Falkensteig

  • Breitnau (FR) – Burg Falkenstein

    Burg Falkenstein


     Alternativname(n)  Alt-Falkenstein
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Buchenbach-Falkensteig
     Entstehungszeit  um 1200
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  47.94333/8.01118
     Höhenlage  617,6 m ü. NHN

    Breitnau (FR) – Burg Falkenstein

      Burgstelle erkennbar, wenig Ruinenreste

     

    Lage

    Die Burg Falkenstein liegt im Süden der Gemarkung der Gemeinde Breitnau, die sich bis ins untere Höllental erstreckt. Die Burg befindet sich ausgangs des Engenbachtals ins Höllental und liegt etwa 500 Meter südlich gegenüber des sogenannten „Hirschsprung“, einer Engstelle des Höllentals.

    Die Burgstelle liegt auf einem steilen Felsplateau auf 617 m ü. NN, der nach Südwesten ins Höllental hineinragt und sich etwa 100 m über der Talsohle erhebt. In der Literatur wird die Burg Falkenstein auch als Alt-Falkenstein bezeichnet, um sie von der nahegelegenen Burg Bubenstein (-> Buchenbach) abzugrenzen, die in hoch- und spätmittelalterlichen Schriften „Neu-Falkenstein“ genannt wird.1

    Grabplatte Falkenstein(J. Haller2) Erstnennung eines Falkensteiners (Walter und Kuno) frühestens um 1137* (vgl. Jutta Krimm-Beumann: Die ältesten Güterverzeichnisse des Kloster St.Peter, 2011). Abstammung aus den Häusern von Weiler und Blankenberg auf Grund übereinstimmender Besitzungen innerhalb und außerhalb des Zartner Beckens möglich (vgl. Bernhard Mangei: Herrschaftsbildung, 2004). Ob eine gemeinsame Abstammungslinie zu dem aus der Schweiz stammenden Adelsgeschlecht Falkenstein-Bechburg (vermeintliche Erstnennung um 1145) besteht, das um 1500 die Herrschaft über die Schneeburg bei Ebringen und die Heidburg zwischen Kinzig und Elztal innehatte, ist ungeklärt.

    Geschichte

    Die Benennung eines Cuno de Falchenstein3 bzw. Cŏno de Falchensteina4 um 1112, die sich auf Eduard Heycks Buch "Geschichte der Herzöge von Zähringen" sowie auf den Rotulus Sanpetrinus (nach der Ausgabe von Friedrich Weech aus dem Jahr 1882) bezieht, beruht auf einem Irrtum. In Heycks Ausführungen findet sich die frühste Erwähnung des älteren Kuno von Falkenstein für die Jahre zwischen 1137 und 1154 (siehe nachfolgenden Stammbaum) und für den genannten Abschnitt des Rotulus setzt die Neubearbeitung von Jutta Krimm-Beumann einen Zeitrahmen zwischen 1137 bis 1148.

    Archäologisch konnte das Bestehen der Burg Falkenstein auf der Falkensteige im Höllental aufgrund der vorliegenden "Lesefunde" um 1200 bestätigt werden (Auswertung umfangreicher Lesefunde durch die Landesdenkmalpflege Freiburg). Dieses Ergebnis kann auch, kritisch betrachtet, bestenfalls um nur einige wenige Jahrzehnte nach vorne verschoben, interpretiert werden. Den Nachweis ihrer Existenz vor 1150, wie aus der Nennung der ersten Falkensteiner im Rotulus hervorgeht, konnte bislang nicht erbracht werden. Daraus ergeben sich Fragen im Hinblick darauf, ob es sich bei der Burg im Höllental wirklich um die Stammburg der Falkensteiner aus dem Dreisamtal handelt und ob diese Burg erst im Zuge der Schwächung der Zähringer Herrschaft um 1200 entstand.

    Da die Suche nach einer neuen, unbekannten Burgstelle, die als Stammburg der Falkensteiner in Frage käme, bislang kein Ergebnis brachte und sich Lesefunde, wie in diesem Fall, als offenbar unzureichend erweisen, ist eine Lösung dieses Widerspruches, wenn überhaupt, nur durch eine archäologische Grabungskampagne auf der Burgstelle, oder durch das Auffinden neuer historischer Quellennachweise zu erhoffen.

     

    Grundriss Joachim Haller:

     67,_Falkenstein_-_Höllental

     


    Fotos: Joachim Haller


    Weblinks:

    Quellen:  

    1. Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X, S. 57-62
    2. Joachim Haller (FR), ehrenamtlich Beauftragter der archäologischen Denkmalpflege Baden-Württemberg
    3. "Zuerst wird 1112 Cuno de Falchenstein nebst seinem «patruus» Hugo de Endingen genannt. (siehe Heyck, Geschichte der Herzöge von Zähringen, S. 545)" - aus Kindler von Knobloch, Julius: Badische Historische Kommission [Hrsg.] Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1, S.324), Heidelberg 1894.
    4. "Cŏno de Falchensteina ca. 1112 Rot. Sanpetr., FDA. 15,149" - aus Krieger, Albert: Badische Historische Kommission [Hrsg.] Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden (Band 1, S.568), Heidelberg 1904.


     

     

Partner