koliberg ca. 2,35 km südlich von Endingen, Gemarkung Endingen.
    Leider konnte ich bis heute noch keine verlässlichen Angaben über die Koliburg finden.
    Überreste der Burg sind heute kaum noch welche zu erkennen. Die Koliburg wird in manchen Karten vermeintlich als Üsenburg bezeichnet.

     

    Geschichte

    1231 und 1239 Der Name Koler wird erstmals erwähnt. Weitere Belge der Koler finden sich 1242, 1251, und 1258.

    1278 Die Burg Coliberc wird von Graf Egen von Freiburg zerstört.

    Im Streit um das Zähringer Erbe geriet Graf Egen von Freiburg 1275 in Opposition zum neuen König Rudolf von Habsburg. In diesem Streit um die Burg Zähringen (Reichsgut) hatten die Herren von Üsenberg sich vermutlich an der Belagerung der Stadt Freiburg beteiligt. Zwischen 1276 und 1281 hielt sich König Rudolf in Österreich auf. Graf Egen von Freiburg blieb betreffs der Burg Zähringen bei seiner Haltung gegen den König und zerstörte wärend der Abwesenheit Rudolfs, wegen der vorausgegangenen Königlich-Üsenbergischen Strafexpedition gegen Freiburg, die Burg Zähringen, die Koliburg und einen namenlosen Turm bei Breisach (Item destructum fuit Zeringen noviter edificatum, et turris probe Brisacum, et Coliberc). Bei diesem Turm könnte es sich um die Überreste der baufälligen Burg Üsenberg gehandelt haben.

    1321 Im sogenannten Kaiserstühler Krieg (1320-1322) stritten sich zu Beginn des 14. Jh. die Herren von Üsenberg mit den Herren von Falkenstein um die Herrschaft Bickensohl. Aus dem Gerichtsurteil von 1321 geht hervor, dass sich Burkhard I. von Üsenberg im Dorf und Bann Bickensohl, Rechte angemaßt hatte, die ihm nicht zustanden. Die Ortsherrschaft von Bickensohl wurde mit dem Urteil den Herren von Falkenstein zugesprochen. Burkhard III. und Gebhard von Üsenberg bestanden auf ihre alten Rechte und akzeptierten das Gerichtsurteil nicht und setzten ihre Fede gegen die Falkensteiner fort. Die Herren von Endingen, die eigentlich als Dienstmannen den Üsenberger unterstanden, unterstützten gemeinsam mit den Kolern (Nebenlinie der Herren von Endingen) die Herren von Falkenstein.

    Die Herren von Üsenberg zerstören im Herbst mit Hilfe der Endinger Bürger die Koliburg oberhalb der Stadt. In dieser Fehde wurden die drei Brüder Thomas, Johann und Walter von Endingen erschlagen. Durch den Tod der Brüder schaltete sich Graf Konrad II. von Freiburg gegen die Üsenberger ein. Die beiden Üsenberger gerieten dadurch in eine verzwickte Lage und baten Herzog Leopold von Österreich und Fürstbischof Johann von Straßburg im April 1322 um Vermittlung zwischen den Kriegsparteien.

    Die Auseinandersetzung endete für die Üsenberger am 19. Juni 1322 in einem Schlichterspruch. Für die drei erschlagenen Brüder mussten sie in einer Breisgau Kirche eine ewige Messpfründe, sowie ein ewiges Licht stiften. Die Messpfründe für Thomas von Endingen wurde in das Münster von Freiburg gestiftet. Dort befindet sich seit dem das "Endinger Chörlein" mit dem Glasfenster der Apostel Thomas und Matthias, sowie das Wappen des Thomas von Endingen (links) und das Wappen eines anderen Herrn von Endingen (rechts). Den Hinterbliebenen, der Witwe des Johann von Endingen, dem Grafen Konrad II. von Freiburg und der Stadt Freiburg mussten die beiden Üsenberger erhebliche Schadensersatzleistungen zahlen.

    Von der Koliburg übte das Geschlecht der Herren von Endingen bis dahin das Vogt- und Schultheißenamt aus. Die Burg wurde nicht wieder aufgebaut. Die Familie von Endingen verzichtete auf das Lehen und wanderte 1333 nach Straßburg aus.

     

    10.04.2009 Exkursion zur Koliburg mit Axel Lott (†)

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    Fotos: H-J. van Akkeren

    Quellen:



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