Burg Lichteneck
Burgruine Lichteneck Kenzingen-Hecklingen

 Alternativname(n)  Liethenekke,
 Lichtenegge
 Landkreis  Emmendingen
 Gemeinde  Hecklingen,
 (Kenzingen)
 Entstehungszeit  1265-1272
 Ersterwähnung  1290 April 5.
 Burgentyp  Höhenburg
 Lage  Spornlage
 Bauform  Rondellburg ohne
 Wehrturm
 Zerstört  1675 April 15.
 Erhaltungszustand  Ruine, restauriert
 Geografische Lage  48.17244/7.76785
 Höhenlage  227 m ü. NHN
 Förderverein,
 Burgvermietung,
 Burgführungen
 burg-lichteneck.de
 Öffnungszeiten der
 Burganlage
 Privatbesitz,
 nur während den
 Führungen ge-
 öffnet!

Kenzingen-Hecklingen - Burg Lichteneck

gut erhaltene Burgruine

Burg kann man mieten (Tel. 07644/7566 oder Email:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Historix-Führungen auf der Burgruine Lichteneck

 

 


Link: http://youtu.be/JsvIOEadgIs

Lage

Am Eingang der Breisgauer Bucht steht die Burg heute auf dem Stadtgebiet Kenzingen, Gemarkung Hecklingen. Sie ist im Privatbesitz, das Gelände kann nur wärend den Burgführungen besichtigt werden. Die innere Burg Lichteneck liegt wie die Mehrzahl der Burgen des 13. Jh. in Spornlage auf der westlichen Spitze einer Muschelkalkplatte, d.h. also auf dem auslaufenden Ende kurz vor dem Abbruch der Gesteinsformation. Nach Norden und Osten wird die Burgstelle durch einen Halsgraben vom anstehenden Berg abgetrennt.

Die mittelalterliche Bausubstanz ist zum größten Teil ungeklärt. Die Burgruine befindet sich heute im Privatbesitz und wird in Absprache mit der Denkmalpflege Baden-Württemberg in Stand gehalten. Bei den durchgeführten Ausgrabungen fanden sich keine Hinweise auf eine Bebauung vor der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Von einer Vorgängeranlage der Lichteneck, wie Sie in der älteren Forschung (Futterer, Nr 22) vermutet wurde, kann aus mittelalterlichen Schriftquellen nicht abgeleitet werden.

Geschichte

Im Jahre 1290 wird die Burg Lichteneck erstmals schriftlich erwähnt, wobei es keine Hinweise der Burg auf eine Herkunft aus dem zähringischen Erbe gibt. Vermutlich besaßen die Grafen von Nimburg über ihre Vogtei herrschaftliche Besitzungen und Rechte auf das Dorf Hecklingen. Ende des 12. Jahrhunderts gingen die nimburgischen Besitzungen an den Bischof von Straßburg über. Die Straßburger Kirche musste 1236 diese Besitzungen bis zu seinem Sturz an Kaiser Friedrich II. als Lehen überlassen. Danach ging der Besitz wieder an den Straßburger Bischof zurück.
Graf Konrad I. von Freiburg versuchte zwischen 1263 bis 1266 seine Machtstellung im Breisgau weiter auszubauen und setzte sich gegen den Bischof von Straßburg, Walter von Geroldseck, durch. Ebenso gelang es ihm 1265 sich gegen den Markgrafen von Hachberg durchzusetzten und gelangte so an das nimburgische Erbe. Im Jahre 1264 belehnt Graf Konrad I. die Gemeinde Hecklingen mit dem Wald Rumeshart. So gelangte vermutlich Graf Konrad I. an den Besitz des Dorfes Hecklingen und ließ in der Zeit zwischen 1265 und 1271 die Burg Lichteneck erbauen.

1260-71 Graf Konrad I. von Freiburg erbaut vermutlich die Burg Lichteneck in der Zeit zwischen 1265 und 1271.

1290 Am 4. April verbündete sich der Graf Egino von Freiburg in St. Dié. Ebendort beurkundete Bischof Konrad III von Straßburg am 5. April die Übergabe Lichtenecks (»Liethenekke«) an Eginos Sohn Konrad (Reg. Bi. Str. 2272, FUB, Hefele II, Nr. 89), der Herzog von Lothringen ist Zeuge. Am gleichen Tage bezeugte der Bischof seinem Schwager Graf Egino, sein Sohn ist für volljährig erklärt und ihm seine Burg Lichteneck mit 80 Mark Einkünften aus anliegenden Ländereien sowie 120 Mark jährlichen Einkünften in Freiburg zu erblichen Eigentum übertragen. (FUB, Hefele II, Nr. 89)

1316 Erste urkundliche Erwähnung als Eigentum der Grafen von Freiburg.

1327 gelobten Konrad II. und sein Sohn aus erster Ehe, Friedrich, der Stadt Freiburg,die Burg Lichteneck niemandem zu verpfänden.

1330 waren die Burgen Lichteneck, Nimburg, Landeck und Kirnburg Pfandobjekte geworden.
Die Burg Lichteneck dürfte noch einmal militärischer Stützpunkt im Kampf der Grafen gegen die Üsenberger gewesen sein.

1338 kam es zu einer Auseinandersetzung wegen der verpfändeten Lichteneck. Der Edelknecht Walther von Endingen hatte die Feste als Pfand inne.

Mitte 14. Jh. Graf Friedrich von Freiburg (1350-56) war als ältester Sohn Konrads Herr von Freiburg geworden, und bei seinem frühen Tod übergab er die Herrschaft einschließlich Lichteneck an seine Tochter Klara, die um 1340 den Pfalzgrafen Götz von Tübingen geehelicht hatte: »Dieselbig Fraw Clara / die was so ein kuen / dapfer weib / das sie die von Freyburg zu einer regierenden Frawen annamen« (Sattler (1698/1979), S. 31).

1368 Die Burg Lichteneck ist im Besitz der Grafen von Tübingen-Lichteneck.

1433 Die Grafen von Tübingen-Lichteneck mischten sich im Streit des benachbarten Adels ein, dem Gerolsecker Krieg. Daraufhin wurden die Burg Lichteneck und Forchheim niedergebrannt. Die Burg wurde danach wieder aufgebaut.

   
  Besitzerfolge:

bis 1368 Grafen von Freiburg

1368-1660 Grafen von Tübingen, Herren von Lichteneck

1660-1721 Freiherren von Garnier

1721-1750 Grafen von Schauenburg

1750-1773 Freiherr von Grechtler
1773/74 Kaufvertrag Grechtler mit Markgräfin von Baden
Die Markgräfin tritt aber vom Kaufvertrag zurück.

1774-1985 Grafen von Henin


  Lichteneck Burgführer Hans-Jürgen van Akkeren
Burgführer Hans-Jürgen van Akkeren
   
1525 Im Bauernkrieg paktierte Graf Georg, nicht ganz freiwillig, mit den Bauern - die Burg wurde nicht beschädigt.

1632 Die Schweden erstürmten die Burg Lichteneck.

1633 Kaiserliche Truppen eroberten die Burg zurück, doch im selben Jahr kamen die Schweden wieder.

1634 Die Schweden eroberten die Burg Lichteneck und erschlugen alle Bauern. - 1634 oder 1635 wurde die Burg wieder kaiserlich.

1638 Die Burg wurde wieder schwedisch.

bis 1644 lag auf der Burg Lichteneck eine schwedisch-weimarisch-französische Besatzung von 16 Musketieren und dem schottischen Leutnant Molvinus.
Die Gräfin von Tübingen-Lichteneck war mit ihrer Tochter nach Straßburg geflohen.

1667-79 Seit dem Devolutionskrieg (1667/68) vermehrte Ludwig XIV. das französische Königreich durch gezielte Angriffskriege, und mit dem Holländischen Krieg gegen das Reich (1672-1679) wurde auch das Breisgau wieder herausragender Kriegsschauplatz.

1675 Am 15. April des Jahres wurde die Burg durch den französischen General Vaubrun zerstört.

1776-1985 Vom 31. Mai 1776 bis 1985 war die Burgruine im gräflich Hennischen Händen.

seit 1985 befindet sich die Burgruine im Privatbesitz. Seitdem wird die Anlage aufwendig, durch einen Förderverein unterstützt, restauriert.
   
"Förderkreis zur Erhaltung der Ruine Lichteneck e.V."
http://www.burg-lichteneck.de/

79341 Kenzingen

PayPal Spendenkonto des "Förderverein zur Erhaltung der Burgruine Lichteneck e.V."

 Quelle: Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X


    

 

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Burg Lichteneck, Südansicht Jul. 2000
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Südösliche Palaswand, Jul. 2000

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Südösliche Palaswand, Jul. 2000
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Links Kernburg, rechts Vorwerk, Jul. 2000

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Östliche Palaswand, Jul. 2000
brueckenpfeiler
Graben März 2013

hohlweg
Der Hohlweg zur Burg

suedwand_vorwerk
Südwand des Vorwerks im Graben, März 2013
lichteneck06g
Grundriss der Kernburg

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Südostansicht aus dem Graben, März 2013
zwingmauer
Rest der südlichen Zwingmauer, , März 2013
lichteneck3
Südostansicht aus dem Graben, März 2013

Mit freundlicher Unterstützung durch: Gerhard Flemming

Text/Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren

 


 

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