Elsass

  • Burg Rathsamhausen und Lutzelbourg im Elsass

    Die malerischen Ruinen der beiden Burgen Rathsamhausen und Lutzelbourg im Elsass

    Ausflugsziel ins benachbarte Elsass

    309A4713 Elsass Burg Rathsamhausen (links) und Burg Lutzelbourg (rechts)

    Im Herzen des malerischen Elsass stehen zwei bemerkenswerte Zeugen vergangener Epochen: die Burgen Rathsamhausen und Lutzelbourg. Diese beiden Burgen, eng benachbart und dennoch eigenständig in ihrem Charakter, erheben sich majestätisch auf einem gemeinsamen Bergsporn, und bieten Wanderern und Geschichtsinteressierten gleichermaßen eine faszinierende Reise in die Vergangenheit.

    Für jene, die den Besuch dieser historischen Stätten planen, bietet sich das Parken im nahegelegenen Ort an, von dem aus einer angenehmen Wanderung von etwa 25 Minuten zu den Burgen führt. Die Burg Rathsamhausen, auch bekannt als Hinter-Lützelburg, präsentiert sich als robuste viereckige Anlage mit einem imposanten runden Bergfried und einem markanten viergeschossigen Wohnturm. Im Laufe der Jahrhunderte befand sie sich im Besitz verschiedener Adelsfamilien wie den von Rathsamhausen, von Hohenstein und von Müllenheim. Ihre Geschichte reicht bis ins erste Viertel des 12. Jahrhunderts zurück, als sie erbaut wurde. Im Jahre 1424 erwarb Heinrich von Hohenstein die Burg von Lütelmann von Rathsamhausen, und später, im Jahr 1477, übertrug Jakob von Hohenstein sie an seinen Schwiegersohn Daniel von Müllenheim. Im 16. Jahrhundert wurden umfangreiche Bauarbeiten von den Brüdern Christoph und Caspar von Müllenheim durchgeführt, bevor die Burg schließlich 1553/57 an Conrad-Dietrich von Rathsamhausen-Ehnweier verkauft wurde.

    Die benachbarte Burg Lutzelbourg, auch bekannt als Vorder-Lützelburg, präsentiert sich als fünfeckige Mantelmauerburg mit einem imposanten runden Bergfried. Wie ihre Schwesterburg war auch sie im Laufe der Geschichte im Besitz verschiedener Adelsfamilien, darunter die Andlau und die Rathsamhausen.

    Von der Alten Lützelburg, auch bekannt als Château de l’an Mil. sind die alten Grundmauern eines einfachen viereckigen Gebäudes noch erhalten, ergänzt durch die Überreste eines Rundturms. Die Burg wurde im Auftrag der Grafen von Egisheim um 1076 errichtet, erlitt jedoch bereits im frühen 12. Jahrhundert die Zerstörung durch die Hohenstaufen, bevor sie im Jahr 1198 endgültig in Flammen aufging, ein tragisches Ende für eine Burg, die einst eine bedeutende Rolle in der regionalen Geschichte spielte.

    Diese faszinierenden Burgruinen, eingebettet in die malerische Landschaft des Elsass nahe dem Ort Ottrott, im Département Bas-Rhin, laden Besucher ein, in die fesselnde Geschichte dieser Region einzutauchen und die Spuren vergangener Zeiten zu erkunden.

    Parken für den Ausflug (GoogleMap):https://maps.app.goo.gl/XCt2KTPw7d7xkTuX7


    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren

    309A4696 Elsass Burg Rathsamhausen  309A4699 Elsass Burg Rathsamhausen 309A4705 Elsass Burg Turm der Rathsamhausen

    309A4722 Elsass Burg Lutzelbourg 309A4706 Elsass Burg Lutzelbourg 309A4726 Elsass Burg Lutzelbourg

  • Die Abtei Murbach: Ein Juwel der romanischen Baukunst im Elsass

    Die Abtei Murbach: Ein Juwel der romanischen Baukunst im Elsass

    Ausflugsziel ins Elsass

    Kloster Murbach  Grabmal Kloster Murbach  Lisenenabschluss Palme

    Die Abtei Murbach, deren Kirche aus dem 12. Jahrhundert stammt, ist eines der ältesten und bedeutendsten Denkmäler romanischer Baukunst im Elsass. Heute dient die Kirche der Gemeinde Murbach als Pfarrkirche und beeindruckt Besucher mit ihrer historischen Architektur und den kunstvollen Details.

    Ein besonders lohnenswertes Erlebnis für Besucher ist die Galerie der Türme. Hier empfiehlt es sich, ein Fernglas mitzunehmen, um die steinernen Gesichter, geometrischen Formen und Tierdarstellungen hoch oben genauer betrachten zu können. Das Südportal der Kirche ist besonders bemerkenswert und wird von zwei Löwen geschmückt. Einer dieser Löwen streckt dem Betrachter keck die Zunge heraus, ein Detail, das die verspielte Seite der romanischen Kunst unterstreicht.

    Im ehemaligen Bereich des Kirchenschiffs befindet sich heute der Friedhof der Gemeinde, ein stiller Zeuge der langen Geschichte dieses Ortes. Die Abtei Murbach hat ihre Wurzeln im frühen 8. Jahrhundert, als Abt Pirmin, ein iroschottischer Wandermönch, 724 auf der Bodensee-Insel Reichenau ein Kloster gründete. Nur drei Jahre später, 727, folgte die Gründung der Benediktinerabtei Murbach. Pirmin initiierte daraufhin weitere Klöster zwischen dem Schwarzwald, den Vogesen und der Pfalz.

    Von Beginn an war die Benediktinerabtei reich ausgestattet. In ihrer Blütezeit umfasste der Besitz der Abtei drei Städte und 50 Dörfer, die sich bis in die Schweiz erstreckten. Nur Söhne aus den besten Adelsfamilien wurden in Murbach aufgenommen, was den hohen Status des Klosters unterstrich. Doch auch die Abtei Murbach blieb von den Turbulenzen der Geschichte nicht verschont. Bauernaufstände und der Dreißigjährige Krieg setzten dem Kloster erheblich zu, und 1764 wurden Teile der Anlage von den Mönchen selbst abgerissen.

    Im weiteren Verlauf wurde das Kloster in ein weltliches Ritterstift mit Sitz in Guebwiller umgewandelt. Schließlich kam mit Beginn der Französischen Revolution 1789 das endgültige Aus für die Abtei, die vollständig aufgelöst wurde. Der letzte Abt starb als Domherr im bayrischen Eichstätt im Altmühltal.

    Die Geschichte der Abtei Murbach ist ein Spiegelbild der wechselvollen Geschichte Europas. Von ihrer Gründung durch einen wandernden Mönch über ihre Blütezeit als reiches Benediktinerkloster bis hin zu ihrem Niedergang und der Auflösung während der Französischen Revolution, zeugt die Abtei von der tiefen Verwurzelung religiösen Lebens und kultureller Entwicklung im Elsass. Heute ist sie ein beeindruckendes Zeugnis romanischer Baukunst und ein stiller Wächter über die reiche Geschichte der Region.

    Autor und Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren © 2024

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