Gundelfingen

  • Gundelfingen-Wildtal - Burg Zähringen

    Burg Zähringen

    Luftaufnahme: Armin Keller
     Alternativname(n)  castrum Zaringen (1128)
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Wildtal
     (Gundelfingen)
     Entstehungszeit  1100 Jh.
     Ersterwähnung  1080
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Gipfellage
     Status  Reichsburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  48.02532/7.88402
     Höhenlage  478 m ü. NHN
     Gastronomie  Reutebacher Höfe,
     Waldrestaurant
     Zähringer Burg

    Gundelfingen-Wildtal - Die Burg Zähringen

    Burgstelle erkennbar, wenig Ruinenreste

     


    Lage


    Der Burgberg wird gekennzeichnet durch das künstlich planierte, mit einem Graben umfasst, ca. 6 ha große Siedlungsareal einer frühalamannischen Höhensiedlung des 4./5. Jhs. n. Chr. Jüngere Siedlungsspuren datieren ins 8. Jh. n. Chr., ältere Besiedlungen ins Neolithikum und in die Hallstattzeit. (H.W.)

    Von den mittelalterlichen Bauten auf der langestreckten Kuppe des Zähringer Burgberges sind heute nur noch geringe Reste erhalten, vor allem der Rundturm, der den Besuchern noch etwas von der einstigen Wirkung der Burg erahnen läßt, wenn er den alten Weg von Süden her hinaufsteigt. Die oberen Teile des Turmes sind zwar in neuerer Zeit rekonstruiert worden, doch zeigen der tief in den Fels gehauene Halsgraben und Reste des Mauerberings, daß die represäntative, demonstrativ- wehrhafte Flanke der Kernburg einst hier im Süden lag, wo auch der nackte Felsrücken der Kuppe den Burgweg rechts begleitet.

    Der Rundturm, der jetzt die Burgstelle beherrscht, stammt nicht mehr aus der Zähringerzeit, er gehört ins 13. Jahrhundert.




    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/dwCUkCsOQOY

    Geschichte

    1008 & 1100 Die beiden ältesten urkundlichen Belege für Zaringenaus den Jahren 1008 und 1100 lassen nicht darauf schließen ob es sich dabei um das Dorf oder die Burg Zähringen handelt.

    1080 Ausdrücklich nach der Burg Zähringen benannt (nomine de castro Zaringen) wird Herzog Berthold II. Otto von Freising im Zusammenhang seines Berichtes über den Tod des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden 1080.

    1113 In einer Urkunde die anlässlich der Weihe des Zähringer Hausklosters St. Peter erstellt wurde, wird ein »Konrad von Zähringen« erwähnt, dessen Identität ebenso unklar ist wie die des »Kuno von Zähringen«, über welchen die Schriften des St. Peterer Abtes Gremmelsbach (15. Jahrhundert) für 1090 berichten.

    1121 Vielleicht der selbe Konrad tritt 1121 in der Urkunde entgegen, in der die Klöster St. Peter und St. Märgen ihre Besitzstreitigkeiten Beilegten, dort bezeichnet als Schwiegersohn des Grafen Berthold von Nimburg.

    1128 Erste urkundliche Erwähnung der Burg Zähringen in der Urkunde des Rotulus Sanpetrinus die ausgestellt wurde "apud castrum Zaringen", also » bei der Burg Zähringen «.

    1146 Wichtiger für die Geschichte der Zähringer Burg scheint Ottos Schilderung vom Verlauf der Fehde zwischen Herzog Konrad und Friedrich Barbarossa 1146 zu sein: Der Staufer richtete seine Züge zunächst gegen Zürich, das zähringische Reichslehen, das unter anderem den Anspruch der Bertholde auf den Herzogstitel begründete, dann gegen eine »uneinnehmbare Burg« (inexpugnabilis arx), in welcher man gewöhnlich die Freiburg sieht, und schließlich gegen die Burg Zähringen (ad castrum Zaringen usque, eiusdem ducis castrum, pervenit).

    Mai 1152 Vertrag zwischen Friedrich Barbarossa und Herzog Berthold IV. In dieser Conventio (Vereinbarung) verspricht der König dem Herzog die Länder Burgund und Provence und die Hilfe bei der Unterwerfung. In diesen Ländern soll der Herzog die volle Herrschaft während der Abwesenheit des Königs ausüben. Während der Unterwerfung dieser Länder hat der Herzog mit 1000 gepanzerten Reitern den König zu unterstützen und für den Italien-Feldzug 500 gepanzerte Reiter und 50 Bogenschützen zu stellen. Für den Herzog beschworen seine Leute iuraverunt homines Burchardus et Wernherusdie Urkunde. Ist dieser Burchard etwa der Üsenberger, der schon in anderen Urkunden für den Herzog aufgetreten ist? (4)

    1171 Kaiser Friedrich I. urkundet in Nijmwegen. Es geht um die Vergabe eines Lehens des Erzbischofs Arnold von Trier an den Herzog Berthold (IV.) von Zähringen und dessen Sohn. Unter den Zeugen finden wir Burchard von Üsenberg, der hier wahrscheinlich in Vertretung des Herzogs Berthold von Zähringen erschienen ist. (2.)

    1183 Kaiser Friedrich I. bestätigt mit Zustimmung des Herzog Berthold von Zähringen dem Augustiner Chorherrenstift Interlaken den Besitz des Waldes Isewalt, den Herzog Konrad von Zähringen zur Verfügung gestellt hatte. Unter den Zeugen finden wir auch hier wieder Burchard von Üsenberg. Vermutlich hier ebenfalls als Vertreter des Herzog Berhold von Zähringen. (3.)

    1218 Herzog Berthold V. von Zähringen stirbt 1218, danach zog der Staufer Friedrich II. die Zähringer Burg als Reichslehen ein. Der Streit um das Erber der Zähringer beginnt.

    1275 König Rudolf IV. von Habsburg belagerte 1275 Freiburg und hatte wahrscheinlich die Herrausgabe der Burg Zähringen von den Grafen von Freiburg gefordert, weil diese, so nimmt man an, sich als breisgauer Erben der Zähringer, der Burg Zähringen während des Interregnums ermächtigten.

    1278 1278 wurde die Zähringer Burg - so berichten die Quellen- nach dem erst letztem Wiederaufbau wieder zerstört. (Item destructum fuit Zeringen noviter edificatum). Aus diesen 1270er Jahren dürfte der noch heute erhaltene Rundturm entstammen.

    1281 Im Jahre 1281 belagerte König Rudolf Freiburg nochmals, danach kam es zu einem Vertrag, wonach den Freiburgern die Kosten für den Wiederaufbau der Burg Zähringen auferlegt wurden.

    1292-1298 König Adolf von Nassau (1292-1298) verpfändete die Burg an die Grafen von Spitzenberg, von denen die Freiburger Grafen dann die Pfandschaft erwarben.

    1327 Die Freiburger Grafen veräußerten die Burg an den Patrizier Schnewelin Bernlap. Vor allem dessen Erben teilten sich in den folgenden zwei Jahrhunderten den Besitz der Burg.

    1422 Markgraf Bernhard von Baden erwarb 1422 ein Viertel der Burganlage.

    1525 Die Burg wird während des Bauernkrieges endgültig Zerstört.

    1815 Nach dem das Breisgau zu Baden gehörte, erwarben schließlich die Großherzöge von Baden im Jahre 1815 die Burg Zähringen.



    Video: Armin Keller

    Text/Fotos/Film: Hans-Jürgen van Akkeren

    Textquellen:

    1. "Die Zähringer und Ihre Tradition" herausgegeben vom Archiv der Stadt Freiburg i.Br. und der Landesgeschichtlichen Abteilung des Historischen Seminars der Albert-Ludwigs-Universität.
    2. RI IV,2,3 n. 1938, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1171-09-00_1_0_4_2_3_163_1938 (Abgerufen am 02.02.2013).
    3. RI IV,2,4 n. 2718, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1183-06-25_3_0_4_2_4_139_2718 (Abgerufen am 02.02.2013).
    4. Die Zähringer, Anstoß und Wirkung. Hans-Schadek und Karl Schmid. Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986, Seite 86, 452
    5. EBIDAT, Zähringen. (H.W.) Heiko Wagner

     

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