Burg Neuenfels
|
|
Alternativname(n) |
Nuwenfels |
Landkreis |
Breisgau-Hochschwarzwald |
Gemeinde |
Britzingen |
Entstehungszeit |
um 1300 |
Ersterwähnung |
1307 |
Burgentyp |
Höhenburg |
Erhaltungszustand |
Ruine |
Lage |
Spornlage |
Geografische Lage |
47.81831/7.68820 |
Höhenlage |
595,1 m ü. NHN |
Britzingen - Burg Neuenfels
gut erhaltene Burgruine
Lage
Die Ruine liegt ca. 1,5 Km südöstlich von Britzingen, einem Ortsteil der Stadt Müllheim. Zwischen 1904 und 1994 wurde die Anlage mehrfach saniert, was die Analysen der baulichen Gliederungen erheblich erschwert. Die bauliche Abfolge der Innenstruktur bleibt daher unklar.
Die Burg ist kastenförmig mit abgerundeten Ecken erbaut und hat eine Größe von ca. 30 mal 9 Metern. Diese kompakte Form, wie vergleichsweise bei der Burg Lichteneck (Kenzingen-Hecklingen) und der Schneeburg (Ebringen), lassen daraus schließen, dass die Neuenfels um 1300 erbaut wurde. Die Verwendung der kleinen vermauerten Bruchsteine und des fehlenden Bergfrieds lassen ebenso auf die genannte Bauzeit schließen.
Die erwähnte Erbauungszeit "vor 1250" auf der Beschilderung der Burg ist auf Grund der genannten Baustruktur, des fehlenden Bergfrieds und der archäologischen Befunde zu früh angesetzt.
Geschichte
Die Herren von Neuenfels waren vermutlich Patrizier der Stadt Neuenburg a. Rhein, die sich bei Britzingen einen Landsitz schuf. Sie sind als Burgvögte von Badenweiler und Landvögte von Rötteln in Erscheinung getreten und hatten in Auggen, Neuenburg und Staufen verschiedene Ämter.
1300 |
Vermutlich um 1300 durch die Herren von Neuenfels erbaut.
|
1307 |
Erste Erwähnung der Burg und des Adelsgeschlechts von Neuenfels in einer königlichen Urkunde. Albrecht I. von Österreich verpfändete das Schultheißenamt der Stadt Neuenburg an viri strenui Johannes, Jacob, Rudiger et Bertholdus frates de Nuwenfels.
|
1346 |
Die Herren von Neuenfels verkaufen ihre Burg an den Graf Imer von Straßberg und nahmen sie von ihm zu Lehen.
|
1349 |
Berthold von Neuenfels tritt bei einem Rechtsakt als rector ecclesie in Briczzikon in Erscheinung.
|
1366 |
Britzingen erwirbt von den Herren von Neuenfels Wald- und Dingrechte.
|
1368 |
Die Neuenfelser stehen seit 1368 in Diensten der Grafen von Freiburg und sind Herren in Badenweiler. Als Zeugen der Grafen von Freiburg sind sie 1373, 1381, 1384, 1388 und 1390 zu belegen.
|
1399 |
Hans Berthold von Neuenfels wird 1399 als Burgvogt zu Badenweiler erwähnt.
|
1419 |
Erhard von Neuenfels wird 1419 als Burgvogt genannt.
|
1443 |
Heinrich von Neuenfels wird 1443 als Burgvogt genannt.
|
1469 |
Hans Michael von Neuenfels wird 1469 sogar als Obervogt erwähnt, des schloß und der herschaft Badenwiler.
|
1538 |
Christoph von Neuenfels verkauft den Wald um die Burg herum an Britzingen.
|
17. Jh. |
Einer Chronik aus dem 17. Jh. ist zu entnehmen, dass der letzte Besitzer Christoph von Neuenfels im Jahre 1540 zusammen mit seiner Familie im Burghof ermordet aufgefunden wurde.
|
1620 und 1635 |
Peter von Kaltenbach notierte in seinem Lagerbuch 1620 und 1635 den Verfall der Burg Neuenfels. Seit dem Mord...ist das Haus nicht mehr bewohnt worden, sondern ein Stück nach dem andern eingefallen, und abgegangen...
|
Fotos: Burgruine Neuenfels Mai 2014 Hans-Jürgen van Akkeren
Video: Armin Keller (https://youtu.be/tefHz2IKWBU)
Grundriss der der Kernburg Neuenfels, genordet.
1. Burggraben.
2. Keilförmige Schildmauer, gefährdete Ostseite bis 4,5 Meter stark.
3. Eingangstor.
4. Gebäude im Westende des Hofes.
5. Zwinger.
Text: Hans-Jürgen van Akkeren
Quellen:
- Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau II – Südlicher Teil Halbband A–K, Archäologie und Geschichte, Band 16, Alfons Zettler / Thomas Zotz
- Oberrhein, 66 Burgen von Basel bis Karlsruhe. Dr. Heiko Wagner - Theiss Burgenführer 2003
- Grundriss der Burg Neuenfels, Kunstdänkmäler Band 5, Seite 131